Ein frommer & gottestreuer Prinz namens Gotthold kommt zur Brautschau in das Nachbarreich um sich mit der Prinzessin des Landes zu verloben. Die Prinzessin Immerschön ist aber eine eitle und hochnäsige Prinzessin und will den Prinzen verschmähen. Denn das Reich von König Edelmut, dem Vater von Prinz Gotthold ist sehr klein und darin gibt es viele tiefe, dunkle Wälder und Moore. Darum ersann sie sich eine List um den Prinzen loszuwerden. Sie ließ ihn in den Schlossgarten führen, so dass sie beide allein waren und sagte: „Prinz Gotthold, bevor wir Hochzeit halten musst Du mir ein Brautgeschenk bringen. Ich will das singende und klingende Zauberbäumchen. Erst dann will ich Dich heiraten!“
Vorschläge zur Christianisierung des Märchens „Das singende, klingende Bäumchen“
Ein frommer & gottestreuer Prinz namens Gotthold kommt zur Brautschau in das Nachbarreich um sich mit der Prinzessin des Landes zu verloben. Die Prinzessin Immerschön ist aber eine eitle und hochnäsige Prinzessin und will den Prinzen verschmähen. Denn das Reich von König Edelmut, dem Vater von Prinz Gotthold ist sehr klein und darin gibt es viele tiefe, dunkle Wälder und Moore. Darum ersann sie sich eine List um den Prinzen loszuwerden. Sie ließ ihn in den Schlossgarten führen, so dass sie beide allein waren und sagte: „Prinz Gotthold, bevor wir Hochzeit halten musst Du mir ein Brautgeschenk bringen. Ich will das singende und klingende Zauberbäumchen. Erst dann will ich Dich heiraten!“
Als sich nun der Prinz traurig auf den Weg machte, denn er wusste nicht wo er das Bäumchen finden sollte, kam er auf eine Lichtung und er beschloss zu rasten um sich ein wenig auszuruhen. Als er dort so trübsinnig vor sich hin grübelt erscheint ein kleines altes Männlein und fragt ihn: „Mein edler Herr, was trübt Euch so?“ und der junge Prinz erzählt dem Alten alles was er auf dem Herzen hatte. Dieser lachte nur laut und sagte: „Mein lieber Junge wenn es weiter nichts ist. Ich will dir helfen zu Deiner Prinzessin zu kommen. Denn ich habe das Bäumchen! Aber ich gebe es dir nur, wenn Du nie mehr zu Gott betest und niemals mehr in die Messe gehst. Tust Du es doch, dann bist Du für immer mein. Versprich es!“ Der Prinz war so in die Prinzessin verliebt, dass er nicht bemerkte, dass der Alte der Teufel selbst war und willigte in den Handel ein. Denn er dachte sich, dass er in seinem Schloss sicher ist und der Alte unmöglich wissen kann, wenn er in die kleine Kapelle am Schloss geht und des Nächtens zum Herrgott bete und so willigte Prinz Gotthold ein. Als der Alte nun das Bäumchen unter seinem Mantel hervor holte und dem Prinzen gab, sagte er noch: „Aber wisse noch eins, das Bäumchen ist, das Bäumchen der wahren Liebe. Wenn Dich die Prinzessin bis zum Sonnenuntergang nicht liebt, dann verwandelst Du Dich in einen Bären. Prinz Gotthold hörte aber gar nicht mehr hin, denn er war so in Liebe erglüht, dass er nicht mehr denken konnte und ritt eilends davon um zur Prinzessin zu kommen.
Als er am späten Nachmittag wieder am Schloss ankam, spielte die Prinzessin im Garten mit ihren Zofen. Wie sie Prinz Gotthold erblickte, wurde sie zornig und rief ihm entgegen: „Prinz was wollt ihr hier?! Ich habe Euch doch eine Aufgabe gestellt“ Der Prinz antwortete: „Meine liebste Prinzessin, seht nur ich habe Euch das Zauberbäumchen geholt nun können wir uns verloben!“ Die Prinzessin erschrak sehr, denn sie wollte ja den Prinzen nicht heiraten. Aber sie war klug und wusste sich schnell Rat. „Erfasst ihn, der Prinz steht mit dem Teufel im Bunde, denn jeder weiß, dass das singende, klingende Bäumchen im Garten der Mutter Gottes wächst und kein Lebender kann dorthin gelangen!“ Als die königlichen Wachen den Prinzen ergreifen wollten, floh dieser aus dem Schloss und ritt in den Wald. In diesem Moment ging die Sonne unter und Prinz Gotthold verwandelte sich in einen großen, schwarzen Bär. Sein treues Pferd scheute aber nicht, denn es erkannte seinen Herren. Der Prinz suchte Schutz in einer Höhle, dort wurde ihm bewusst wer der Alte gewesen ist und was er da für einen Handel abgeschlossen hatte. „Ich Narr habe mit dem Teufel persönlich einen Handel abgeschlossen. Nun bin ich ein Bär und darf nicht mal mehr zum Allmächtigen Vater beten, sonst holt mich der Teufel gleich. Was soll ich nur tun!“ Und der Prinz weinte gar sehr, denn er hatte Angst um seine Seele.
