In dieser Master Thesis wurden alle publizierten empirischen Arbeiten beginnend mit Anderson et al. (2003), die den Sticky Cost Begriff prägten und das Grundmodell für alle folgenden Regressionen entwickelten, behandelt.
Durch die Variabilität in der Nachfrage findet ein permanenter Trade-Off zwischen Anpassungskosten und Opportunitätskosten statt. In diesem Prozess muss der Manager entscheiden, ob er bei sinkender Nachfrage seine Kosten abbaut oder die unausgelasteten Ressourcen aufrechterhält. Da dieser mit Ungewissheit zu kämpfen hat und ein sofortiger unüberlegter Abbau dem Unternehmen teuer zu stehen kommen kann, wartet er zu, bis Gewissheit besteht, wie sich die zukünftige Nachfrage entwickelt. Die in dieser Wartezeit entstehenden Kosten wurden mit dem Namen Sticky Cost geprägt.
„Specifically, costs are sticky if the magnitude of the increase in costs associated with increase in volume is greater than the magnitude of the decrease in costs associated with an equivalent decrease in volume.“
Bei näherer Betrachtung dieser Wartezeit lassen sich eine Vielzahl von Einflussfaktoren erkennen, die man in zwei grobe Gruppen unterteilen kann. Da der Manager eine zentrale Rolle im Unternehmen spielt, gehen von seinem gegebenen Handlungsspielraum erhebliche Kostenremanenzen aus, resultierend aus Informationsasymmetrien zwischen Eigentümer und Manager oder von den individuellen Charakteristika des Managers selbst. Natürliche Sticky Costs stellen die zweite Gruppe dar, die mechanisch aus der vorhandenen Kostenstruktur oder aus Diseconomies of Scale bei variablen Kosten entstehen.
Somit ist für Entscheidungsträger und Eigentümer unabdingbar zu wissen, wie Sticky Costs entstehen und wie man diese durch beispielsweise eine flexiblere Kostenstruktur oder eine effiziente Corporate Governance mildern kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Zielsetzung der Arbeit
1.3. Argumentationsgang
2. Theoretische Grundlagen
2.1. Begriffliche Abgrenzung
2.1.1. Kostenremanenz
2.1.2. Kosten
2.1.3. Remanenz
2.1.4. Opportunismus
2.1.5. Kostenverlauf
3. Überblick über die Sticky Cost Hypothese
3.1. Das traditionelle Konzept der Kostentheorie
3.2. Ursprung und Entwicklung des Begriffs Sticky Cost
3.2.1. Ursachen von Sticky Costs
3.2.1.1. Objektive Ursachen
3.2.2. Gründe für die Entstehung von Sticky Costs
3.2.2.1. Objektive Gründe
3.2.2.2. Subjektive Gründe
3.3. Klassifikation von Sticky Costs
4. Vergleichende Analyse empirischer Arbeiten aus einer übergeordneten Sichtweise
4.1. Recherchemethode
4.2. Sticky Costs im Allgemeinen
4.3. Qualitativer Vergleich wissenschaftlicher Arbeiten
4.3.1. Kosten vs. Nutzen
4.3.2. Opportunismus
4.3.3. Optimismus
4.3.4. SG&A Ratio
4.4.Quantitativer Vergleich der empirischen Arbeiten
4.4.1. Unvermeidbare Sticky Costs
4.4.2. Intendierte und begründbare Sticky Costs
4.4.3. Intendierte und nicht begründbare Sticky Costs
4.4.4. Unternehmerisch nicht intendierte Sticky Costs
4.5. Zusammenfassung der Ergebnisse und Diskussion der Problemstellung
5. Conclusio
6. Literaturverzeichnis
Formelverzeichnis
Formel 1: Sticky Cost Modell
Formel 2: BCM Sticky Cost Modell
Formel 3: Erweitertes Sticky Cost von Anderson et al. (2003)
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Lineare Kosten
Abbildung 2: Progressive Kosten
Abbildung 3: Degressive Kosten
Abbildung 4: Regressive Kosten
Abbildung 5: Ursache und Wirkung von Sticky Costs
Abbildung 6: Bedingtheiten für das Auftreten von Sticky Cost
Abbildung 7: Zusammenfassende Darstellung
Abbildung 8: Ausprägung der Kostenremanenz
Abbildung 9: Die Auswirkung von Anpassungskosten auf Sticky Costs
Abbildung 10: Auswirkung einer effektiven Managerentlohnung auf die Kostenfunktion
Abbildung 11: Vergleich der periodenspezifischen SG&A Kostenänderung
Abbildung 12: Sticky Costs für 19 OECD Länder
Abbildung 13: Einfluss des Arbeitsmarkts auf Sticky Costs
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Begriffsabgrenzung Kostenremanenz (1)
Tabelle 2: Begriffsabgrenzung Kostenremanenz (2)
Tabelle 3: Umsatzentwicklung in zwei Folgejahren
Tabelle 4: Einteilung in Gruppen je nach Erlössignal
Tabelle 5: Regression Anderson et al. (2003)
Tabelle 6: Regression (1) Calleja et al. (2005)
Tabelle 7: Regression (2) Calleja et al. (2005)
Tabelle 8: Regression (3) Calleja et al. (2003)
Tabelle 9: Regression (1) Subramaniam et al. (2003)
Tabelle 10: Regression (2) Subramaniam et al. (2003)
Tabelle 11: Regression (3) Subramaniam et al. (2003)
Tabelle 12: Regression (4) Subramaniam et al. (2003)
Tabelle 13: Arbeitsmarktcharakteristika 19 OECD Staaten
Tabelle 14: Regression (1) Balakrishnan et al. (2010)
Tabelle 15: Regression (2) Balakrishnan et al. (2010)
Tabelle 16: Regression Balakrishnan et al. (2008)
