Der seit zwei Jahrzehnten mögliche Blick ins Gehirn und das Entdecken und Verstehen der neurobiologischen Vorgänge in demselben stellte die bis dahin definierten Annahmen zur menschlichen Entwicklung und die daraus resultierenden Lerntheorien buchstäblich auf den Kopf.
Ging Pawlow bei der Klassischen Konditionierung noch von der logischen Reiz-Reaktionstheorie aus, vertrat Bandura mit seiner sozialen Lerntheorie bereits die dem Menschen implizite Fähigkeit des nachahmenden Lernens.
Den Hirnforschern eröffneten sich, seit Lernen neurobiologisch betrachtet werden kann und sie dem Gehirn beim Lernen zuschauen konnten, ganz neue Fragestellungen. Der Mensch wurde plötzlich als innerhalb seiner gesamten Lebenszeit Lernender erkannt und der Blick der Forschenden orientierte sich von nun an an Fragen zu differenzierten Lern-Qualitäten in unterschiedlichen Lebensaltern und Lebensphasen.
Mit der Entdeckung der Spiegelneuronen Anfang der 90er Jahre öffnete sich die Perspektive zum Verständnis Mensch erneut. Diesen Nervenzellen im Gehirn wurde die Basis für Mitgefühl und Intuition zugeordnet. Die damit einhergehende revolutionäre Entdeckung war, dass Lernen ohne Gefühl, ohne Subjektivität, nicht möglich ist. Die bis dahin strenge wissenschaftliche Trennung von Verstand und Gefühl, von Beweis und Weisheit, geriet ins Wanken.
Lernvorgänge aus der Sicht der Spiegelneuronen zu betrachten, diesbezüglich einem Fenster gleich ins menschliche Gehirn zu schauen, um die Vorgänge nachzuzeichnen, ist die Aufgabe dieser Arbeit. Bisherige Lerntheorien voranzustellen, über sie hinaus den Lernort Gehirn zu bereisen und am Ende spiegelneuronale Lernformen zu benennen, bilden den Rahmen. Innerhalb desselben stellt sich sowohl die Kommunikation als motorische Spiegelaktivität als auch die Unerlässlichkeit von sozialen Interaktionen in den Fokus dieser Lern-Betrachtung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Abkürzungsverzeichnis
- Namensverzeichnis
- Kapitel 1: Faszination Lernen - die Rolle der Spiegelneuronen
- Kapitel 2: Lerntheorien
- Kapitel 3: Spiegelneuronen
- Kapitel 4: Spiegelneuronen und Lernen
- Kapitel 5: Plastizität des Gehirns und lebenslanges Lernen
- Kapitel 6: Kognition und Emotion
- Kapitel 7: Wenn Spiegelungen nicht (mehr) stattfinden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Spiegelneuronen im Lernprozess. Ziel ist es, die Bedeutung dieser Neuronen für das Verständnis von Lernen und dessen Anwendung in der psychologischen Beratung zu beleuchten. Die Arbeit beschränkt sich dabei bewusst auf die Perspektive der Spiegelneuronen und lässt andere Lernbereiche außen vor.
- Die Funktion der Spiegelneuronen
- Der Zusammenhang zwischen Spiegelneuronen und Lernen
- Die Bedeutung der Gehirnplastizität für das Lernen
- Das Zusammenspiel von Kognition und Emotion beim Lernen
- Herausforderungen und Grenzen des Spiegelneuron-Modells im Kontext des Lernens
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Faszination Lernen - die Rolle der Spiegelneuronen: Dieses einleitende Kapitel beschreibt die Entstehung der Arbeit und den persönlichen Werdegang der Autorin bezüglich ihres Interesses an Spiegelneuronen und deren Rolle im Lernprozess. Es wird die Motivation erläutert, das Thema aus der Perspektive des Lernens zu betrachten, und die einseitige Perspektive der Arbeit auf das breite Feld des Lernens wird begründet. Die Autorin beschreibt ihre vielseitigen Informationsquellen und die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Arbeit selbst wird als eine Entdeckungsreise in die Welt des Gehirns und des Lernens dargestellt.
