1. Einleitung, Fragestellung, Vorgehensweise
Am Anfang des 3. Jahrhunderts regierte der Großkönig Artabanos IV. das Partherreich. Dies gewann bereits zu Beginn der Zeitrechnung an Bedeutung. Im Laufe des ersten und zweiten Jahrhunderts stieg das Reich der Parther zu einem wichtigen Handelsstützpunkt auf, welches das römische Reich mit den Waren aus dem Orient verband. Die Erzeugnisse wie Seide und Gewürze und die damit verbundenen Einfuhrzölle ließen das Partherreich rasch zu einer Großmacht heranwachsen, welche zunehmend Spannungen mit dem römischen Weltreich verursachte. Als am Anfang des dritten Jahrhunderts, der letzte Großkönig des Partherreiches abermals mit Rom in einen offenen Konflikt geriet, wurde dieser 218 beigelegt. Die Römer erkauften sich diesen Frieden und die Parther gingen als Sieger hervor. Während des Streits mit Rom erschütterten das Reich innere Aufstände und Unruhen in der Provinz Persis. Ardaschir I, ein lokaler Fürst, baute bereits 211 seine Macht durch kleinere Feldzüge aus. Aufgrund der Auseinandersetzung mit dem römischen Reich nahm Artabanos IV. dieses nicht wahr. Erst nach der Friedensschließung mit Rom nahm er von Ardaschir Notiz. Nachdem Ardaschir I. seine eigene Hauptstadt gegründet hatte, kam es zum offenen Konflikt mit Artabanos. Der Sasanide Ardaschir I. besiegte den letzten Großkönig der Parther am 28. April 224 bei einer Schlacht. Artabanos verlor dadurch die Herrschaft über das Perserreich und auch sein Leben. Ardaschir I. begründete 224 die über 400 jährige Herrschaft der Sasaniden über das heutige Iran. Mit dem Anspruch, das Reich in seine alten Grenzen zu führen und mit Angriffen auf das römische Gebiet, musste Rom einen neuen starken und gleichwertigen Gegner akzeptieren. Unter seinem Sohn Schapur I., welcher sein Nachfolger ab 240 war, zentralisierte sich das Reich zunehmend, wobei Schapur I. seine Macht weiter konsolidieren konnte. Mit der Einnahme der Stadt Hatra verschärften sich die Auseinandersetzungen mit dem römischen Reich, welche mit der Gefangennahme des Kaisers Valerian 260 ihren Höhepunkt erreichten. Die Arbeit soll einen Einblick über das Ende des Partherreiches und den Aufstieg der Sasaniden zur Zeit der Soldatenkaiser geben. Ebenso soll die Frage geklärt werden, welche eventuellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Reiche aus heutiger Sicht zu Grunde liegen und ob Rom die Sasaniden als gleichwertigen Gegner ansah.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung, Fragestellung, Vorgehensweise
- 2. Das Ende des Partherreiches
- 3. Ardaschir I.
- 4. Schapur I.
- 4.1 Der Staatsaufbau unter Schapur I.
- 4.2 Die Armee zur Zeit Ardaschir I. und Schapur I.
- 5. Das römische Reich durch die Sasaniden in der Krise?
- 6. Zusammenfassung, Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Ende des Partherreiches und den Aufstieg der Sasaniden im Kontext der römischen Soldatenkaiser. Sie beleuchtet die Ursachen für den Untergang der Parther, den Aufbau des sasanidischen Reiches unter Ardaschir I. und Schapur I., und analysiert die Beziehungen zwischen Rom und den Sasaniden. Ein zentrales Thema ist die Frage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Reiche und der Bewertung der sasanidischen Bedrohung durch Rom.
- Der Zerfall des Partherreiches und seine Ursachen
- Der Aufstieg der Sasaniden unter Ardaschir I. und Schapur I.