Tabelle 17: Regression De Medeiros et al. (2004)
Tabelle 18: Regression (4) Calleja et al. (2005)
Tabelle 19: Regression Homburg et al. (2008)
Tabelle 20: Regression (1) Banker et al. (2008)
Tabelle 21: Regression (2) Banker et al. (2008)
Tabelle 22: Regression (3) Banker et al. (2008)
Tabelle 23: Regression (1) Kama et al. (2010)
Tabelle 24: Regression (2) Kama et al. (2010)
Tabelle 25: Regression (1) Chen et al. (2010)
Tabelle 26: Regression (2) Chen et al. (2010)
Tabelle 27: Wirtschaftskreislauf Indikatoren
1. Einleitung
Das übergeordnete Ziel eines jeden Managers besteht darin, den Unternehmenswert zu maximieren.[1]Da einem Manager meist nur begrenzte finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen,bedarf es gewisser Beurteilungsmechanismen, um die Vorteilhaftigkeit einzelner Investitionsprojekte zu evaluieren. Diese Entscheidung unter Unsicherheit kann am besten mit dem erwarteten Kapitalwert[2]eines Projektes beurteilt werden. Die Rangordnung für Investitionen ergibt sich beginnend mit dem höchsten Kapitalwert.
Da sich Projekte über viele Perioden in die Zukunft ziehen, kann man nicht mit Sicherheit davon ausgehen, ob diese geplanten Ein- und Auszahlungen auch wirklich eintreten. Wenn man vereinfachend von einem Polypol auf einem vollkommenen Markt[3]ausgeht, wo der Marktpreis konstant ist und das Unternehmen nur Mengenanpasser ist, sieht sich der Managermit der Problematik konfrontiert, dass Einzahlungen einzelner Projekte nur von der Nachfrage der Konsumenten abhängig sind. Dies ist besonders problematisch, wenn das Unternehmen durch einen Trendwechsel mit einem Erlösrückgang zu kämpfen hat. Nun steht der Manager vor der Entscheidung, seine Kosten im gleichen Ausmaß zu senken, um die gewünschte Rentabilität seines Projektes aufrechtzuerhalten oder abzuwarten, ob dieser Nachfrageschock nur eine kurzfristige Laune des Marktes war.
Dieses Anpassungsproblem der Kosten an die verminderte Betriebsleistung wird seit dem Jahr 2003 nach der Veröffentlichung des Beitrages im „Journal of Accounting Research“ von Anderson et al. (2003) sehr stark bei diversen Symposien und in Journalen diskutiert. Als Ausgangspunkt ihrer Betrachtungen gehen Anderson et al. (2003) davon aus, dass bei einem Erlösrückgang der Manager vor dem Anpassungsproblem steht, die nun zu hohen Kosten abzubauen oder doch aufrechtzuerhalten, bis Gewissheit besteht,ob diese Nachfrageschwankung rein temporär ist und die Erlöse wieder zunehmen, oder ob sie von permanenter Natur ist und abgebaut werden müssen. Während diesesProzesses des Zuwartens entstehen für das Unternehmen asymmetrische Kosten, und es ergibt sich eine Kostenremanenz, die von Anderson et al. (2003) mit den Namen „Sticky Costs“ geprägt wurden.
Nach dem traditionellen Kostenmodell kann man Kosten in Bezug auf die Betriebsleistung in fixe Kosten, welche unabhängig von der Auslastung anfallen, und in variable Kosten, welche ein proportionales Verhältnis zur Betriebsleistung haben, einteilen. Dieses Modell suggeriert einen direkten linearen Zusammenhang zwischen Kosten und Erlösen. Anderson et al. (2003) argumentieren hingegen, dass der Zusammenhang zwischen Kosten und Kostentreiber nicht mechanisch, sondern vielmehr von dem Entscheidungsspielraum des Managers abhängig ist.
1.1. Problemstellung
Durch empirische Untersuchungen wurden die in der Wirtschaftswissenschaft entwickelten Kostentheorien schon sehr früh hinterfragt, wobei die Realität abweichende Kostenverläufe aufweist. Somit kamen Zweifel an der Allgemeingültigkeit der traditionellen Kostentheorie auf und es wurde schon seit Ende der zwanziger Jahre das Phänomen der Kostenremanenz beobachtet. Dabei wurde das unterschiedliche Kostenverhalten bei fallender oder steigender Kapazitätsauslastung als „ungelegener Störfaktor der Konzeption einer allgemeingültigen Kostenfunktion“[4]angesehen.[5]
Betrachtet mandie Vielzahl der Faktoren, von denen Kosten abhängig sind, so wird klar, dass es so viele Kostenremanenzen geben muss wie auch Kostentreiber. Somit ist verblüffend, dass dieses häufig beobachtete Phänomen der Sticky Costs aus kostentheoretischer Sichtweise erst seit kurzem wieder in den Forschungsfokus der Wissenschaft gerückt ist.[6]
Die Forschungsergebnisse der letzten Jahre lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe widmet sich dem Thema: Der Manager als Einflussfaktor. Hierbei wird argumentiert, dass das traditionelle Kostenmodell nur eine leere Hülle an Theorien darstellt, weil schlussendlich alle Kostenrelationen das Resultat von Managerentscheidungen sind.[7]Somit stellt sich die Frage, was Manager dazu verleitet und welche Motive hinter den Kostenanpassungsprozessen stehen.
