Das Thema meiner Hausarbeit lautet „Paul Celan und das hermetische Gedicht“. Somit verweist bereits der Titel auf die besondere Sprache Paul Celans, die gleichzeitig von vielen als schwer zugänglich oder sogar als kryptisch bis hin zu berüchtigt empfunden wird, gleichzeitig aber auch gerade deshalb so berühmt geworden ist. „Die Gedichte Celans üben eine Faszination aus, die auch dadurch nicht getrübt wird, dass sie in ihrer Gesamtheit, als Gefüge der vereinzelten Lektüre oftmals unverständlich bleiben.“
Krieg und Nachkriegszeit liegen Jahrzehnte zurück und sind für viele Menschen bereits „weit abgerückte Vergangenheit“ . Die Autoren der Literatur nach 1945, zu denen auch Paul Celan gehörte, gingen unterschiedlich mit den damaligen Geschehnissen um. Dennoch lassen sich „einzelne Phasen, Entwicklungslinien und Themenschwerpunkte erkennen und beschreiben, auch wenn die Zuordnung und Einschätzungen - in der literaturgeschichtlichen Forschung ebenso wie unter denen , die diese Zeit miterlebt haben- unterschiedlich, zum Teil sogar gegensätzlich sind.“
Paul Celan schrieb dazu in einem 1958 von der Pariser Buchhandlung veröffentlichten „Almanach“, in dem sich verschiedene deutsche Schriftsteller zu ihrer Arbeit äußerten: „Die deutsche Lyrik geht, glaube ich, andere Wege als die französische. Düsteres im Gedächtnis, Fragwürdiges um sich her, kann sie, bei aller Vergegenwärtigung der Tradition, in der sie steht, nicht mehr die Sprache sprechen, die manches geneigte Ohr immer noch von ihr zu erwarten scheint… Dieser Sprache geht es, bei aller unabdingbaren Vielstelligkeit des Ausdrucks, um Präzision. Sie verklärt nicht, „poetisiert“ nicht, sie nennt und setzt, sie versucht, den Bereich des Gegebenen und des Möglichen auszumessen.“
Im Folgenden beschäftige ich mich nun mit der Frage: „Wie man sich hermetischer Lyrik im Unterricht nähern kann“. Danach werde ich auf die „Todesfuge“, eines der am häufigsten interpretierten
Celan-Gedichte, näher eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wie man sich hermetischer Lyrik im Unterricht nähert
- Todesfuge
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herangehensweise an hermetische Lyrik im Unterricht, insbesondere die Gedichte Paul Celans. Die Arbeit analysiert die Schwierigkeiten beim Verständnis hermetischer Lyrik und bietet methodische Ansätze für den Unterricht. Die "Todesfuge" dient als Beispieltext für die Anwendung der diskutierten Methoden.
- Herausforderungen beim Verständnis hermetischer Lyrik
- Methodische Ansätze für den Unterricht von hermetischer Lyrik
- Analyse der "Todesfuge" von Paul Celan
- Die Rolle der individuellen Interpretation
- Der Einfluss von Kontext und Lebensgeschichte des Autors
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein, welches sich mit der besonderen, oft als schwer zugänglich empfundenen Sprache Paul Celans und deren Rezeption im Unterricht auseinandersetzt. Sie thematisiert die Herausforderung, Celans Lyrik in ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit zu verstehen, und kündigt die folgenden Kapitel an: die didaktische Annäherung an hermetische Lyrik im Unterricht und eine detailliertere Analyse der „Todesfuge“. Die Einleitung verortet Celans Werk im Kontext der Nachkriegsliteratur und hebt die Diskrepanz zwischen der scheinbar unverständlichen Sprache und der großen Popularität seiner Gedichte hervor. Celans eigene Worte über seine Schreibweise, die auf Präzision und das Ausmessen des Gegebenen und Möglichen abzielt, werden zitiert, um seine poetische Intention zu beleuchten.