- Die militärische und politische Organisation des sasanidischen Reiches
- Das Verhältnis zwischen dem Römischen Reich und den Sasaniden
- Die Auswirkungen der sasanidischen Expansion auf das Römische Reich
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung, Fragestellung, Vorgehensweise: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext des 3. Jahrhunderts n. Chr., in dem das Partherreich unter Artabanos IV. seine letzte Phase erlebte. Sie skizziert die Bedeutung des Partherreiches als Handelsmacht und die Spannungen mit Rom. Die Arbeit konzentriert sich auf die Ursachen des Untergangs der Parther, den Aufstieg der Sasaniden und die Bewertung der sasanidischen Bedrohung durch das Römische Reich. Die Fragestellung untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Reiche sowie die Frage, ob die Konflikte eine Krise an den Ostgrenzen Roms auslösten. Die Methodik umfasst die Auswertung von Quellen wie Herodian und die Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse.
2. Das Ende des Partherreiches: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen für den Untergang des Partherreiches. Es hebt den dezentralisierten Staatsaufbau mit autonomen Provinzfürsten hervor, die dem Großkönig tributpflichtig waren, aber auch eine gewisse Eigenständigkeit besaßen. Die daraus resultierende Schwächung der Zentralmacht, verschärft durch innere Unruhen und Konflikte mit Rom, wird als entscheidender Faktor betrachtet. Die Rolle des Handels und die strategische Bedeutung des Partherreiches für Rom, sowie die Machtbestrebungen lokaler Fürsten wie Ardaschir I., werden als weitere wichtige Aspekte diskutiert, die zum Fall des Reiches beitrugen.
3. Ardaschir I.: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Person und das Wirken von Ardaschir I., dem Gründer des Sasanidenreiches. Es beschreibt seinen Aufstieg zur Macht durch militärische Erfolge und seine entscheidende Schlacht gegen den letzten Partherkönig Artabanos IV. im Jahr 224 n. Chr. Der Abschnitt beleuchtet die strategischen Entscheidungen Ardaschirs und seine Rolle bei der Gründung eines neuen, zentralisierten Reiches, das den Anspruch erhob, das alte persische Reich wiederherzustellen. Die Bedeutung dieses Ereignisses für die Umgestaltung der politischen Landschaft im Nahen Osten wird herausgestellt.
4. Schapur I.: Dieses Kapitel widmet sich der Herrschaft von Schapur I., dem Nachfolger Ardaschirs I. Es behandelt die Konsolidierung der sasanidischen Macht unter Schapur I., einschließlich der Zentralisierung des Reiches und der Erweiterung seines Territoriums. Besonderes Augenmerk liegt auf den zunehmenden Konflikten mit Rom, die ihren Höhepunkt in der Gefangennahme des römischen Kaisers Valerian im Jahre 260 n. Chr. fanden. Der Abschnitt analysiert den Staatsaufbau und die Armee unter Schapur I. und deren Bedeutung für die militärischen Erfolge des Reiches.
5. Das römische Reich durch die Sasaniden in der Krise?: Hier wird die Frage nach den Auswirkungen der sasanidischen Expansion auf das Römische Reich erörtert. Das Kapitel untersucht, ob die Konflikte mit den Sasaniden eine Krise an den Ostgrenzen Roms auslösten. Es analysiert die militärischen Auseinandersetzungen, die ökonomischen Folgen und die politischen Implikationen der sasanidischen Bedrohung für Rom. Die Bewertung der Sasaniden als gleichwertiger Gegner wird ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Partherreich, Sasanidenreich, Ardaschir I., Schapur I., Rom, Soldatenkaiser, Dezentralisierung, Zentralisierung, Militär, Handel, Ostgrenze, Krise, Herrschaftsanspruch, politische Organisation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Aufsatz: Das Ende des Partherreiches und der Aufstieg der Sasaniden
Was ist der Gegenstand des Aufsatzes?