Da Manager nicht wissen, ob Marktveränderungen von kurzfristiger oder langfristiger Natur sind, entschließen sie sich bei einem Erlösrückgang die Kosten aufrechtzuerhalten, bis nähere Gewissheit besteht, ob dies nur ein Nachfrageschock oder eine gravierende Marktänderung ist. Bei diesem Prozess des Abwartens entsteht ein Trade-Off zwischen Opportunitätskosten und den erwarteten Transaktionskosten für eine Kapazitätseinschränkung oder Kapazitätsausweitung bei steigender Nachfrage.[8]
Abgesehen von der Unsicherheit und dem Trade Off, mit dem Manager zu kämpfen haben, hat der mögliche Opportunismus von Entscheidungsträgern einen erheblichen Einfluss auf Sticky Costs. Mit fehlenden Anreizstrukturen (Erlösziele) ergibt sich eine neue Zielfunktion der Manager.
Nun steht nicht mehr die Unternehmenswertmaximierung im Vordergrund, sondern vielmehr die Maximierung des eigenen Nutzens. Durch die bewusste Aufrechterhaltung von Aufwandsposition wird versucht, dass der aktuelle Einflussbereich(Messgröße: zugeteiltes Budget) aufrechterhalten bleibt. Außerdem spielen soziale Faktoren bei der Kündigung von befreundeten Mitarbeitern eine große Rolle.
Der Grad an Optimismus, Pessimismus oder Neutralität eines Managers hängt von den vorhergehenden Erlösänderungen und Kapazitätsreserven ab. Das heißt, je optimistischer ein Manager durch Eingang vieler Aufträge oder durch gesamtwirtschaftliches Wachstum ist, desto weniger werden die bestehenden Kosten im Falle eines Erlösrückgangs abgebaut.
So werden auch Managerunterschieden, die einen effizienten Umgang mit Vertriebs- und Verwaltungskosten (SG&A) haben und ineffiziente Manager mit mangelnder Kostenkontrolle. Je nach Ausprägung entwickeln sich unterschiedlich starke Sticky Costs innerhalb des Unternehmens.
Die zweite Gruppe beschäftigt sich mit dem Einfluss von strukturellen Faktoren auf das Kostenverhalten. So nennen weitere empirische Untersuchungen als mögliche Ursache für Sticky Costs die Diseconomies of Scale oder die Verhandlungsmacht von Gewerkschaften. Alleine bei Betrachtung der Kostenstruktur kann man schlussfolgern, dass sich anlagenintensive Industrieunternehmen mit einem hohen Fixkostenanteil relativ zu den Gesamtkosten einer veränderten Marktsituation nur sehr langsam und schwerfällig anpassen können. Somit ist es naheliegend, dass gerade solche Unternehmen mit einem erhöhten Grad an Kostenremanenz zu kämpfen haben, insbesondere wenn es die Kernkompetenzen des Unternehmens betrifft.
1.2. Zielsetzung der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, die oben genannten Einflussgrößen auf ihre Relevanz und Auswirkung zu überprüfen, um die Frage zu klären, ob der Manager oder strukturelle bzw. natürliche Faktoren am stärksten das asymmetrische Kostenverhalten (Sticky Costs) beeinflussen. Als Methode wird eine vergleichende Analyse verschiedener empirischer Arbeiten gewählt. In einem ersten Schritt werden Vergleichsobjekte ausgewählt und für diese Vergleichskriterien festgelegt. In weiterer Folge werden ihre Merkmale gegenübergestellt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzudecken. Schlussendlich werden Beziehungen zu den Vergleichsobjekten hergestellt und ein Ergebnis formuliert.
Aus dieser Analyse lassen sich Erkenntnisse,welche Verallgemeinerungscharakter haben, ableiten. Neben der Beantwortung der Forschungsfrage, worin die Hauptursache für das Entstehen von Kostenremanenzen liegt, können auch mögliche Vorschläge für den Umgang mit Sticky Costs gegeben werden.
1.3. Argumentationsgang
Zur Gestaltung der Arbeit, wurde eine breite Auswahl aus verschiedenen Quellen, aktueller, einschlägiger Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Beiträgen zum Thema „Sticky Cost und Kostenremanenz“ miteinbezogen.
Die Arbeit ist in fünf verschiedene Abschnitte gegliedert. Der einführende Abschnitt liefert eine Einleitung zum Themengebiet, welche eine Beschreibung der Ausgangslage darstellt. Neben der allgemeinen Problemstellung zum Thema „Sticky Cost Hypothese“ wird die Zielsetzung anhand einer Forschungsfrage näher präzisiert und die Methodik zur Beantwortung dieser dargestellt.