Kapitel 2: Lerntheorien: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über verschiedene Lerntheorien, angelehnt an den Studienbrief 6 des Fernstudiums der Autorin. Es dient als grundlegender Einstieg in das Thema Lernen und liefert einen oberflächlichen Überblick über verschiedene Ansätze, ohne dabei tief in einzelne Theorien einzutauchen. Der Fokus liegt hier auf der Bereitstellung eines Kontextes für die nachfolgende Diskussion der Rolle der Spiegelneuronen beim Lernen.
Kapitel 3: Spiegelneuronen: Dieses Kapitel beschreibt die Spiegelneuronen selbst, ihre Entdeckung und ihre grundlegende Funktionsweise. Es wird wahrscheinlich detailliert auf die neurobiologischen Aspekte eingegangen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema präsentiert. Die Bedeutung der Spiegelneuronen für das Verständnis von Empathie und sozialem Verhalten wird vermutlich ebenfalls thematisiert. Die Ausführungen bilden die Basis für die spätere Diskussion über den Zusammenhang zwischen Spiegelneuronen und Lernen.
Kapitel 4: Spiegelneuronen und Lernen: In diesem zentralen Kapitel wird der Zusammenhang zwischen Spiegelneuronen und dem Lernprozess untersucht. Wahrscheinlich wird hier die Hypothese aufgestellt, wie Spiegelneuronen den Lernprozess beeinflussen und welche Rolle sie bei der Nachahmung, dem Verstehen und der Aneignung von Wissen spielen. Es wird die Argumentation dargelegt, wie die Aktivität der Spiegelneuronen das Lernen erleichtern und beschleunigen kann. Es wird auf empirische Studien Bezug genommen, die diesen Zusammenhang unterstützen.
Kapitel 5: Plastizität des Gehirns und lebenslanges Lernen: Dieses Kapitel beleuchtet die Plastizität des Gehirns, seine Fähigkeit zur Veränderung und Anpassung im Laufe des Lebens, und deren Bedeutung für das lebenslange Lernen. Es wird wahrscheinlich die Interaktion zwischen neuronalen Strukturen und Lernprozessen erörtert, und wie die Plastizität des Gehirns die Funktion der Spiegelneuronen beeinflusst und umgekehrt. Das Kapitel stellt vermutlich einen wichtigen Bezugspunkt zur Diskussion über die Anwendung dieser Erkenntnisse in der psychologischen Beratung dar.
Kapitel 6: Kognition und Emotion: In diesem Kapitel wird die untrennbare Verbindung zwischen Kognition und Emotion beim Lernen thematisiert. Es wird wahrscheinlich der Einfluss emotionaler Prozesse auf die Lernfähigkeit und den Wissenserwerb beschrieben, und wie Spiegelneuronen in diesen Prozess involviert sind. Die Argumentation dieses Kapitels betont vermutlich die Notwendigkeit, sowohl kognitive als auch emotionale Aspekte bei Lernprozessen zu berücksichtigen, um effektives und nachhaltiges Lernen zu fördern.
Kapitel 7: Wenn Spiegelungen nicht (mehr) stattfinden: Dieses Kapitel befasst sich mit den Fällen, in denen die Spiegelung durch Spiegelneuronen gestört oder verhindert ist. Dies könnte im Zusammenhang mit Lernstörungen oder sozialen Defiziten stehen. Es wird wahrscheinlich Beispiele für solche Fälle erläutert und die Implikationen für das Verständnis und die Behandlung von Lernproblemen diskutiert. Das Kapitel liefert einen wichtigen Ausblick auf die Grenzen des Modells und die Komplexität des Lernprozesses.
