Unter dem Begriff Romanisierung versteht man in der modernen Geschichtswissenschaft das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Völker und Stämme des römischen Reiches zu einer homogenen Reichsbevölkerung. Der Begriff dient als Konzept zur Erklärung dieses ökonomischen, politischen, geistigen und kulturellen Wandels in den Provinzen 1 . Dieser Wandel vollzog sich ohne klare Strategie im heutigen Sinne 2 , man kann eher von einer „Eigen-Romanisierung“ 3 der Pergerinen 4 Reichsbewohner als von einer von der Zentralmacht geplanten Strategie sprechen, d.h. sie erfolgte ohne zutun der Zentralgewalt. Interessant und wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass sie in allen Provinzen etwa gleichzeitig begann und das ganze Reich umfasste.
Diese Romanisierung bildete die Grundlage dafür, dass das römische Reich über mehrere hundert Jahre eine homogene Einheit bilden konnte 5 , die Bestand hatte.
Inhaltsverzeichnis
- I. Definition
- II. Gründe für die Romanisierung der Provinzen
- 1. Urbanisierung
- 2. Die Armee
- 3. Die Oberschicht
- 4. Der Handel
- 5. Die Religion
- III. Differenzierung der Reichsteile
- 1. Die Westhälfte des Reiches
- 2. Die Osthälfte
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Prozess der Romanisierung im Römischen Reich, indem sie die verschiedenen Faktoren beleuchtet, die zu einem kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenwachsen der unterschiedlichen Völker und Stämme innerhalb des Reiches führten. Die Romanisierung, als ein ökonomischer, politischer, geistiger und kultureller Wandel, wird in ihren Ursachen und Folgen analysiert.
- Die Bedeutung der Urbanisierung als treibende Kraft für die Romanisierung
- Die Rolle der römischen Armee und die Rekrutierung von Hilfstruppen aus den Provinzen
- Die Integration der lokalen Oberschichten und die Verleihung des römischen Bürgerrechts
- Die Bedeutung des Handels und die Förderung wirtschaftlicher Entwicklung
- Die Toleranz der Römer gegenüber fremden Religionen und die Bedeutung des Kaiserkults
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Romanisierung als ein komplexer Prozess definiert, der das römische Reich über Jahrhunderte hinweg zu einer homogenen Einheit formte. Die Romanisierung verlief nicht nach einem planmäßigen Konzept, sondern eher als „Eigen-Romanisierung“ der Bewohner der Provinzen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die wichtigsten Gründe für die Romanisierung. Neben der Urbanisierung, die vor allem durch die Gründung neuer Städte für Veteranen im Westen und die bereits bestehende Urbanisierung im Osten vorangetrieben wurde, wird die entscheidende Rolle der römischen Armee hervorgehoben. Die Rekrutierung von Hilfstruppen aus den Provinzen führte zur Verbreitung römischer Denk- und Lebensformen, die durch die Verleihung des römischen Bürgerrechts nach der Entlassung aus dem Militär weiter gefestigt wurden. Auch die Integration der lokalen Oberschichten durch die Verleihung des römischen Bürgerrechts spielte eine wichtige Rolle. Die Oberschicht profitierte von Aufstiegsmöglichkeiten im römischen Reich und trug zur Stabilisierung des Systems bei. Der Handel, der durch die Urbanisierung einen Aufschwung erlebte, brachte Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung in die Provinzen und trug somit zur Romanisierung bei. Schließlich wird die Toleranz der Römer gegenüber fremden Religionen und die Bedeutung des Kaiserkults als Ausdruck der eigenen Romanisierung betrachtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Unterschieden zwischen der West- und der Osthälfte des Reiches. Der Osten war in weiten Teilen stärker urbanisiert als der Westen, was zu weiteren Besonderheiten im Prozess der Romanisierung führte.
Schlüsselwörter
Romanisierung, Urbanisierung, Armee, Hilfstruppen, Oberschicht, Bürgerrecht, Handel, Religion, Kaiserkult, Differenzierung, West- und Osthälfte des Reiches
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- Bachelor Thorsten Kozik (Autor), 2005, Romanisierung im Römischen Reich, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179914