Im Hinblick auf eine kostenorientierte Betrachtung soll zusammenfassend und als Basis für die weitere Arbeit der Begriff Sticky Cost aus einer Auswahl verschiedener Begriffsdefinitionen im zweiten Kapitel formuliert werden. Des Weiteren findet auch eine begriffliche Abgrenzung relevanter Begriffe statt.
Das dritte Kapitel leitet mit einem kurzen Abriss über das traditionelle Konzept der Kostentheorie nach Schmalenbach den Ursprung und die Entwicklung des Sticky Cost Begriffes in der Literatur ein. Außerdem findet aus theoretischer Sicht eine erste Systematisierung und Klassifizierung der remanenten Kosten statt. Nach dieser Sticky Cost Klassifikation wird im Hauptteil der qualitative und quantitative Vergleich verschiedener empirischen Arbeiten durchgeführt.
Im vierten Kapitel, welches zugleich den Schwerpunkt der Arbeit darstellt, wird eine vergleichende Analyse empirischer Arbeiten durchgeführt. Ziel dieses Kapitels ist es, einheitliche Strukturen zu erkennen und Verallgemeinerungen daraus abzuleiten.
Die Vorgangsweise ist wie folgt: Beschreibung der Literaturrecherchemethode, wie die wissenschaftlichen Beiträge erhoben wurde, strukturierter systematischer Vergleich nach vorab definierten Kriterien, wo eine Diskussion der Vergleichbarkeit einzelner Studien stattfindet. Ausgehend von dem zuvor stattgefundenen Vergleich wird mit einer blockweisen Zusammenfassung der Ergebnisse Bezug auf die Forschungsfrage genommen. Aus der Diskussion der Ergebnisse und einer kritischen Methodenreflexion werden Schlussfolgerungen, welche Verallgemeinerungscharakter haben, abgeleitet. Diese Erkenntnisse dienen zur Klärung der Frage, worin die Hauptursache für das Entstehen von Kostenremanenzen liegt.
In einer Conclusio am Ende der Arbeit wird das Wichtigste noch einmal zusammengefasst und die Schwerpunkte herausgearbeitet. Des Weiteren findet eine kritische Reflexion statt.
2. Theoretische Grundlagen
Die Abgrenzung der Begriffe leitet sich aus dem Titel der Master Thesis „Die Sticky Cost Hypothese – Eine vergleichende Analyse empirischer Arbeiten“ab. Somit sind zwei Bereiche, nämlich Sticky Cost in Verbindung mit Kostenremanenz, definitorisch darzulegen. Für den weiteren Verlauf der Arbeit sind außerdem noch die Begriffe Kostenverlauf und Opportunismus abzugrenzen.
2.1. Begriffliche Abgrenzung
2.1.1. Kostenremanenz
Um eine übersichtlichere Begriffserklärung vorzunehmen, lässt sich der Begriff Kostenremanenz in die Teile Kosten und Remanenz zerlegen.
2.1.2. Kosten
Die Relevanz und Bedeutung der Bewertung von Faktorverbräuchen zur Ermittlung von produktionsbezogenen Kosten ist unbestreitbar. Wie so oft kann nicht von einem eindeutigen und einheitlichen Kostenbegriff ausgegangen werden. Die verschiedenen Kostenbegriffe gliedern sich nach ihrer Bewertungsauffassung.[9]
Ausgehend davon lässt sich feststellen, dass in speziellen Kostenbegriffen näher bestimmt sein kann
- welche Art von Verbrauchsgütern gemeint ist
- wie diese verbraucht werden und
- deren Bepreisung für die Bewertung
Trotz der unterschiedlichen Auffassungen finden sich zwei Kostendefinitionen sehr häufig in der Literatur. Diese sind der wertmäßige und der pagatorische Kostenbegriff.[10]
Der wertmäßige Kostenbegriff
„Dem wertmäßigen Kostenbegriff zufolge versteht man unter den Kosten den mit den Faktorpreisen bewerteten Verzehr an Sachgütern und Dienstleistungen während einer Abrechnungsperiode, die zum Zwecke der Erhaltung der betrieblichen Leistungsbereitschaft, der Leistungserstellung und Leistungsverwertung benötigt werden“[11]
Laut dieser Definition setzen sich Kosten aus dem Wertverzehr von verfügbaren Grund- und Zusatzfaktoren während einer Produktionsperiode zusammen, die der Produktion von Gütern und deren Vermarktung gilt. Der wertmäßige Kostenbegriff wurde von Schmalenbach (1925) geprägt und soll eine entscheidungsorientierte Bewertung des Güterverzehrs ermöglichen. Ganz im Gegenteil zum pagatorischen Kostenbegriff, welcher am Zahlungsstrom orientiert ist und mit der Ressourcenbeschaffung einhergeht. Der wertmäßige Kostenbegriff versucht auch alternative Verwendungsmöglichkeiten mit Opportunitätskosten einzupreisen. In diesem Zusammenhang wird auch vom Grenznutzenkonzept gesprochen, welches den innerbetrieblichen Knappheitsgrad berücksichtigt. Die innerbetriebliche Faktorbewegung führt die knappen Faktoren den optimalsten Verwendungsmöglichkeiten zu. Da der Grenzkostensatz nur schwer kalkulierbar ist, geht man der Einfachheit halber davon aus, dass die auf den Beschaffungsmärkten zubeobachtenden Preise in etwa dem Grenznutzen der Inputfaktoren entsprechen. Somit kann man den Wiederbeschaffungspreis als Bewertungsmaßstab sehen.[12]