Schlüsselwörter
Spiegelneuronen, Lernen, Gehirnplastizität, Kognition, Emotion, Lerntheorien, Empathie, Psychologische Beratung, lebenslanges Lernen, neuronale Plastizität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rolle der Spiegelneuronen im Lernprozess
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Spiegelneuronen im Lernprozess. Das Hauptziel ist es, die Bedeutung dieser Neuronen für das Verständnis von Lernen und deren Anwendung in der psychologischen Beratung zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei ausschließlich auf der Perspektive der Spiegelneuronen und lässt andere Lernbereiche unberücksichtigt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Funktion der Spiegelneuronen, den Zusammenhang zwischen Spiegelneuronen und Lernen, die Bedeutung der Gehirnplastizität für das Lernen, das Zusammenspiel von Kognition und Emotion beim Lernen und schließlich die Herausforderungen und Grenzen des Spiegelneuron-Modells im Kontext des Lernens.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung (Faszination Lernen - die Rolle der Spiegelneuronen), Lerntheorien, Spiegelneuronen, Spiegelneuronen und Lernen, Plastizität des Gehirns und lebenslanges Lernen, Kognition und Emotion und schließlich ein Kapitel über die Fälle, in denen die Spiegelung durch Spiegelneuronen gestört ist.
Was wird im Kapitel 1 ("Faszination Lernen") beschrieben?
Kapitel 1 beschreibt die Entstehung der Arbeit und den persönlichen Werdegang der Autorin. Es erläutert die Motivation, das Thema aus der Perspektive des Lernens zu betrachten, und begründet die einseitige Perspektive der Arbeit. Die Autorin beschreibt ihre Informationsquellen und die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema.
Was beinhaltet Kapitel 2 ("Lerntheorien")?
Kapitel 2 bietet einen kurzen Überblick über verschiedene Lerntheorien, angelehnt an den Studienbrief 6 des Fernstudiums der Autorin. Es dient als grundlegender Einstieg in das Thema Lernen und liefert einen oberflächlichen Überblick über verschiedene Ansätze.
Was ist der Inhalt von Kapitel 3 ("Spiegelneuronen")?
Kapitel 3 beschreibt die Spiegelneuronen selbst, ihre Entdeckung und ihre grundlegende Funktionsweise. Es wird detailliert auf die neurobiologischen Aspekte eingegangen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema präsentiert. Die Bedeutung der Spiegelneuronen für Empathie und soziales Verhalten wird ebenfalls thematisiert.
Worauf konzentriert sich Kapitel 4 ("Spiegelneuronen und Lernen")?
Kapitel 4 untersucht den Zusammenhang zwischen Spiegelneuronen und dem Lernprozess. Es wird die Hypothese aufgestellt, wie Spiegelneuronen den Lernprozess beeinflussen und welche Rolle sie bei Nachahmung, Verstehen und Aneignung von Wissen spielen. Es wird auf empirische Studien Bezug genommen.
Was wird in Kapitel 5 ("Plastizität des Gehirns") behandelt?
Kapitel 5 beleuchtet die Gehirnplastizität, ihre Bedeutung für lebenslanges Lernen und die Interaktion zwischen neuronalen Strukturen und Lernprozessen. Es wird erörtert, wie die Plastizität des Gehirns die Funktion der Spiegelneuronen beeinflusst und umgekehrt.
Worum geht es in Kapitel 6 ("Kognition und Emotion")?
Kapitel 6 thematisiert die Verbindung zwischen Kognition und Emotion beim Lernen. Es beschreibt den Einfluss emotionaler Prozesse auf die Lernfähigkeit und den Wissenserwerb und die Rolle der Spiegelneuronen in diesem Prozess.
Was ist der Gegenstand von Kapitel 7 ("Wenn Spiegelungen nicht (mehr) stattfinden")?
Kapitel 7 befasst sich mit Fällen, in denen die Spiegelung durch Spiegelneuronen gestört oder verhindert ist, z.B. im Zusammenhang mit Lernstörungen oder sozialen Defiziten. Es werden Beispiele erläutert und die Implikationen für das Verständnis und die Behandlung von Lernproblemen diskutiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Spiegelneuronen, Lernen, Gehirnplastizität, Kognition, Emotion, Lerntheorien, Empathie, Psychologische Beratung, lebenslanges Lernen, neuronale Plastizität.
- Quote paper
- Yshouk Ursula Kirsch (Author), 2011, Faszination Lernen. Die Rolle der Spiegelneuronen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180496