Das Gedicht „Das zerbrochene Ringlein“ wurde im Jahre 1813 von Joseph von Eichendorff verfasst und stammt somit aus der Epoche der Romantik, was sich nicht nur in Form und Inhalt wiederspiegelt, sondern auch durch das Thema Sehnsucht, Kummer und Liebesschmerz verdeutlicht wird. In dem Gedicht geht es um den Treuerbruch der Geliebten und die damit verbundene Verzweiflung des lyrischen Ichs, in diesem Fall eines jungen Mannes. Geschockt und gelenkt durch Nichtwahrhabenwollen versucht er sich in eine Art Traumwelt zu retten und denkt an bessere Zeiten, in denen er frei von Schmerzen und unbeschwert durch die Welt wandert. Doch schon bald drängt sich ihm die Vergangenheit auf, als er darüber nachdenkt als Krieger in eine Schlacht zu ziehen und spätestens als das lyrische Ich von seinen schmerzlichen Erinnerungen an die Untreue seiner Geliebten eingeholt wird, wünscht es sich den Tod.
Mit diesem Gedicht will Joseph von Eichendorff die epochentypischen Gedanken zum Ausdruck bringen und gleichzeitig das Gefühl des Liebeskummers vermitteln. Dazu greift er zusätzlich das Thema Untreue und Ehebruch auf, um den Aspekt der Sehnsucht zu verdeutlichen. Zudem bezieht er viele für die Romantik typische Aspekte und Motive mit ein, welche das Gedicht, genauso wie sein Dichter, zu einem Vertreter der Hochromantik machen. In der folgenden Analyse werde ich diese Motive im Hinblick auf den Inhalt des Gedichts analysieren und gleichzeitig, gestützt auf die rhetorischen Mittel des Gedichts, die Aussage von „Das zerbrochene Ringlein“ interpretieren.
Inhaltsverzeichnis
- Analyse des Gedichtes „Das zerbrochene Ringlein“
- Einleitung und Überblick
- Formaler Aufbau und Metrum
- Inhaltliche Analyse und Interpretation
- Erste Strophe: Einführung und Symbolismus des Mühlenrades
- Zweite Strophe: Treubruch und Zerbrochenheit
- Dritte und vierte Strophe: Traumwelt und Sehnsüchte
- Fünfte Strophe: Rückkehr in die Realität und Tod als Ausweg
- Fazit: Bedeutung und bleibende Aktualität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Analyse des Gedichtes „Das zerbrochene Ringlein“ von Joseph von Eichendorff verfolgt das Ziel, die wichtigsten Motive und symbolischen Elemente des Textes zu identifizieren und zu interpretieren, um so zu einem tieferen Verständnis des Gedichtes und seiner Bedeutung im Kontext der Romantik zu gelangen.
- Sehnsucht und Liebesschmerz
- Treubruch und Verzweiflung
- Symbolismus und Sprachbilder
- Romantik und epochentypische Themen
- Tod als Ausweg und Erlösung
Zusammenfassung der Kapitel
- In der ersten Strophe wird die melancholische Stimmung des lyrischen Ichs durch die Beschreibung einer kühlen Umgebung und das Symbol des Mühlenrades eingeführt, welches den Gefühlszustand des jungen Mannes widerspiegelt.
- Die zweite Strophe verdeutlicht den Treubruch der Geliebten und die damit verbundene Verzweiflung des lyrischen Ichs, die sich auch in der metaphorischen Darstellung des zerbrochenen Ringes ausdrückt.
- Die dritte und vierte Strophe zeichnen eine Traumwelt, in der das lyrische Ich verschiedene Sehnsüchte und Wünsche äußert, wie das Leben eines Spielmanns oder die Teilnahme an einer Schlacht, was den inneren Konflikt und die Unsicherheit des jungen Mannes verdeutlicht.
- Die fünfte Strophe beendet das Gedicht mit der Rückkehr des lyrischen Ichs in die Realität und der Erkenntnis, dass es den Sinn seines Lebens ohne die Geliebte verloren hat. Der Tod wird hier als einziger möglicher Ausweg aus der emotionalen Misere präsentiert.
Schlüsselwörter
Das Gedicht „Das zerbrochene Ringlein“ von Joseph von Eichendorff beschäftigt sich mit den Themen Sehnsucht, Liebesschmerz, Treubruch, Romantik, Symbolismus und Tod. Die Analyse des Textes beleuchtet die Bedeutung von Sprachbildern und die Rolle des Mühlenrades als Symbol für die Vergänglichkeit und den unaufhaltsamen Lauf der Zeit, die die Verzweiflung des lyrischen Ichs nach dem Verlust seiner Geliebten verdeutlichen.
- Arbeit zitieren
- Tom Schnee (Autor:in), 2011, Analyse des Gedichtes "Das zerbrochene Ringlein" (Joseph von Eichendorff), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179923