Der pagatorische Kostenbegriff
„Dem wertmäßigen Kostenbegriff steht der pagatorische Kostenbegriff gegenüber; er knüpft an die mit dem betrieblichen Güterverzehr verbundenen Zahlungsströme an und beruht auf den tatsächlichen beobachtbaren Geldausgaben.“
Die Bewertung des Güterverzehrs findet zu Anschaffungskosten statt, wobei kalkulatorische Kosten, wie z.B. der kalkulatorische Unternehmerlohn, nicht berücksichtigt werden. Der von Koch (1958) eingebrachte Begriff vernachlässigt bewusst die Einbeziehung des betrieblichen Entscheidungsfeldes und stellt somit keine Entscheidungsgrundlage dar. Diese außerbetriebliche Faktorenbewegung kann für jedes Unternehmen empirisch ermittelt werden. Wenn mangelnde Information über Marktpreise am Beschaffungsmarkt vorliegen, werden aus Wirtschaftlichkeitsgründen Anschaffungskosten angesetzt.[13]
Ob nun der wertmäßige oder pagatorische Kostenbegriff in einem Unternehmen verwendet wird, ist vom Zweck der jeweiligen Unternehmensrechnung abhängig. Da man aber aus produktions- und kostentheoretischer Sicht den zukünftigen Entscheidungsspielraum nicht einengen möchte, um eine optimale Allokation zu erzielen, liegt der Ausgangspunkt von wertmäßigen Kosten nahe. Den weiteren Ausführungen in meiner Master Thesis soll daher der wertmäßige Kostenbegriff zugrunde gelegt werden.[14]
2.1.3. Remanenz
Wie auch zuvor, beim Kostenbegriff, lassen die Untersuchungen der in der Literatur vertretenen Auffassungen über das Wesen der Kostenremanenz und der gegebenen Definitionen keine umfassende und allgemeingültige Deutung erkennen. Der nach Gegenüberstellung der einzelnen Begriffsdefinitionen abgeleitete Begriff soll primär das Erscheinungsbild beinhalten und somit Auskunft über das Ursache-Wirkungsverhältnis geben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Begriffsabgrenzung Kostenremanenz (1)
Tabelle 2: Begriffsabgrenzung Kostenremanenz (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hasenack (1925) hat erstmals auf Trägheitsbestimmungen bei Kosten aufmerksam gemacht, wobei die Namensgebung „Kostenremanenz“ erstmals von Brasch (1927) erfolgte.[15]Rummel (1934) geht über die Ausführungen zwischen Kosten und Beschäftigungsgrad von Brasch hinaus und ergänzt diese um den Begriff der Sprungkosten; „die Kosten verlaufen sprunghaft sowohl bei der Zunahme der Beschäftigung als auch bei Rückgang, aber die beiden Linienzüge decken sich nicht, die Sprünge sind bei abnehmender Beschäftigung anders als bei zunehmender.“[16]Lehmann (1949) schränkt in seinen Ausführungen erstmals den Begriff der Kostenremanenz näher ein, indem er ex ante die nicht remanent verlaufenden Kosten ausklammert, die nicht beeinflussbar sind, also zwangsläufig entstehen. Gemeint ist damit, dass sich Fixkosten bei einer Beschäftigungsgradänderung nicht anpassen.[17]Henzel (1941) geht bei seinen Beobachtungen davon aus, dass Kostenremanenzendurch ein verzögertes Handeln der für die Kostendisposition verantwortlichen Personen im Betrieb verursacht werden. Kritisch dazu Strube (1936), der eine Unterscheidung zwischen willkürlicher und planvoller Betriebspolitik trifft. Er grenzt die unechte oder leistungskompensierte Kostenremanenz, welche aus sozialen Erwägungen stattfindet, von dem Begriff Kostenremanenz ab.[18]
Aus dieser Vielzahl historischer Begriffsdefinitionen und Interpretationen einzelner Autoren, leitet sich für den weiteren Verlauf meiner Arbeit, ein möglichst allgemein formulierter Begriff für Sticky Costs beziehungsweise Kostenremanenz ab:
Trägheit beweglicher Kostenarten welche von fallender oder steigender Betriebsauslastung bedingt werden
2.1.4. Opportunismus
Da Manager und der von ihnen ausgehende mögliche Opportunismus, als Einflussfaktor auf den Grad der Kostenremanenz innerhalb eines Unternehmens, im weiteren Verlauf der Arbeit einen wichtigen Stellenwert einnimmt, wird er im folgenden definiert, um eine einheitliche Interpretation des Begriffs zu gewährleisten.
