Die Vertreibung der Deutschen am Ende des zweiten Weltkriegs und danach aus den früheren deutschen Reichsgebieten jenseits von Oder und Neiße, aus dem Sudetenland sowie aus den Siedlungsgebieten in Mittelost-, Ost- und Südosteuropa war ein historisch gravierender Vorfall mit weitreichenden Wirkungen . In der Regel wird von zwölf bis vierzehn Millionen Vertriebenen ausgegangen, von denen bei Flucht und Vertreibung, auch als Folge von Vertreibungsverbrechen, ca. zwei Millionen Deutsche umgekommen sind .
Die USA waren als Hauptmacht der Anti-Hitler-Koalition an wesent¬lichen Entscheidungen über das Schicksal der Deutschen nach Kriegs¬ende maßgeblich beteiligt. Vom 28. November bis zum 1. Dezember 1943 fand in Teheran die erste richtungsweisende Konferenz statt, die die Nachkriegsordnung in Europa thematisierte. Dabei stellt sich in der Rückschau die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass die USA, als demokratischer und den Menschenrechten verpflichteter Staat, grausame Vertreibungen und einen großen Machtanstieg der kommunistischen Sowjetunion zuließen.
Die menschenrechtliche Dimension der Frage der Vertreibung stellt sich heute akuter denn je vor dem Hintergrund massenhafter Vertreibungen im Zusammenhang mit kriegerischen Konflikten (zum Beispiel Ost-Timor, Ruanda, Kosovo und Darfur – um nur vier der bekannteren Fälle der Gegenwart repräsentativ zu nennen). Wie sehr dieses Thema die politisch interessierte Öffentlichkeit insbesondere in den USA bewegt, zeigt das Beispiel der renommierten amerikanischen Harvard University, die 2005/6 eine Vortragsreihe zum Thema „War and The Displacement of People“ durchführte .
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die Konferenz von Teheran und ihr Vorspiel
- Die Konferenz von Jalta
- Die Konferenz von Potsdam
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der USA bei der Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie analysiert die Entscheidungsprozesse, die zu dieser Vertreibung führten und beleuchtet, wie die USA dieses Thema thematisierten.
- Die Konferenz von Teheran und deren Einfluss auf die Nachkriegsordnung in Europa
- Die Rolle der USA bei der Festlegung der polnischen Grenzen und der damit verbundenen Vertreibung von Deutschen
- Die menschenrechtliche Dimension der Vertreibung und die Relevanz der Vierten Genfer Konvention
- Die Auseinandersetzung mit den Machtinteressen der Sowjetunion und den möglichen Einfluss auf die US-amerikanische Politik
- Die Verfügbarkeit von Quellen aus der Zeit, wie z.B. Berichte des amerikanischen Präsidenten Roosevelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und ihre weitreichenden Folgen dar. Sie stellt die Frage, wie die USA, als demokratischer und den Menschenrechten verpflichteter Staat, grausame Vertreibungen und einen großen Machtanstieg der kommunistischen Sowjetunion zuließen.
Das Kapitel "Die Teheraner Konferenz und ihr Vorspiel" beschreibt die erste Konferenz der drei Hauptalliierten im Zweiten Weltkrieg und beleuchtet die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Nationen. Es zeigt die Verhandlungspositionen der Westalliierten gegenüber der Sowjetunion auf und verdeutlicht, wie die USA durch ihre frühzeitige Unterstützung der sowjetischen Positionen die Verhandlungsmacht der Sowjets stärkten.
- Arbeit zitieren
- Bachelor Thorsten Kozik (Autor:in), 2007, Die Rolle der USA bei der Planung der Vertreibung der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179917