Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ wurde im Jahre 1771 von Johann Wolfgang von Goethe verfasst und entstammt somit der Strömung des Sturm und Drangs. Zwar gibt es mehrere überarbeitete Versionen dieses Gedichtes, unter anderem eine aus dem Jahre 1810, doch lassen sich alle durch eindeutige Indizien der Epoche der Aufklärung (Strömung: Sturm und Drang) zuordnen.
Doch zuerst werde ich genauer auf das Zeitalter der Aufklärung und die damit verbundenen Strömungen eingehen. Sie beschreibt eine, in Deutschland literarische Epoche, welche sich über den Zeitraum 1720 -1785 erstreckt. „Sapere aude!“, „Wage es dich deines Verstandes zu gebrauchen!“, dies war der Leitspruch der Aufklärung. Eine genauere Definition gab uns Immanuel Kant im Jahre 1784: „Aufklärung ist der Ausgang der Menschheit aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“. In der Aufklärung galten der Verstand und die Vernunft des Menschen als höchstes Gut, dies waren sehr wichtige Aspekte um den Menschen aus der Unfreiheit und dem Aberglauben zu befreien. Man wollte eine allseitige und vor allem selbstständige Entwicklung des menschlichen Geistes erreichen.
Einleitung:
Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ wurde im Jahre 1771 von Johann Wolfgang von Goethe verfasst und entstammt somit der Strömung des Sturm und Drangs. Zwar gibt es mehrere überarbeitete Versionen dieses Gedichtes, unter anderem eine aus dem Jahre 1810, doch lassen sich alle durch eindeutige Indizien der Epoche der Aufklärung (Strömung: Sturm und Drang) zuordnen.
Doch zuerst werde ich genauer auf das Zeitalter der Aufklärung und die damit verbundenen Strömungen eingehen. Sie beschreibt eine, in Deutschland literarische Epoche, welche sich über den Zeitraum 1720 -1785 erstreckt. „Sapere aude!“, „Wage es dich deines Verstandes zu gebrauchen!“, dies war der Leitspruch der Aufklärung. Eine genauere Definition gab uns Immanuel Kant im Jahre 1784: „Aufklärung ist der Ausgang der Menschheit aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“. In der Aufklärung galten der Verstand und die Vernunft des Menschen als höchstes Gut, dies waren sehr wichtige Aspekte um den Menschen aus der Unfreiheit und dem Aberglauben zu befreien. Man wollte eine allseitige und vor allem selbstständige Entwicklung des menschlichen Geistes erreichen. Doch auch in der Wissenschaft gab es einen gewaltigen Wandel, es wurde versucht vorhandenes Wissen zu sammeln und zu verknüpfen umso gegenwärtige Probleme zu lösen und um ein völlig neues, traditionsloses Weltbild zu erschaffen. Das machtbewusste Bürgertum strebte auf und wollte sich gegen die unterdrückende absolutistische Obrigkeit währen. Während in der reinen Epoche der Aufklärung die Vernunft als höchstes Gut angesehen wurde, so war in der Strömung des Sturm und Drangs das Herz an erster Stelle. Außerdem zählte hier nicht nur das Denken, sondern vor allem das Handeln. Auf die oben angesprochenen Indizien werde ich im Hauptteil meiner Analyse zu Sprechen kommen, doch lässt sich jetzt schon sagen, dass ein Gedicht des Sturm und Drangs sich durch Leidenschaft und die Verwendung der ungezähmten Natur auszeichnet. Außerdem ist auch oft von dem Individualgenie die Rede, welches auch in der Lyrik große Verwendung findet.
Ein sehr gutes Beispiel ist das Gedicht „Willkommen und Abschied“, welches ebenso wie sein Autor typisch für die Epoche des Sturm und Drangs steht. Johann Wolfgang von Goethe, geadelt 1782 (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar), war ein deutscher Dichter. Er forschte und publizierte außerdem auf verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebieten. (Ein typischer Stürmer und Dränger).
Das vorliegende Gedicht handelt von dem nächtlichen Ritt eines Liebenden zu seiner wahrscheinlich heimlichen Geliebten, der gemeinsam verbrachten Zeit und dem anschließenden schmerzhaften Abschied. Thematisiert wird somit die Liebe, mit allem Glück und auch Schmerz, welchen sie mit sich bringt. Mit Bezug auf Goethes heimliche, verbotene Liebe mit der Herzogin Anna Amalia, aber auch mit einem Blick auf Goethe als Individualgenie lässt sich in dem Gedicht ein autobiographischer Hintergrund vermuten, welcher seine damalige subjektive Gefühlswelt, sein Empfinden und Erleben, darstellt.