Da keine vollständigen Verträge (marginale Ermittlungskosten übersteigen den Grenzertrag der letzten Sucheinheit) geschrieben werden können, stellen die verbleibenden Lücken ein ökonomisches Problem dar. Diese Lücken werden zu einem Problem, wenn opportunistisches Verhalten vorliegt.[19]
„Hierunter ist die Verfolgung des Eigeninteresses unter Zuhilfenahme von Arglist zu verstehen.“[20]
2.1.5. Kostenverlauf
Zurückgehend auf Schmalenbach (1925) sind Kostenverläufe nichts anderes als ein Sensitivitätsmaß,wie sich Kostenverhalten.Als Bestimmungsfaktoren und Einflussgrößen hat er sich auf die Beschäftigung bzw. den Beschäftigungsgrad, ausgedrückt in Produktions- und Leistungsmengen, beschränkt. So lassen sich Kosten im Wesentlichen in fixe beschäftigungsunabhängigeund variable beschäftigungsabhängigeKosten unterteilten. Wobei fixen Kosten in Schmalenbachs Ausführungen nur eine untergeordnete Rolle zukommt, da sie von Beschäftigungsschwankungen unabhängig sind.[21]
Für die Bestimmung von Kostenverläufen bedient man sich in der Literatur verschiedener Begriffe, welche die Eigenschaften der Kostenfunktionen darstellen. Diese speziellen Kostenbegriffe werden im Folgenden dargestellt.
„Unter Gesamtkosten versteht man den gesamten Kostenbetrag, der für die Herstellung einer bestimmten Produktmengexanfällt. So lassen sich die Gesamtkosten mitK=K(x) bezeichnen. Sie setzen sich zusammen aus den variablen Kosten Kv und den fixen KostenKf, d.h.K(x) =Kv+Kf.“[22]
„Die variablen Kosten sind diejenigen Kosten, die mit einer Änderung in der Ausbringungsmengexvariieren, also von der Art und Stärke der Beschäftigung determiniert sind. Man kann die variablen Kosten so in der FormK v=K v(x) schreiben.“[23]
„Kosten, die auf Produktmengenänderungen nicht reagieren, bezeichnet man als fixe oder auch als konstante Kosten; sie fallen unabhängig von der Variation der Beschäftigung stets in gleicher Höhe an. Formal sollen sie durchK f=ccharakterisiert sein, wobei c eine Konstante ist. (...) Insbesondere lassen sich fixe Kosten also auch nicht abbauen, wenn die Beschäftigung zurückgeht; bei einer Ausbringungsmenge vonx= 0 schlagen sie in derselben Höhe zu Buche wie sonst.“[24]
Schmalenbach (1899) definierte den Begriff der fixen Kostenals intervallfixe Kosten, welche in der Intervallbreite und Sprunghöhe variieren können und von der Ausbringungsmenge abhängig sind.So können sich bei geringen Intervallbreiten die treppenförmigen in proportionale Kostenverläufe ändern.[25]
„(...) die Bezeichnung „fix“ keineswegs eine absolute Unveränderlichkeit der fixen Kosten zum Ausdruck bringen soll; denn die Kosten für begrenzt teilbare Produktionsfaktoren sind jeweils nur innerhalb bestimmter Intervallgrenzen unverändert, bei deren Über- oder Unterschreiten sie sprungweise zu- oder abnehmen.“[26]
Wenn die Leistungsbereitschaft sehr groß ist, wie zum Beispiel für ein Vorstandsmitglied, wo die Leistung auch bei einem doppelt so großen Betrieb gleich bleibt, stellt sein Gehalt eine absolut fixe Kostenposition dar. Graphisch gesehen,stellen absolut fixe Kosten eine waagrechte Gerade dar, wo die Grenzkosten der intervallfixen Kosten gleich Null sind.[27]
Aufbauend auf den definierten Kostenbegriffen gibt es vier Grunderscheinungsformen der Kostenverläufe. Lineare Kosten, wo die Gesamtkosten linear mit zunehmender Ausbringungsmenge ansteigen (Bsp. Materialkosten). Progressive Kosten, wo die Gesamtkosten überproportional mit der Erhöhung der Produktion steigen (Bsp. Lohnkosten). Degressive Kosten nehmen aufgrund von Lerneffekten mit steigender Absatzmenge unterproportional zu. Die letzte Erscheinungsform sind regressive Kosten, die mit zunehmender Ausbringungsmenge sinken. Als Beispiel für solche Kosten werden Heizungskosten im Kino oder Nachtwärterkosten angeführt. In der betrieblichen Praxis sind diese aber nur selten anzutreffen.[28]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Lineare Kosten[29]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Überblick über die Sticky Cost Hypothese
3.1. Das traditionelle Konzept der Kostentheorie
Kostentheoretische Zusammenhänge bilden die Grundlage für die betriebliche Kostenrechnung, und ihr Wirkungsradius erstreckt sich zudem auf den Teilbereich der Finanzierung, welcher für den Kapital- und Finanzierungsbedarf eines Unternehmens zuständig ist. Der Kostentheorie kommt eine Erklärungs- und Gestaltungsfunktion zu, wobei letztere für weitere Produktions-programmoptimierungen wichtig ist und daher nicht näher erläutert wird.[33]
„In der Erklärungsaufgabe der Kostentheorie geht es darum, die Kosteneinflussgrößen sichtbar zu machen, diese systematisch zu erfassen und ihre Auswirkungen auf die Höhe der Kosten aufzuzeigen.“[34]
