Als 1789 in Frankreich die revolutionären Kräfte nach und nach den Beginn der Französischen Revolution mit all ihren folgenden Ereignissen und Auswirkungen einleiteten, wurde dieses Jahr ein bedeutsames Jahr für die Aufklärung und der Forderung nach Liberté, Égalité und Fraternité. An einem anderen Teil der Erde wurde dieser Forderung zum Teil bereits nachgegangen. So wurde im selben Jahr die 1787 verabschiedete amerikanische Verfassung in Kraft gesetzt, wodurch darauf geschlossen werden darf, dass dadurch das Jahr 1789 für die Ziele aufklärerischen Denkens eine zusätzliche Relevanz gewann. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit blieben1 trotz dieser Bewegungen für einen Großteil der Menschheit scheinbar unerreichbare Werte und Errungenschaften. So erlebten die Sklaverei und der damit verbundene Sklavenhandel in jener Ära eine noch nie zuvor gesehene Blütezeit und exkludierten jene betroffenen Individuen von solchen Forderungen drastisch. Die Schiffe, ihre menschliche Fracht und der daraus resultierende Umsatz gediehen vor allem im transatlantischen Handel, der ohnehin einen enormen Anteil im weltweiten Sklavenhandel darstellte, und in dem jene von der Aufklärung erfassten und führenden Länder die tragende Rolle inne hatten. Diesem Umstand vermochten beide eben genannten Ereignisse zu jenem Zeitpunkt nur wenig entgegenzuwirken. Beide Länder – Frankreich und die Vereinigten Staaten von Amerika – nahmen weder im Verhältnis zu der auf See dominierenden britischen Schiffsflotte eine vergleichbar große Bedeutung im Sklaventransport ein, noch waren beide Länder wahrscheinlich in der Lage, mit einer durch sie vorangehenden Abschaffung der Sklaverei beziehungsweise des Sklavenhandels entsprechende internationale Wirkung zu zeigen – wie es später das Britische Empire tat und es 1794 in Frankreich kurzfristig auch geschah –, dennoch fehlten diesen Umständen beziehungsweise den tragenden Figuren zusätzlich der entscheidende Wille, dies zu bewerkstelligen.2
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschichtlicher Hintergrund und Entwicklung des Abolitionismus
- 2.1 Die Situation vor der Abolitionismusbewegung
- 2.2 Die Society for Effecting the Abolition of the Slave Trade von 1787
- 2.3 Einzug der Debatte auf die parlamentarische Ebene
- 2.4 Revolution und Kriegsjahre
- 2.5 Der Foreign Slave Trade Act von 1806
- 2.6 Der Slave Trade Act von 1807
- 2.7 Die Abolition of the British Slavery aus dem Jahr 1833
- 3. Die Ideologie und das Handeln von William Wilberforce
- 3.1 Ökonomie
- 3.2 Nationales Interesse
- 3.3 Soziale Veränderungen
- 3.4 Gesellschaftsgefüge
- 3.5 Religion
- 4. Die Rolle und Bedeutung von William Wilberforce
- 4.1 Alter Humanitarismus
- 4.2 Ökonomisch-kapitalistischer Ansatz
- 4.3 Neuer Humanitarismus
- 4.4 Öffentlichkeit
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Bedeutung und Rolle von William Wilberforce in der britischen Abolitionismusbewegung. Ziel ist es, Wilberforces Wirken im Kontext der geschichtlichen Entwicklung des Abolitionismus zu verstehen und seine Ideologie und sein Handeln zu beleuchten. Die Analyse berücksichtigt sowohl ökonomische, soziale als auch religiöse Aspekte.
- Der geschichtliche Kontext des Abolitionismus in Großbritannien
- Wilberforces Ideologie und seine politischen Strategien
- Die Rolle der Religion im Kampf gegen die Sklaverei
- Wilberforces Einfluss auf die öffentliche Meinung
- Die langfristige Bedeutung von Wilberforces Engagement
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext von 1789 dar, in dem sowohl die Französische Revolution als auch die Ratifizierung der amerikanischen Verfassung stattfanden. Diese Ereignisse stehen im Kontrast zur blühenden Sklaverei und dem Sklavenhandel, insbesondere im transatlantischen Raum. Die Einleitung führt Wilberforce als zentrale Figur der englischen Abolitionismusbewegung ein und deutet seine Bedeutung für die spätere Abschaffung des Sklavenhandels und der Sklaverei an.
2. Geschichtlicher Hintergrund und Entwicklung des Abolitionismus: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Abolitionismus in Großbritannien. Es beschreibt die Situation vor der Bewegung, die Gründung der Society for Effecting the Abolition of the Slave Trade, den Einzug der Debatte ins Parlament und die wichtigen legislativen Schritte, die schliesslich zur Abschaffung des Sklavenhandels (1807) und der Sklaverei (1833) führten. Der Kapitelverlauf zeigt die schrittweise Veränderung der öffentlichen Meinung und die Herausforderungen, die die Abolitionisten überwinden mussten. Es werden die jeweiligen Gesetze detailliert erläutert und in den historischen Kontext eingeordnet.
