1. Einleitung
„Der Sonntag ist für den Menschen da. Eine Gesellschaft, die den Sinn des Sonntags nicht mehr verstünde und das Verbot der Arbeit mehr und mehr aufweichte, würde ein Kernstück ihrer Kultur preisgeben.“
Dieses Zitat zeigt die essentielle Bedeutung des Sonntags für den Menschen als höchsten Feiertag der Woche. Der grundgesetzliche Schutz der Sonn- und Feiertage ist somit der Ausdruck für eine Konstante innerhalb einer schnelllebigen Welt. Allerdings werden stetig neue Diskussionen um die Problematik der Sonn- und Feiertagsarbeit durch den gesellschaftlichen Wandel ausgelöst. Schlagwörter, wie Mobilität oder Aktivität verdrängen den traditionellen Rast- und Regenerationsgedanken des Sonn- und Feiertags und begründen auf diese Weise ein neues Freizeitverhalten innerhalb der Gesellschaft.
Der Sonn- und Feiertagsschutz deutscher Vorstellung findet im Ausland kaum Parallelen, teilweise wird dieser sogar abgebaut. In Zeiten der Globalisierung und der europäischen Integration erscheint der deutsche Sonn- und Feiertagsschutz nicht nur veraltet, sondern hemmt auch die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit Deutschlands.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich auf der Grundlage dieser Überlegungen mit der Fragestellung: Inwiefern ist der grundgesetzliche Schutz der Sonn- und Feiertage in unserer heutigen modernen, säkularisierten Gesellschaft noch zeitgemäß?
In unserem gegenwärtigen pluralistischen Gesellschaftssystem, in welchem nicht nur die Zahl der Kirchenmitglieder stetig abnimmt, sondern ebenfalls die Verpflichtung des deutschen Staates zur religiös-weltanschaulichen Neutralität gegeben ist, wurde der grundgesetzliche Schutz der Sonn- und Feiertage seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland kritisch hinterfragt. Diese unvergängliche Relevanz begründet die aufgezeigte Fragestellung und rechtfertigt die ausführliche Beschäftigung mit diesem Themenbereich.
Der Hauptteil dieser Arbeit fokussiert sich auf die Erörterung des grundgesetzlichen Schutzes der Sonn- und Feiertage. Im Besonderen wird hier auf den bis heute fortgeltenden Artikel 139 der Weimarer Reichsverfassung mit seinen Grundsätzen der seelischen Erhebung und der Arbeitsruhe eingegangen. Um jedoch eine zufriedenstellende Antwort auf die dargestellte Problematik zu erhalten, wird zunächst die Entstehungsgeschichte des deutschen Sonn- und Feiertagsschutzes detailiert herausgearbeitet. Im Folgenden werden die Ausnahmeregelungen des grundgesetzlichen Schutzes der Sonn- und Feiertage
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der grundgesetzliche Schutz der Sonn- und Feiertage
- Die Entstehungsgeschichte des Sonn- und Feiertagsschutzes
- Kirchliche Ursprünge und kirchenrechtliche Regelungen
- Der Sonn- und Feiertagsschutz als sozialpolitisches Ziel
- Der fortgeltende Artikel 139 Weimarer Reichsverfassung
- Die Grundsätze der Seelischen Erhebung und der Arbeitsruhe
- Die Ausnahmen vom Sonn- und Feiertagsschutz
- Die Sonn- und Feiertagsruhe im Spannungsverhältnis zu den Menschenrechten
- Fazit
- Die Entstehungsgeschichte des Sonn- und Feiertagsschutzes
- Die Bedeutung der Sonn- und Feiertage im Wandel
- Der Feiertag
- Der Sonntag
- Unsere Verantwortung für den Erhalt des Sonn- und Feiertags
- Ergebnis und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem grundgesetzlichen Schutz der Sonn- und Feiertage in der Bundesrepublik Deutschland. Sie untersucht, ob dieser Schutz in der heutigen modernen, säkularisierten Gesellschaft noch zeitgemäß ist. Die Arbeit analysiert die Entstehungsgeschichte des Sonn- und Feiertagsschutzes, die verfassungsrechtlichen Grundlagen, die Ausnahmen vom Schutz, das Spannungsverhältnis zu den Menschenrechten und die Bedeutung der Sonn- und Feiertage im Wandel.
- Die historische Entwicklung des Sonn- und Feiertagsschutzes
- Die verfassungsrechtlichen Grundlagen des Schutzes
- Die Ausnahmen vom Sonn- und Feiertagsschutz
- Das Spannungsverhältnis zwischen dem Schutz und den Menschenrechten
- Die Bedeutung der Sonn- und Feiertage in der modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und führt in die Thematik ein. Sie erläutert die Relevanz des Sonn- und Feiertagsschutzes in der heutigen Gesellschaft und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem grundgesetzlichen Schutz der Sonn- und Feiertage. Es werden die Entstehungsgeschichte des Schutzes, die verfassungsrechtlichen Grundlagen und die Ausnahmen vom Schutz detailliert dargestellt. Außerdem wird das Spannungsverhältnis zwischen dem Schutz und den Menschenrechten analysiert.
Das dritte Kapitel untersucht die Bedeutung der Sonn- und Feiertage im Wandel. Es wird erläutert, wie sich die Bedeutung der Feiertage und insbesondere des Sonntags in der modernen Gesellschaft verändert hat. Der Einfluss der Säkularisierung, der Pluralisierung und der Ökonomisierung der Gesellschaft auf die Bedeutung der Sonn- und Feiertage wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Sonn- und Feiertagsschutz, das Grundgesetz, die Weimarer Reichsverfassung, die Religionsfreiheit, die Arbeitsruhe, die seelische Erhebung, die Säkularisierung, die Pluralisierung, die Ökonomisierung, die moderne Gesellschaft, die Bedeutung des Sonntags und die Verantwortung für den Erhalt des Sonn- und Feiertags.
- Quote paper
- Susanne Lossi (Author), 2010, Sonn- und Feiertagsrecht in einer säkularisierten Gesellschaft: Der grundgesetzliche Schutz der Sonn- und Feiertage , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178862
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