Bei einem Fertigungsbetrieb ist die bedeutendste Einflussgröße – mit ihrer Gesamtheit an Fertigungskapazitäten – die Betriebsgröße, genauso wie das Fertigungsprogramm und die Produktionstiefe eines Unternehmens, denn je mehr Produktionsstufen desto höhere Investitionen in Anlagen, Personal und Material.[35]
Aus dieser Erklärungsfunktion heraus hat Schmalenbach versucht, nicht-lineare Kostenverläufe abzuleiten und mathematisch aufzulösen. Die Problematik bestand darin, dass im Gegensatz zu linearen Kosten, wo die Kostengerade durch zwei Beobachtungspunkte eindeutig definiert ist, man bei nicht-linearen Kostenverläufen die Zahl von Beobachtungspunkten formal nicht eindeutig spezifizieren kann. So hat Schmalenbach mehr die buchungstechnische Kostenauflösung empfohlen, wo die Kostenarten in ihre variablen und fixen Bestandteile zerlegt werden. In der zweiten Entwicklungsphase der betriebswirtschaftlichen Kostentheorie haben sich Rummel (1949) und Gutenberg (1951) mit der Beschreibung von Kosteneinflussgrößen befasst. Rummel geht davon aus, dass Kosten additiv in Teilkosten zerlegt werden können und ernennt das Verursachungs- oder Proportionalitätsprinzip zum grundlegenden Prinzip der Kostenrechnung. So stellt er eine lineare Abhängigkeit zu verschieden Einflussgrößen mit folgender Gleichung her: K (e1,...,en) = a1 * e1 + ... + an * en wobeiedie Einflussgröße undadie Konstante darstellt. Gutenberg hingegen widmete sich statt der Katalogisierung von Einflussgrößen mehr der Systematisierung und stellte fest, dass sich die Kostenabhängigkeiten im Produktionsbereich schlussendlich auf drei wesentliche Einflussgrößen beschränken:
1. Faktorqualität – trägt Rechnung, ob als Arbeitskraft ein Facharbeiter oder ein Hilfsarbeiter zum Einsatz kommt
2. Faktorproportionen – die tatsächlich eingesetzten Faktormengen und
3. Faktorpreise
Multipliziert man die Faktorpreise mit den Faktormengen, kann man der Produktmenge genau die Kosten zuordnen, und es lässt sich aus jeder Produktionsfunktion eine Kostenfunktion ableiten.[36]
3.2. Ursprung und Entwicklung des Begriffs Sticky Cost
Wie bereits im definitorischen Kapitel erwähnt, ist das Phänomen der Kostenremanenz oder der Sticky Cost Hypothese kein neues. Die damalige Errungenschaft lag darin, dass die auf Schmalenbach zurückgehende Unterteilung der Kosten (proportional, fix, progressiv und proportional) von Brasch mit seiner „Hystereseschleife“ der Kosten in Frage gestellt wurde. Die nachfolgenden Beiträge vertieften die Materie nur geringfügig, aber verfestigten den Begriff im Bewusstsein der deutschen Literatur. In der Nachkriegszeit befassten sich die beiden Dissertationen von Zechner und Albustin eingehend mit dem Thema, wobei Zechner die Auswirkung der Kostenremanenz auf die Betriebselastizität untersuchte und Albustin eine Ursachen-Wirkungsanalyse zwischen Kostenremanenz und Rechnungswesen durchführte. Schweitzer und Küpper (1970) verglichen die Kostenentwicklung nicht mehr alleine mit der Beschäftigung, sondern zogen auch andere Kostenbeeinflussungsfaktoren heran. Trotz Kritik der Autoren am Modell von Heinen waren nennenswerte Fortschritte nicht zu verzeichnen und lieferten höchstens Denkanstöße für weitere Überlegungen.[37]
In neuester Zeit waren es Anderson et al.(2003),welche die Denkanstöße von Schweitzer und Küpper vertieften, indem sie als Haupteinflussfaktor für die asymmetrische Kostenanpassung den Opportunismus von Managern sehen. Es wird argumentiert, dass bei einem Umsatzrückgang der Manager vor der Wahl steht, die bestehenden Kosten abzubauen oder aufrechtzuerhalten. Da er nicht weiß, ob der Trend nur kurzfristig oder längerfristig ist, wartet er ab, bis nähere Gewissheit über die zukünftige Entwicklung besteht. In dieser Wartezeit fallen Opportunitätskosten für das nicht Ausnutzen vorhandener Kapazitäten an, welche gegen die Transaktionskosten für die Aufkündigung bestehender Verträge abgewogen werden müssen. Neben diesen direkten Kosten entstehen auch indirekte Kosten, wie z.B. organisatorische Kosten durch den Verlust von Moral, wenn befreundete Mitarbeiter gekündigt werden. Außerdem findet auch eine Erosion des Humankapitals statt, da Teamarbeit zerstört wird. Der vorhandene Opportunismus kann Sticky Costs auch durch persönliche Erwägung einleiten, da der Manager seinen eigenen Nutzen maximieren möchte. Als Beispiel könnte genannt werden, dass der Manager keinen Statusverlust durch Kündigung befreundeter Mitarbeitern erleiden möchte.[38]
Aufbauendauf dem Werk von Anderson et al. (2003) untersuchten Subramaniam et al. (2003),ob eine Tätigkeitsänderung, bei verschiedenen Branchen, einen beeinflussenden Faktor für Sticky Costs darstellt. Ihre Untersuchungen ergaben, dass Produktionsbetriebe, welche das Charakteristikum von hohen Fixkosten und Vorratsbeständen besitzen, mit ausgeprägten Remanenzen zu kämpfen haben.Ganz in Gegensatz dazu stehen Handelsunternehmen, welche durch einen starken Wettbewerb geringere remanente Kosten aufweisen als Produktionsunternehmen.