Zur gleichen Zeit ging die Mutter Gottes in ihrem Himmelsgarten spazieren, als sie plötzlich ein Weinen hörte. Sie ging weiter und sah einen kleinen Engel am Brunnen sitzen und bitterlich weinen. „Was weinst Du denn, kleiner Engel?“, fragte Maria. „Ach Herrin, der Teufel kam in Euren Garten und hat das singende, klingende Bäumchen gestohlen! Er hat das Bäumchen dem braven Prinzen Gotthold gebracht und mit List einen Handel abgeschlossen, dass, wenn der Prinz in die Messe geht oder zum Allmächtigen Vater betet in die Hölle kommt!“ „Aber warum wollte den der Prinz das Bäumchen überhaupt?“, fragte die Mutter Gottes. „Um die eitle Prinzessin Immerschön zu heiraten! Sie hat das Bäumchen als Brautgeschenk verlangt“, antwortete das Engelchen. „Aber das Herz der Prinzessin Immerschön ist doch so kalt vor Eitel, dass sie gar nicht lieben kann!“ „Das ist es ja!“, schluchzte das Engelchen laut. „Denn der alte listige Bockfuss hat den Prinzen noch in einen Bären verwandelt!“ „Oh, was für ein Unglück!“, rief Maria. „Wir müssen den Prinzen retten, denn wenn er nicht mehr beten und in die Messe gehen kann ist seine Seele in Gefahr! Los, schnell Engelchen, gehe zum Prinzen und sage er solle folgendes tun. (…)“
Als der Prinz nun so elend in der Höhle lag, erschien ihm in einem goldenen Lichte das Engelchen und sagte: „Lieber Prinz, verzage nicht! Die Mutter Gottes schickt mich, denn sie will Dir helfen! Wir wollen den Gehörnten schon bezwingen! Hör gut zu! Bete von jetzt an immer zur Mutter Gottes und an jedem Sonntag komme ich und wir beten zusammen, da kann der Teufel Dir nichts anhaben und Du hast weiterhin Anteil am ewigen Leben! Der Prinz fasste wieder Mut als er dies hörte und sagte: „Hab Dank, liebes Engelein, ich will tun wie Du mir sagst! Aber wie kann ich wieder ein Mensch werden?“. Der Engel überlegte und sagte: „Prinz, die Prinzessin muss Dich wirklich lieben lernen, sonst bleibst Du ewig ein Bär!“. „Aber die Prinzessin ist böse und eitel! Ihr Herz ist kalt! Sie wird mich niemals lieben. Sie liebt nur sich!“ Dann musst Du sie in die Hölle holen. Wenn sie bei Dir lebt und Dich kennen lernt, wird sie dich lieben lernen! Denn Du bist ein guter und frommer Mensch!“
Der Prinz tat wie ihm der Engel geheißen und betete emsig zu Maria und an jedem Sonntag kam das Engelchen und sie beteten gemeinsam. Als die Prinzessin eines Tages allein zum Waldsee ging, packte sie der Bär und nahm sie mit sich. Und sosehr sich die Prinzessin auch wehrte, sie konnte nicht entkommen. Als beide bei der Höhle ankamen sagte der Bär: „So Prinzessin das ist nun Dein neues Zuhause. Hier werden wir gemeinsam leben!“ Die Prinzessin tobte und schrie: „Was fällt Dir ein Bär, ich bin eine Prinzessin und bald werden mich meine Wachen suchen und wenn Sie Dich finden werden Sie Dir eine Kugel in den Pelz brennen, jawohl!“ Und sosehr die Prinzessin auch versuchte zu fliehen, sie schaffte es nicht, denn das Engelchen hatte seine Hände im Spiel.
Der Bär begann nun die Höhle als neues Heim schön herzurichten und polsterte sie aus und er bat die Prinzessin ihm dabei zu helfen, denn es solle auch ihr Heim werden. Sie schrie nur: „Was soll ich, ich bin eine Prinzessin! Du garstiger Bär! Warte nur, wenn meine Soldaten kommen!“ Der Bär wurde langsam zornig und sagte: „Ach, wenn Du nur so hässlich wie böse wärst, dann hätte sich der Prinz Gotthold nie in Dich verliebt!“ Kaum hatte der Bär dies gesagt, wurde die Prinzessin hässlich wie die Nacht. Ihr goldenes Haar wurde strähnig und grün, wie von Schimmel. Ihr Mund wurde schief und ihre schönen grünen Augen wurden trüb und glubschig. Dies geschah, da das Zauberbäumchen Wünsche erfüllen konnte. Oh, wie weinte die Prinzessin über ihre Verwandlung.
