Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schüler im Jugendalter an Depressionen erkrankt, liegt bei ca. 18%. Damit ist dieser Anteil nicht wesentlich geringer als bei Erwachsenen. Ein Großteil der Erkrankungen hat somit ihren Ursprung bereits im Jugendalter. Industrieländer betreffend ist darüber hinaus eine deutliche Zunahme von depressiven Störungen in den vergangenen Jahrzehnten zu verzeichnen.1
Angesichts dieser drastischen Entwicklung besteht gerade innerhalb der Schule Handlungsbedarf. Weil die Leistungsanforderungen an Schüler in den letzten Jahren scheinbar stark angestiegen sind, beansprucht die Schule Jugendliche immer mehr. Oft bleibt neben Hausaufgaben und Lernen nicht die Zeit, sich ausgiebig mit Freunden zu treffen oder individuellen Hobbies nachzugehen. Dazu kommt, dass sich viele Eltern aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation nicht mehr ausreichend um ihre Kinder kümmern können. Immer öfter sind beide Elternteile berufstätig, immer öfter und vor allem früher werden alternative Betreuungseinrichtungen genutzt. Dieser Zustand wirkt sich zusätzlich negativ auf die ohnehin schwierige Pubertätsphase aus. Die Probleme der Jugendlichen kommen häufig zu kurz und werden nicht ansprechend bewältigt. Die Folgen sind dabei nicht zu unterschätzen!
Der Druck auf Jugendliche wird offenbar immer größer. Gleichzeitig wächst die Anzahl an psychischen Erkrankungen – gerade auch in Deutschland. Jugendliche scheinen im Vergleich besonders häufig von diversen Störungen betroffen zu sein. Angststörungen, Essstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen und eben Depressionen sind nur ein kleiner Teil aller möglichen Störungsbilder. Was kann die Schule bzw. ein Lehrer bezüglich Diagnose und Prävention von Depressionen leisten? Dieser Frage möchte ich im Rahmen dieser Hausarbeit nachgehen.
Im ersten Teil werde ich mich hauptsächlich mit der Diagnose von Depressionen befassen. Dazu werde ich den Fragestellungen nachgehen, wie sich die Krankheit bei Jugendlichen äußert, was mögliche Begleiterscheinungen sind und welche schulischen und persönlichen Folgen die Krankheit für den betroffenen Schüler haben kann.
Im zweiten Teil werde ich mich mit Präventions- und Interventionsmöglichkeiten auseinandersetzen. Es soll dabei vorrangig um die Fragen gehen, wie sich die Schule als möglicher Risikofaktor auf Jugendliche auswirken und wie der Krankheit Depression vorgebeugt werden könnte. Diesbezüglich werde ich Möglichkeiten für einen präventiv gestalteten Unterricht aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diagnose: Depressionen erkennen
- Erscheinungsmerkmale und Komorbidität
- Diagnosemöglichkeiten: Verhaltensbeobachtung und Eltern-Schüler-Gespräch
- Folgen und Auswirkungen der Krankheit
- Prävention und Intervention
- „Risiko“ Schule und weitere Risikofaktoren
- Die Rolle des Lehrers
- Präventive Gestaltung des Unterrichts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Problematik von Depressionen im schulischen Kontext. Die Hauptaugenmerk liegt auf der Erkennung von Depressionen bei Schülern, der Analyse von Risikofaktoren und der Entwicklung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen.
- Erscheinungsformen und Ursachen von Depressionen im Jugendalter
- Diagnose von Depressionen bei Schülern: Verhaltensbeobachtung und Eltern-Schüler-Gespräch
- Rolle der Schule als Risikofaktor für Depressionen
- Möglichkeiten zur Prävention von Depressionen im schulischen Kontext
- Bedeutung des Lehrers bei der Erkennung und Unterstützung von Schülern mit Depressionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die steigende Prävalenz von Depressionen im Jugendalter und die Notwendigkeit schulischer Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Das Kapitel „Diagnose: Depressionen erkennen“ befasst sich mit den Erscheinungsmerkmalen und Komorbiditäten der Krankheit, sowie den Möglichkeiten der Diagnose durch Verhaltensbeobachtung und Eltern-Schüler-Gespräch. Das Kapitel „Prävention und Intervention“ analysiert die Schule als potenziellen Risikofaktor für Depressionen und stellt präventive Gestaltungsmöglichkeiten des Unterrichts vor.
Schlüsselwörter
Depressionen, Schule, Jugendalter, Prävention, Intervention, Diagnosemöglichkeiten, Verhaltensbeobachtung, Eltern-Schüler-Gespräch, Risikofaktoren, Lehrerrolle, Unterricht, Komorbidität.
- Quote paper
- Linda Lau (Author), 2011, Depression und Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180669