Subramaniam et al. (2003)kommen auch zu dem Ergebnis, dass bei geringer Umsatzänderung keine Remanenzen entstehen, sondern erst ab einer zehnprozentigen Umsatzänderung.[39]
Calleja et al. (2006) untersuchten den Effekt von unterschiedlichen Corporate Governance Systemen, insbesondere den Einfluss von Leitungsorganen im Sinne von Aufsichtsrat und Vorstand vs. Executive and Non-Executive Directors und den Einfluss von Richterrecht vs. Gesetzbuch auf das Verhalten von Sticky Costs.[40]
Banker et al. (2010) interpretieren den Entscheidungsfindungsprozess, der sich unmittelbar auf die Entstehung von Sticky Costs auswirkt, als eine Investition in eine Realoption. Die Realoption kann als Call-Option gesehen werden,wo bei Ausübung entweder investiert wird oder nicht. Je größer die vermutete zukünftige Nachfrage, desto stärker ist der Optimismus der Manager. Somit werden Kapazitäten erhöht, wenn die Nachfrage steigt und bei Rückgang weniger gekürzt durch den vorherrschenden Manager Optimismus.[41]
Neben den drei exemplarischen Aufzählungender jüngsten empirischen Arbeiten gibt es noch eine Fülle an unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten innerhalb der Sticky Cost Hypothese, welche im nächsten Kapitel durch eine vergleichende Analyse ausführlich gewürdigt werden.
Die Kenntnis über bestimmende Faktoren und Umstände, welche zum Auftreten von Sticky Costs führen, ist von zentraler Bedeutung in der betrieblichen Praxis. Zur Systematisierung der einzelnen Ursache- und Wirkungsbeziehungen wird in Anlehnung an Rumpf (1966) eine getrennte Aufarbeitung der beiden Begriffe vorgenommen.
[...]
[1]Ausgenommen von dieser Überlegung sind natürlich Non-Profit Organisationen sowie gemeinnützige Vereine, wo andere Kalküle als die Kapitalvermehrungim Vordergrund stehen.
[2]Der Kapitalwert ist die Summe aller abgezinsten erwarteten Einzahlungsüberschüsse.
[3]Dieses Modell basiert auf folgenden Annahmen: starker Wettbewerb, Transparenz, vollkommene elastische Preiselastizität (horizontale Preis-Absatz-Funktion) sowie steigende Grenzkosten.
[4]Lassmann (1958), S. 81.
[5]Vgl. Rumpf (1966), S. 1 f.
[6]Vgl. Rumpf (1966), S. 1 f.
[7]Vgl.Anderson/Lanen (2009), S. 2f.
[8]Vgl. Anderson/Banker/Janakiraman (2003), S. 49 ff.
[9]Vgl. Fandel (2010), S. 293.
[10]Vgl. Fandel (2010), S. 293.
[11]Fandel (2010), S. 293.
[12]Vgl. Fandel (2010), S. 293 f. ; Vgl. Freidank (2008), S. 4 f. ; Vgl. Horsch (2010), 6 f. ; Vgl. Friedl (2010), S. 23 ff. ; Vgl. Ewert/Wagenhofer (2008), S. 55.
[13]Vgl. Fandel (2010), S. 294 f. ; Vgl. Freidank (2008), S. 10. ; Vgl. Horsch (2010), 6 f. ; Friedl (2010), S. 23 ff. ; Vgl. Ewert/Wagenhofer (2008), S. 55.
[14]Vgl. Fandel (2010), S. 295.
[15]Vgl. Zechner (1951), S. 4.
[16]Zechner (1951), S. 9.
[17]Vgl. Rumpf (1966), S. 12.
[18]Vgl. Zechner (1951), S. 11ff.
[19]Vgl. Erlei (2007), S. 129.
[20]Erlei (2007), S. 129.
[21]Vgl. Fandel (2010), S. 327 f.
[22]Fandel (2010), S. 302.
[23]ebenda
[24]ebenda
[25]Vgl. Kilger (1957), S. 19.
[26]Kilger (1957), S. 81.
[27]Vgl. Kilger (1957), S. 83.
[28]Vgl. Fandel (2010), S. 307.
[29]Fandel (2010), S. 308.
[30]ebenda
[31]ebenda
[32]ebenda
[33]Vgl. Fandel (2010), S. 14f. ; Vgl. Stackelberg (2009), S. 74 f.
[34]Fandel (2010), S. 15.
[35]Vgl. Fandel (2010), 296 ff. ; Vgl. Schroer (2001), S. 14 f.
[36]Vgl. Fandel (2010), S. 331 ff. , Vgl. Steffen/Schimmelpfeng (2002), 17. ; Vgl. Sommerer (2009), S.15.
[37]Vgl. Malagoli (1985), S. 6 ff.
[38]Vgl. Anderson/Banker/Janakiraman (2003), S. 47 ff.
[39]Vgl. Subramaniam/Weidenmier (2003), S. 2 ff.
[40]Vgl. Calleja/Steliaros/Thomas (2006), S. 128 ff.
[41]Vgl. Banker/Ciftci/Mashruwala (2010), S. 2 ff.
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