Die vorliegende Arbeit stellt eine Zusammenfassung der empirischen Untersuchung dar, die in unserer Arbeitsgruppe im Rahmen des Seminars „Mythen über Sprache“ durchgeführt worden ist. Als erstes möchte ich den theoretischen Rahmen im Bereich der Sprachvarietätsforschung und der Soziolinguistik umreißen, danach wird unser Projekt und dessen Vorgehensweise, sowie die Ergebnisse unserer Studie zusammenfassend präsentiert und abschließend werden die Einschränkungen in Bezug auf die gesamte Datenerhebung diskutiert. Bevor mit dem praktischen Teil der Arbeit begonnen wird, möchte ich einen kurzen theoretischen Exkurs in den Bereich der Soziolinguistik geben, insbesondere in die Problematik der sozialen Perzeption der sprachlichen Varietäten. In diesem Zusammenhang möchte ich die Sprachtheorien nach Dennis R. Preston vorstellen, die für das Verstehen der Vorgehensweise unserer empirischen Untersuchung von Bedeutung sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Mythos und Hypothese
- Vorgehensweise
- Teilnehmer
- Material und Methode
- Ergebnisse
- Fazit und Einschränkungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die soziale Perzeption der „Ich“-Palatalisierung im Kiezdeutsch und untersucht, ob diese sprachliche Besonderheit mit einem ausländischen Sprecher assoziiert wird. Die Studie wurde im Rahmen des Seminars „Mythen über Sprache“ durchgeführt und basiert auf einer empirischen Untersuchung in den Berliner Bezirken Hellersdorf und Neukölln.
- Soziale Perzeption sprachlicher Varietäten
- Sprachtheorien nach Dennis R. Preston
- Die Rolle des Sozialprestige in der Sprachbewertung
- Der Mythos der „Ich“-Palatalisierung als Indikator für ausländische Herkunft
- Empirische Untersuchung in Hellersdorf und Neukölln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die empirische Untersuchung im Rahmen des Seminars „Mythen über Sprache“ vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der theoretische Hintergrund beleuchtet die Problematik der sozialen Perzeption sprachlicher Varietäten und stellt die Sprachtheorien nach Dennis R. Preston vor. Preston unterscheidet zwischen einer linguistischen Theorie, die alle Sprachen als gleichwertig betrachtet, und einer Volkstheorie, die bestimmte Sprachen oder Dialekte als „besser“ oder „schlechter“ bewertet. Die Volkstheorie, so Preston, ist die Quelle der meisten Bewertungen und Diskriminierungen sprachlicher Varietäten. Der Mythos, der in der Arbeit untersucht wird, lautet: „Isch' sagen nur Ausländer bzw. Menschen mit Migrationshintergrund und wer so redet, ist dumm, prollig und aggressiv“. Die Hypothese, die im Laufe des Projekts überprüft wurde, lautet: Die Befragten in Hellersdorf werden den Satz mit der „Ich“-Palatalisierung ausschließlich mit einem ausländischen Sprecher assoziieren, während die Befragten aus Neukölln den Satz einem Sprecher zuordnen, dessen Herkunft für sie keine Rolle spielt. Die Vorgehensweise beschreibt die Auswahl der Teilnehmer, die aus den Berliner Bezirken Hellersdorf und Neukölln stammen, sowie das Material und die Methode der Untersuchung. Für die empirische Untersuchung wurde ein kurzer Satz mit der „Ich“-Palatalisierung aufgenommen, der von einer männlichen Person stammt und sich wie ein Auszug aus einem Telefongespräch anhört. Die Befragten sollten den Sprecher des Satzes beschreiben und angeben, welche Eigenschaften sie ihm zuschreiben. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im nächsten Kapitel vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die soziale Perzeption sprachlicher Varietäten, die „Ich“-Palatalisierung im Kiezdeutsch, die Sprachtheorien nach Dennis R. Preston, die Rolle des Sozialprestige in der Sprachbewertung, die empirische Untersuchung in den Berliner Bezirken Hellersdorf und Neukölln sowie die Analyse der Assoziationen zwischen sprachlichen Merkmalen und der Herkunft des Sprechers.
- Quote paper
- Ekaterina Avalon (Author), 2011, "Ich"-Palatalisierung als Auslöser für soziale Bewertungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180956
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