Als es Sonntag wurde kam das Engelchen zum Beten in die Höhle und der Prinz betete in- brünstig zur Mutter Gottes, dass sie der Prinzessin helfen und deren Herz erweichen möge.
Die Mutter Gottes hatte Mitleid mit dem Prinzen und befahl dem Engelchen sich um das Herz der Prinzessin zu kümmern.
An einem stürmischen Tag verwandelte sich das Engelchen in eine Taube mit gebrochenem Flügel und legte sich neben eine kleine Quelle aus der die Prinzessin immer trank. Als die Prinzessin zum Trinken kam bemerkte sie das Vögelchen und bekam Mitleid mit ihm. Sie riss ein Stück ihres Kleidersaumes ab und versorgte den gebrochenen Flügel. Als gleich wurde ihr Mund wieder so schön wie einst. Aber die Prinzessin bemerkte es gar nicht. So sorgte sie sich um das Tier.
Bald darauf verwandelte sich das Engelchen in ein Pferd und ließ sich in einem Sandloch versinken, so dass nur noch der Kopf zusehen ward. Als die Prinzessin beim Beeren pflücken war, hörte sie ein Wiehern. Sie folgte diesem und erblickte das Pferd. Sogleich bekam sie Mitleid und begann zu graben und ihre Augen wurden wieder glänzend und schön.
Als es Winter wurde verwandelte sich das Englein in einen großen Fisch und ließ sich im Waldsee einfrieren. Die Prinzessin entdeckte den eingefrorenen Fisch auf ihrem Weg zum Holz sammeln. Sie dachte nicht nach und begann gleich mit bloßen Fäusten das Eis auf zu brechen. Oh, wie kalt und hart war das! Aber sie hörte nicht auf, selbst als ihre Hände bluteten, so sehr wollte sie dem Fisch helfen. Denn ihr Herz war gut geworden. Und als der Fisch befreit war und untertauchen konnte, wurde das Haar der Prinzessin wieder blond wie Gold und sie war schöner als je zuvor.
Die Mutter Gottes freute sich sehr über den Wandel der Prinzessin und lobte das Englein. Auch der Bär war glücklich, denn die Prinzessin ging ihm immer mehr zur Hand und wurde fürsorglich. Auch betete sie täglich mit ihm und an jeden Sonntag mit dem Engel.
Am folgenden Sonntag erschien Maria selbst, in goldenes Licht gehüllt, in der Höhle und sagte: „Meine liebe Prinzessin Immerschön, wie freue ich mich Dein Herz so warm und gut zu sehen. Vergeben soll Dir sein Dein unfrommes Leben! Und Du mein Prinz, was warst Du für ein Narr! Handelst mit dem Teufel selbst! Nicht zum Vater zu beten als Bedingung! Du hättest erkennen müssen, dass so ein Handel schlecht ist! Aber Du bist fromm und gut! Vergeben soll Dir sein!“ Als die Prinzessin hörte, dass der Bär der verwandelte Prinz Gotthold war, wurde ihr bewusst, dass es allein ihre Schuld war, dass er verwandelt wurde und sie reute gar sehr. Als sie sich vor den Bären warf um um Verzeihung zu bitten, erkannte sie ihre Liebe zu ihm. Und sogleich fing das Bäumchen an zu singen und zu klingen und der Prinz verwandelte sich zurück. Oh wie groß ward da die Freude! Die Mutter Gottes sprach: „wo nun der Zauber des Bäumchens gebrochen ist, nehme ich es wieder zu mir in meinen Himmelsgarten! Dir wurde vergeben Prinz! Der Teufel kann Dir nichts mehr tun, wenn Du weiter fromm und gut bleibst!“ Und Maria und das Engelchen verschwanden.
Als der Teufel in der Hölle bemerkte, dass sein Plan fehlgeschlagen war, tobte er sehr. Aber so sehr er auch tobte ihm waren zwei sicher geglaubte Seelen entkommen!
Der Prinz und die Prinzessin kehrten heim in das Schloss von König Edelmut und lebten fromm und glücklich bis an ihr Ende.
5. Quellen:
http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?CT=1
Geelhaar; Anne: „Das singende, Klingende Bäumchen“, Eulenspiegelverlag, Berlin 2003
„Das singende, klingende Bäumchen“ DEFA-Film, DDR 1957
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- Quote paper
- Yvonne Büchner (Author), 2011, Vorschläge zur Christianisierung des Märchens „Das singende, klingende Bäumchen“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179365