Der Aufsatz untersucht das Ende des Partherreiches und den Aufstieg des Sasanidenreiches im 3. Jahrhundert n. Chr., insbesondere die Herrschaft von Ardaschir I. und Schapur I. Ein Schwerpunkt liegt auf den Beziehungen zwischen dem Sasanidenreich und dem Römischen Reich, der Analyse der Ursachen des Partheruntergangs und der Bewertung der sasanidischen Bedrohung für Rom.
Welche Fragestellungen werden im Aufsatz behandelt?
Der Aufsatz befasst sich mit den Ursachen des Zerfalls des Partherreiches, dem Aufbau des sasanidischen Reiches unter Ardaschir I. und Schapur I., der militärischen und politischen Organisation der Sasaniden, dem Verhältnis zwischen Rom und den Sasaniden und den Auswirkungen der sasanidischen Expansion auf das Römische Reich. Eine zentrale Frage ist, ob die Konflikte mit den Sasaniden eine Krise an den Ostgrenzen Roms auslösten.
Welche Methoden werden im Aufsatz verwendet?
Der Aufsatz basiert auf der Auswertung von historischen Quellen, wie beispielsweise den Schriften des Herodian, und berücksichtigt aktuelle Forschungsergebnisse. Es wird eine vergleichende Analyse der beiden Reiche (Parther und Sasaniden) sowie deren Beziehung zu Rom durchgeführt.
Welche Kapitel umfasst der Aufsatz und worum geht es in jedem Kapitel?
Der Aufsatz gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Einleitung, Fragestellung, Vorgehensweise (Einleitung in den historischen Kontext und die Forschungsfrage); 2. Das Ende des Partherreiches (Analyse der Ursachen des Untergangs); 3. Ardaschir I. (Aufstieg und Wirken des Sasaniden-Gründers); 4. Schapur I. (Konsolidierung und Expansion des Reiches unter Schapur I., inklusive der Gefangennahme Valerians); 5. Das römische Reich durch die Sasaniden in der Krise? (Auswirkungen der sasanidischen Expansion auf Rom); 6. Zusammenfassung, Fazit (Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen).
Welche Rolle spielen Ardaschir I. und Schapur I. im Aufsatz?
Ardaschir I. wird als Gründer des Sasanidenreiches dargestellt, sein Aufstieg zur Macht und seine entscheidende Schlacht gegen den letzten Partherkönig Artabanos IV. werden detailliert beschrieben. Schapur I., der Nachfolger Ardaschirs, wird im Kontext der Konsolidierung der sasanidischen Macht, der Expansion des Reiches und der zunehmenden Konflikte mit Rom beleuchtet. Beide Herrscher spielen eine zentrale Rolle im Aufsatz, da ihre Herrschaft den Aufstieg und die Etablierung des Sasanidenreiches prägt.
Welche Bedeutung hat das Verhältnis zwischen Rom und den Sasaniden im Aufsatz?
Das Verhältnis zwischen Rom und den Sasaniden ist ein zentrales Thema des Aufsatzes. Es wird untersucht, wie die sasanidische Expansion das Römische Reich beeinflusste, ob es zu einer Krise an den Ostgrenzen Roms führte und wie Rom die Sasaniden als Gegner einschätzte. Die militärischen Auseinandersetzungen und ihre politischen und ökonomischen Folgen werden analysiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Aufsatz?
Schlüsselwörter sind: Partherreich, Sasanidenreich, Ardaschir I., Schapur I., Rom, Soldatenkaiser, Dezentralisierung, Zentralisierung, Militär, Handel, Ostgrenze, Krise, Herrschaftsanspruch, politische Organisation.
Für wen ist dieser Aufsatz gedacht?
Der Aufsatz ist für Leser gedacht, die sich für die Geschichte des 3. Jahrhunderts n. Chr., das Partherreich, das Sasanidenreich und die Beziehungen zwischen Rom und Persien interessieren. Er richtet sich an ein akademisches Publikum und kann für wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Alten Geschichte verwendet werden.
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- Stefan Sebastian Bahn (Author), 2011, Das Reich der Sasaniden - Ein Gegenpol zum römischen Reich, zur Zeit der Soldatenkaiser?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180211