Meiner Meinung nach will Goethe mit diesem Gedicht seine Leidenschaft und seine Beziehung zum Sturm und Drang ausdrücken, aber gleichzeitig auch Kritik im Hinblick auf die damalige Gesellschaft und das feudale System ausüben.
In der folgenden Analyse werde ich die soeben aufgestellte These mit Hilfe der formellen, sprachlichen und inhaltlichen Aspekte der einzelnen Strophen überprüfen und anschließend belegen oder wiederlegen.
Hauptteil:
/* Formale, inhaltliche und sprachliche Analyse sind in einem Punkt zusammengefasst.*/
Goethes Gedicht besteht aus 4 Strophen mit jeweils 8 Versen, welchen ein vierhebiger Jambus zugrunde liegt. Dieses besondere Metrum verdeutlicht besonders stark den Inhalt des Gedichts. So wird zum Beispiel das pochende „Herz“ (vgl. V. 1) des lyrischen Ichs oder das Hufgetrappel „Geschwind zu Pferde“ (V.1) beim Vorlesen besonders hervorgehoben. Weiterhin fällt die Verwendung von jeweils 2 vollständigen Kreuzreimen auf, die einen ähnlichen Effekt wie das Metrum erfüllen sollen. So haben wir ein Reimschema von „a-b-a-b-c-d-c-d“. Sie lassen ein Gefühl von einem fließenden Gedicht entstehen und weisen keinen Bruch auf, wie es bei einem Paarreim der Fall wäre. Außerdem wird durch die Abfolge von unbetonten und betonten Schlägen eine unruhige Atmosphäre erzeugt. Diese Unruhe zeugt von der Hektik, die von dem lyrischen Ich ausgeht, aber auch von der unheimlichen und finsteren Natur. Hier haben wir auch schon wieder ein Indiz, was darauf schließen lässt, dass wir es hier mit einem „Sturm und Drang-Gedicht“ zu tun haben. Wörter wie „Erde“ (V. 3), „Berge[]“ (V. 4) oder „Gesträuche“ (V. 7) zeigen eine enge Verbundenheit zur Natur. So rückt die Natur in den Mittelpunkt der ersten Strophe, jedoch nicht unbedingt (keineswegs) als etwas Positives. So wird zwar erst, als Kontrast zur Eile die durch denn Ritt des lyrischen Ichs zustande kommt, eine ruhige geborgene Stimmung mit der Personifikation „Der Abend wiegte schon die Erde“ (V. 3) aufgebaut, welche jedoch schnell von einer furchteinflößenden Beschreibung der Natur verdrängt wird. Goethe arbeitet sehr viel mit sprachlichen Bildern und Metaphern, welche die Natur in ihrer ganzen „Finsternis“ (V. 7) beschreiben. So fallen zum Beispiel folgende Personifikationen auf. „[…] hing die Nacht“ (V. 4), „[…] stand die Eiche“ (V. 5) und „[…]Finsternis[…] sah“ (V. 7). Mit Bezug auf die Angesprochene Kritik an dem damaligen System, würde ich sagen, steht die Natur in diesem Gedicht als Sinnbild für die damalige Gesellschaft steht. Dieses Bild wird unter anderem durch die Hyperbel „Mit hundert schwarzen Augen[…]“ (V. 8) verdeutlicht. Goethe übt hier Kritik an den damals herrschenden Moralvorstellungen, welche solche Treffen wie es hier zwischen dem lyrischen Ich und seiner Geliebten (ab Strophe 3) stattfindet, für unzulässig hielten. Die Augen stehen also für das damals weit verbreitete Überwachungssystem, welches eine totale Kontrolle über das Bürgertum ausübte. Eine sehr wichtige Textstelle finden wir in Vers 2. man kann eigentlich sagen, dass jener Ausruf: „Es war getan fast eh gedacht“ der Schlüsselbegriff des Gedichtes „Willkommen und Abschied“ ist. Mit dem Wort „getan“ spricht Goethe ein weiteres wichtiges Merkmal des Sturm und Drangs an und grenzt sein Werk somit von der Aufklärung, welche das Denken an erster Stelle sieht, ab. Das selbstständige Handeln des Individuums unter Antrieb seiner Gefühle, sowie Spontanität welche zu einer regelrechten Provokation des Staates führten. Deswegen lässt sich der Sturm und Drang auch mit einer Jugend/Protestbewegung identifizieren.
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- Quote paper
- Tom Schnee (Author), 2011, Analyse des Gedichtes "Willkommen und Abschied" (Goethe), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179925