Wie man sich hermetischer Lyrik im Unterricht nähert: Dieses Kapitel befasst sich mit der didaktischen Herausforderung, hermetische Lyrik im Unterricht zu vermitteln. Es betont die Notwendigkeit, den individuellen Verstehensprozess der Schüler in den Mittelpunkt zu stellen, anstatt nach einer einzigen „richtigen“ Interpretation zu streben. Der Fokus liegt auf dem assoziativen Umgang mit Metaphern und der Akzeptanz verschiedener, auch gegensätzlicher, Interpretationsansätze. Zusätzliche Zugänge werden über die Lebensgeschichte des Autors, die Entstehungsgeschichte der Gedichte und den historischen Kontext vorgeschlagen, wobei die Betonung auf dem Selbstverständnis und der Schreibhaltung des Autors liegt. Konkrete didaktische Methoden wie Brainstorming, Textmarkierungen, Umformungsproben in Prosa und bildliche Darstellungen werden vorgestellt und an Beispielen erläutert. Die Diskussion der verschiedenen Zugangsweisen betont die Vielschichtigkeit der Interpretation und das Potenzial für ein differenziertes Verständnis der Texte, im Gegensatz zu einem einseitig pessimistischen Blick auf Vergangenheit und Zeitgeschichte.
Schlüsselwörter
Paul Celan, hermetische Lyrik, Lyrikdidaktik, Textinterpretation, Todesfuge, individuelle Interpretation, Unterrichtsmethoden, Nachkriegsliteratur, Symbolismus, Metapher, Kontextualisierung.
Häufig gestellte Fragen zu: Herangehensweise an hermetische Lyrik im Unterricht (am Beispiel der "Todesfuge" von Paul Celan)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der didaktischen Herausforderung, hermetische Lyrik, insbesondere die Gedichte Paul Celans, im Unterricht zu vermitteln. Sie analysiert die Schwierigkeiten beim Verständnis dieser Lyrik und bietet methodische Ansätze für den Unterricht. Die "Todesfuge" dient als konkretes Beispiel.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Herausforderungen beim Verständnis hermetischer Lyrik, methodische Ansätze für den Unterricht, eine detaillierte Analyse der "Todesfuge", die Rolle der individuellen Interpretation und den Einfluss von Kontext und Lebensgeschichte des Autors auf das Verständnis der Gedichte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die didaktische Annäherung an hermetische Lyrik im Unterricht und eine Kapitel zur Analyse der "Todesfuge". Zusätzlich enthält sie ein Literaturverzeichnis.
Wie wird die didaktische Annäherung an hermetische Lyrik im Unterricht beschrieben?
Das Kapitel zur Didaktik betont den individuellen Verstehensprozess der Schüler und den assoziativen Umgang mit Metaphern. Es plädiert für die Akzeptanz verschiedener Interpretationsansätze und schlägt zusätzliche Zugänge über die Lebensgeschichte des Autors, die Entstehungsgeschichte der Gedichte und den historischen Kontext vor. Konkrete Methoden wie Brainstorming, Textmarkierungen und bildliche Darstellungen werden vorgestellt.
Wie wird die "Todesfuge" analysiert?
Die Arbeit analysiert die "Todesfuge" als Beispieltext für die Anwendung der diskutierten didaktischen Methoden. Eine detaillierte Beschreibung der Analysemethode ist in der Arbeit enthalten.
Welche Rolle spielt die individuelle Interpretation?
Die Arbeit betont die Bedeutung der individuellen Interpretation und den Respekt vor unterschiedlichen Deutungen. Sie lehnt die Suche nach einer einzigen "richtigen" Interpretation ab.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Paul Celan, hermetische Lyrik, Lyrikdidaktik, Textinterpretation, Todesfuge, individuelle Interpretation, Unterrichtsmethoden, Nachkriegsliteratur, Symbolismus, Metapher, Kontextualisierung.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die hermetische Lyrik im Unterricht behandeln möchten, sowie an Studierende der Germanistik und Literaturwissenschaft.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen finden Sie im vollständigen Text der Arbeit, einschließlich des Literaturverzeichnisses.
- Citar trabajo
- Marina Kils (Autor), 2009, Paul Celan und das hermetische Gedicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179975