Die Bezeichnung der Medien als „vierte Gewalt“ spielt auf die drei Staatsgewalten Legislative, Exekutive und Judikative an. Diese Anspielung schließt zugleich den Gedanken an die Forderung
Montesquieus nach Gewaltentrennung und Gewaltenkontrolle ein.
„In einer offenen, pluralistischen Gesellschaft erfüllen die Massenmedien eine wichtige Funktion und haben eine verantwortungsvolle Aufgabe.“ Es geht um die kommunikative Vermittlung zwischen den drei klassischen Gewalten und dem Volk.
„Die Medienlandschaft der Bundesrepublik verändert sich ständig aufgrund der laufenden technischen Neuerungen im Bereich der Informationstechnik (Satellitenfernsehen, Internet, Digitalisierung.“
Doch welche Macht, insbesondere welche politische, üben die Medien in der Bundesrepublik Deutschland auf den Bürger aus? „Seit geraumer Zeit verstärkt sich in der klassischen Politikwissenschaft der Eindruck, Medien spielten eine Rolle im politischen System, die nicht nur bedeutsamer werde, sondern bedenkliche Ausmaße erreiche. (...) Politik bedarf in Demokratien, der öffentlichen Begründung; nur so sichert sie ihre Legitimation. Dies geschieht zu einem erheblichen Teil über die Medien“3 „Wirtschaftliche und machtpolitische Aspekte verbinden sich mit Fragen und Problemen der Meinungsfreiheit und der Pluralität des Meinungsangebotes.“
Heute wird das Prinzip der Gewaltenteilung überwiegend als Bestandteil jeder Demokratie betrachtet. Allerdings diskutiert, ob die Verschränkung der Gewalten durch eine enge Zusammenarbeit
und Verzahnung der Staatsorgane dem ursprünglichen der Gedanken der Gewaltentrennung zuwiderläuft und durch Lobbyismus und andere Einflussnahme die zentrale Stellung des Parlaments in Frage gestellt wird. In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Bedeutung
einer unabhängigen Presse oft höher eingeschätzt, weshalb diese gelegentlich informell auch als „vierte Gewalt“ bezeichnet wird.
Die folgenden Kapitel sollen eine Einführung und Erörterung der Fragestellung nach den Einflussmöglichkeiten
von Massenmedien in der Funktion einer vierten Gewalt sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Funktion der Gewaltenteilung
- 2.1. Rückblick auf den Werdegang von Charles de Secondat, Baron de Montesquieu
- 2.2 Montesquieus politische Schriften
- 2.3 Montesquieus Hauptwerk:,,De l'esprit de lois.\" - Vom Geist der Gesetze
- 2.4 Regierungsformen nach Montesquieu
- 2.5 Montesquieus Definition von Freiheit
- 2.6 Die Notwendigkeit der Teilung der Gewalten nach Montesquieu
- 2.7 Die Teilung der Gewalten nach Montesquieu
- 2.8 Montesquieu aus heutiger Sicht
- 2.9 Gewaltenteilung heute
- 3. Massenmedien
- 3.1 Definition des Begriffs Medien
- 3.2 Definition des Begriffs Massenmedien
- 3.3 Massenkommunikation
- 3.4 Entstehung der Massenmedien
- 3.5 Printmedien
- 3.6 Rundfunk
- 3.6.1 Hörfunk
- 3.6.2 Fernsehen
- 3.6.3 Das öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehsystem
- 3.7 Internet
- 3.8 Entwicklung der Massenmedien
- 4. Medien als „vierte Gewalt”
- 4.1 Die,,vierte Gewalt”
- 4.1.1 Meinungsfreiheit
- 4.1.2 Pressefreiheit
- 4.2 Aufgaben und Funktionen der Medien
- 4.3 Journalismus
- 4.3.1 Presserat/ Pressekodex: Kontrolle der Journalisten
- 4.3.2 Landespressegesetz
- 4.4 Öffentliche Meinung und Öffentlichkeit
- 4.4.1 Bandwagon-Effekt/ Mitläufer Effekt
- 4.4.2 Schweigespirale
- 4.5 Objektivität
- 4.6. Kontrolle und Einflussnahme durch die Massenmedien
- 4.6.1 Beispiel: Fall Silvio Berlusconi - Parlamentswahl in Italien 2006
- 4.7 Kritik an den Massenmedien
- 5. Fazit und Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Massenmedien als "vierte Gewalt" im politischen System fungieren können. Sie untersucht die historische Entwicklung des Gewaltenteilungs-Prinzips nach Montesquieu und die Funktionen von Massenmedien in modernen Demokratien. Ziel ist es, die Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung und ihre mögliche Einflussnahme auf politische Prozesse zu analysieren.
- Die historische Entwicklung des Gewaltenteilungs-Prinzips
- Die Funktionen und Aufgaben der Massenmedien
- Die Bedeutung der Meinungsfreiheit und Pressefreiheit
- Die Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme der Medien auf politische Prozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung der Medien als „vierte Gewalt" im Kontext der Gewaltenteilung. Kapitel 2 beleuchtet den Werdegang von Montesquieu und die Entwicklung des Gewaltenteilungs-Prinzips. Es werden die wichtigsten Elemente seiner Lehre und ihre Relevanz für das heutige politische System dargestellt. Kapitel 3 befasst sich mit den Massenmedien an sich, ihrer Entwicklung, ihrer Funktionsweise und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft. Kapitel 4 untersucht die Rolle der Medien als "vierte Gewalt" und beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Einflussnahme auf die öffentliche Meinung und politische Prozesse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich zentralen Themen wie Gewaltenteilung, Montesquieu, Massenmedien, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, öffentliche Meinung, Einflussnahme, politische Prozesse und die Rolle der Medien in der Demokratie.
- Quote paper
- Ingrid Forster (Author), 2009, Die Säulen des Staates. Massenmedien als die "vierte Gewalt"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179047