1. Einleitung
"Er hob mit einer nachlässigen, beinahe gezierten Bewegung den Arm, und indem er, die Oberlippe verächtlich heraufziehend, ´drei´ zählte, krachte auch schon der Schuß, und der Wachtmeister taumelte, in die Stirn getroffen, mit dem Oberleib auf den Hals seines Pferdes […]." (Hugo von Hofmannsthal - Reitergeschichte)
In der vorliegenden Arbeit steht die Frage im Vordergrund, warum der Wachtmeister Anton Lerch in der Reitergeschichte Hugo von Hofmannsthals auf die dargestellte Weise den Tod findet.
Zudem werden Strukturmerkmale und Erzählverhalten der Kurzprosa der literarischen Moderne, zu der die Reitergeschichte zählt, im Überblick vorgestellt. Die Reitergeschichte soll allerdings nicht vordergründig auf Erzählverhalten und Strukturmerkmale untersucht, sondern lediglich in diesen Kontext eingebettet werden, um innerhalb dieses strukturellen Rahmens eine Deutung des Textes vorzunehmen.
Substanziell für die Deutung der Reitergeschichte ist die ´innere Geschichte´ der Figuren, die die Autoren der literarischen Moderne außerordentlich hervorgehoben haben. So lässt sich anhand seiner ´inneren Geschichte´ der Abstieg und Tod des Wachtmeisters Anton Lerch nachvollziehen, in einem übergeordneten Rahmen fassen und in einen Zusammenhang mit dem Leben in einer strengen Befehlshierarchie beschreiben.
In der vorliegenden Arbeit wird im zweiten Kapitel eine Übersicht über Strukturmerkmale und Erzählverhalten der Kurzprosa der literarischen Moderne geliefert. Im dritten Kapitel erfolgt eine Betrachtung der Reitergeschichte von Hofmannsthals, diese wird letztendlich mit der Fragestellung untersucht, warum der Wachtmeister Anton Lerch auf die vorgefundene Weise exekutiert wird. In der Schlussbesprechung finden sich ein Fazit und eine Zusammenführung der Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Strukturmerkmale und Erzählverhalten der Kurzprosa der literarischen Moderne
- Hugo von Hofmannsthals Reitergeschichte (1898)
- Der Fall des Wachtmeisters Anton Lerch
- Der Tod als Resultat subversiven Verhaltens
- Warum muss Lerch auf diese Weise sterben?
- Schlussbesprechung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert den Tod des Wachtmeisters Anton Lerch in Hugo von Hofmannsthals Reitergeschichte und untersucht die Gründe für seine Exekution. Die Arbeit stellt zudem Strukturmerkmale und Erzählverhalten der Kurzprosa der literarischen Moderne vor, in deren Kontext die Reitergeschichte betrachtet wird.
- Die Analyse des Todes des Wachtmeisters Lerch in der Reitergeschichte
- Die Strukturmerkmale und Erzähltechniken der Kurzprosa der literarischen Moderne
- Die "innere Geschichte" der Figuren in der literarischen Moderne
- Die Rolle der Befehlshierarchie und des subversiven Verhaltens in der Erzählung
- Die Einbettung der Reitergeschichte in den Kontext der Kurzprosa der Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die zentrale Frage der Arbeit: Warum wird der Wachtmeister Anton Lerch in der Reitergeschichte von Hofmannsthal exekutiert? Es führt in die Thematik ein und erläutert den Fokus der Analyse.
Das zweite Kapitel liefert eine Übersicht über Strukturmerkmale und Erzählverhalten der Kurzprosa der literarischen Moderne. Es beleuchtet die Anlehnung an die Novelle, die Vielfältigkeit der verwendeten Gattungsbezeichnungen und das spezifische Erzählverhalten dieser literarischen Form.
Das dritte Kapitel widmet sich der Reitergeschichte von Hofmannsthal. Es beleuchtet den Fall des Wachtmeisters Lerch und untersucht die Gründe für seinen Tod im Kontext des subversiven Verhaltens und der strengen Befehlshierarchie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Kurzprosa, literarische Moderne, Novelle, Erzählverhalten, Hugo von Hofmannsthal, Reitergeschichte, Wachtmeister Anton Lerch, Befehlshierarchie, subversives Verhalten, innere Geschichte.
- Quote paper
- Adrian Gunkel (Author), 2006, Der Tod des Wachtmeisters Anton Lerch - Die "Reitergeschichte" von Hugo von Hofmannsthal im Kontext der Kurzprosa der literarischen Moderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178939