3. Die Ideologie und das Handeln von William Wilberforce: Dieses Kapitel analysiert Wilberforces Ideologie und sein Handeln im Detail. Es untersucht die ökonomischen, nationalen, sozialen und religiösen Aspekte, die seine Motivation und seine Strategien beeinflussten. Wilberforces konservative politische Haltung wird beleuchtet, sowie seine Fähigkeit, seine religiöse Überzeugung mit politischen Zielen zu verbinden. Die Kapitel untersucht, wie er ökonomische Argumente, nationale Interessen und soziale Veränderungen in seine Argumentation integrierte und wie seine religiöse Überzeugung seine Taten prägte.
4. Die Rolle und Bedeutung von William Wilberforce: Dieses Kapitel bewertet die Rolle und Bedeutung Wilberforces für den Erfolg der Abolitionismusbewegung. Es diskutiert verschiedene Interpretationen seines Wirkens, einschliesslich des "alten" und "neuen" Humanitarismus und des ökonomisch-kapitalistischen Ansatzes. Die Bedeutung der öffentlichen Meinung und Wilberforces Fähigkeit, diese zu beeinflussen, wird hervorgehoben. Das Kapitel synthetisiert die vorherigen Kapitel, um die langfristige Auswirkung von Wilberforces Arbeit aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
William Wilberforce, Abolitionismus, Sklavenhandel, Sklaverei, Großbritannien, Evangelikalismus, Parlament, öffentliche Meinung, soziale Bewegung, ökonomische Aspekte, religiöse Überzeugung, politische Strategie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit über William Wilberforce und den britischen Abolitionismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Bedeutung und Rolle von William Wilberforce in der britischen Abolitionismusbewegung. Sie untersucht Wilberforces Wirken im Kontext der geschichtlichen Entwicklung des Abolitionismus und beleuchtet seine Ideologie und sein Handeln unter Berücksichtigung ökonomischer, sozialer und religiöser Aspekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den geschichtlichen Kontext des Abolitionismus in Großbritannien, Wilberforces Ideologie und politische Strategien, die Rolle der Religion im Kampf gegen die Sklaverei, Wilberforces Einfluss auf die öffentliche Meinung und die langfristige Bedeutung seines Engagements.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zum geschichtlichen Hintergrund und der Entwicklung des Abolitionismus, ein Kapitel zu Wilberforces Ideologie und Handeln, ein Kapitel zur Rolle und Bedeutung Wilberforces und ein Fazit.
Was wird im Kapitel zum geschichtlichen Hintergrund behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Abolitionismus in Großbritannien. Es beschreibt die Situation vor der Bewegung, die Gründung der Society for Effecting the Abolition of the Slave Trade, den Einzug der Debatte ins Parlament und die wichtigen legislativen Schritte, die zur Abschaffung des Sklavenhandels (1807) und der Sklaverei (1833) führten. Es erläutert die jeweiligen Gesetze und ordnet sie in den historischen Kontext ein.
Wie analysiert die Arbeit Wilberforces Ideologie und Handeln?
Dieses Kapitel analysiert Wilberforces Ideologie und sein Handeln im Detail. Es untersucht die ökonomischen, nationalen, sozialen und religiösen Aspekte, die seine Motivation und Strategien beeinflussten. Seine konservative politische Haltung und seine Fähigkeit, religiöse Überzeugung mit politischen Zielen zu verbinden, werden beleuchtet. Die Arbeit untersucht, wie er ökonomische Argumente, nationale Interessen und soziale Veränderungen in seine Argumentation integrierte.
Welche Bedeutung wird Wilberforces Rolle zugeschrieben?
Dieses Kapitel bewertet die Rolle und Bedeutung Wilberforces für den Erfolg der Abolitionismusbewegung. Es diskutiert verschiedene Interpretationen seines Wirkens, einschliesslich des "alten" und "neuen" Humanitarismus und des ökonomisch-kapitalistischen Ansatzes. Die Bedeutung der öffentlichen Meinung und Wilberforces Fähigkeit, diese zu beeinflussen, wird hervorgehoben. Das Kapitel synthetisiert die vorherigen Kapitel, um die langfristige Auswirkung von Wilberforces Arbeit aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: William Wilberforce, Abolitionismus, Sklavenhandel, Sklaverei, Großbritannien, Evangelikalismus, Parlament, öffentliche Meinung, soziale Bewegung, ökonomische Aspekte, religiöse Überzeugung, politische Strategie.
Welche Zeitspanne wird in der Arbeit abgedeckt?
Die Arbeit deckt die Zeitspanne der Entwicklung des Abolitionismus in Großbritannien ab, beginnend mit der Situation vor der Bewegung bis hin zur Abschaffung des Sklavenhandels und der Sklaverei im 19. Jahrhundert. Die Einleitung erwähnt die Jahre 1789 im Kontext der Französischen Revolution und der amerikanischen Verfassung.
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- Wolfgang Müller (Author), 2010, William Wilberforce - Analyse seiner Bedeutung und Rolle in der britischen Abolitionismus-Bewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180402