Im Arginusenprozess des Jahres 406 v. Chr. trifft die athenische Volkversammlung eine folgenschwere Entscheidung: Sie verurteilt die angeklagten Strategen der Arginusenschlacht kollektiv zum Tode und vernichtet dadurch einen erheblichen Teil der militärischen Führungselite Athens. Die antiken Autoren Xenophon und Diodor berichten über den Schlacht- und Prozessverlauf und bewerten die Verurteilung als schwere Fehlentscheidung der Volksversammlung und als Scheitern des demokratischen Systems. Ziel dieser Hausarbeit soll es daher sein, die Gegenüberstellungen von Moral und Unmoral, Volkswille und Wankelmut sowie Illegalität und Legalität innerhalb der Prozessdarstellung bei Xenophon und Diodor nachzuweisen, zu vergleichen und sie hinsichtlich einer Demokratiekritik zu deuten. In dieser Kritik werden die Zweifel am demokratischen System wird und das Politik- und Gesellschaftsverständnis beider Autoren als Gegenüberstellung binärer Wertpaare deutlich.
Der erste Teil der Arbeit gibt einen Überblick zur Quellendarstellung bei Xenophon und Diodor und verweist auf Schilderungsdifferenzen, Deutungstendenzen und Quellenwert beider Überlieferungen. Im zweiten und dritten Teil wird die Gegenüberstellung der Konzepte von Moral und Unmoral sowie Volkswille und Wankelmut bei beiden Autoren nachgewiesen, kritisch analysiert und hinsichtlich ihrer demokratiekritischen Tendenzen geprüft. Im letzten Teil der Arbeit wird die vermeintliche Illegalität dem geschilderten Verfahrensablauf gegenübergestellt und es werden weitere Interpretationen hinsichtlich einer Demokratiekritik angestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Gegenüberstellungen in den Quellen zum Arginusenprozess
- Zur Darstellung des Arginusenprozesses bei Xenophon und Diodor
- Moralische und unmoralische Charaktere im Arginusenprozess
- Wille und Wankelmut des Volkes im Prozess
- Illegalität und Legalität des Prozessverfahrens
- Zusammenfassung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quellen
- Forschungsliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Arginusenprozess des Jahres 406 v. Chr. und die daraus resultierende Verurteilung der athenischen Strategen. Sie analysiert die Darstellung des Prozesses bei Xenophon und Diodor, um die Gegenüberstellungen von Moral und Unmoral, Volkswille und Wankelmut sowie Illegalität und Legalität zu beleuchten und diese hinsichtlich einer Demokratiekritik zu deuten.
- Analyse der unterschiedlichen Darstellungen des Arginusenprozesses bei Xenophon und Diodor
- Untersuchung der moralischen und unmoralischen Charaktere im Prozess
- Bewertung des Einflusses von Volkswille und Wankelmut auf den Prozessverlauf
- Kritik an der Legalität des Prozessverfahrens
- Deutung der Gegenüberstellungen im Kontext einer Demokratiekritik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick zur Quellendarstellung bei Xenophon und Diodor und verweist auf Schilderungsdifferenzen, Deutungstendenzen und Quellenwert beider Überlieferungen. Das zweite und dritte Kapitel analysieren die Gegenüberstellung der Konzepte von Moral und Unmoral sowie Volkswille und Wankelmut bei beiden Autoren. Im letzten Kapitel wird die vermeintliche Illegalität dem geschilderten Verfahrensablauf gegenübergestellt und es werden weitere Interpretationen hinsichtlich einer Demokratiekritik angestellt.
Schlüsselwörter
Arginusenprozess, Xenophon, Diodor, Demokratiekritik, Moral, Unmoral, Volkswille, Wankelmut, Illegalität, Legalität, athenische Demokratie, Schlachtverlauf, Prozessverlauf, Charakterisierung der Akteure, Quellenwert, Deutungstendenzen, Interpretation, Gegenüberstellung, Binärwertpaare.
- Citar trabajo
- Thomas Schulze (Autor), 2010, Gegenüberstellungen in den Quellen zum Arginusenprozess, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179158