Einleitung:
Die menschliche Existenz ist eng verbunden mit den lebensfreundlichen klimatischen Bedingungen, die der Planet Erde aufweist. Durch den natürlichen Treibhauseffekt der Erdatmosphäre wird die Wärmeabstrahlung eingedämmt, sodass die globale Oberflächentemperatur etwa 14,5°C statt -18°C beträgt. Erst diese Verhältnisse ermöglichten die evolutorische Entwicklung von Einzellern und Mikroorganismen bis zur heute existierenden Biodiversität. Der Mensch sticht dabei als besonders hoch entwickeltes Lebewesen heraus, indem er seine natürliche, in eine ihm zweckdienliche Umwelt umgestaltet. Über Jahrtausende geschah dies auf lokalem oder höchstens regionalem Niveau. Doch seit Beginn der Industrialisierung lässt sich ein extremer Anstieg in der Intensität und der Ausdehnung der anthropogenen Landnutzung beobachten, dessen Auswirkungen weit über dieses Niveau hinausgehen und globale Effekte haben. So hat sich zum Beispiel die landwirtschaftlich genutzte Ackerfläche (Abb.1) seit 1700 von 265 Millionen Hektar auf über 1471 Millionen Hektar mehr als verfünffacht, was etwa der doppelten Fläche des gesamten australischen Kontinents entspricht. Auch die extensive Landwirtschaft wurde in dieser Zeitspanne auf das sechsfache ausgeweitet - weltweit von 524 Millionen Hektar auf 3451 Millionen Hektar.
Besonders gravierenden negativen Einfluss übt der Mensch dabei auf das Ökosystem Wald, dessen ungemein hoher Nutzfaktor zu zunehmend exzessiver Bewirtschaftung führt. Rasantes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, welche sowohl die Zahl der Konsumenten als auch den pro-Kopf Verbrauch von Ressourcen steigen lassen, sind die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. Diese Seminararbeit konzentriert sich auf das Auftreten anthropogenener Zerstörung im größten zusammenhängenden Waldsystem der Welt, der Waldzone des borealen Nadelwaldes...
Fazit:
Auch wenn sie aufgrund ihrer gewaltigen Größe stabil wirken mag, vollzieht sich in der borealen Region eine starke Degradation. Die Politik der Forstwirtschaft ist bisher nicht gewillt einen umfassenden Sinneswandel in Richtung ökologisch nachhaltiger, industrieller Nutzung einzuleiten. Die starke Lobby der Industrie bewirkt, dass der Wald weiterhin als reiner Nutzwald mit profitbringenden Ressourcen angesehen wird, auf die derjenige das Recht hat, der sie sich als erster zu Nutze macht. Durch das Zurückstellen ökologischer Aspekte wird jedoch nicht nur das Ökosystem des Waldes zerstört, sondern das globale System beeinflusst...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung und Definition
- Ökosystem Wald
- Funktionsweise des Systems
- Störung des Systems
- Funktionen des Systems
- Der boreale Nadelwald
- Verbreitung
- Klima
- Vegetation
- Ökosystem Wald
- Zerstörung des borealen Nadelwaldes durch anthropogene Einflüsse
- Waldsterben durch sauren Regen
- Waldsterben durch anthropogene Klimaerwärmung
- Waldsterben durch vermehrten Schädlingsbefall
- Auftauen des Permafrostbodens
- Waldbrände
- Migration
- Abholzung
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Internetquellenverzeichnis
- Bildquellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der anthropogenen Zerstörung des borealen Nadelwaldes, dem größten zusammenhängenden Waldökosystem der Welt. Sie untersucht die Ursachen und Auswirkungen der Zerstörung, die durch verschiedene anthropogene Einflüsse wie sauren Regen, Klimaerwärmung und Abholzung verursacht werden.
- Die Funktionsweise und Bedeutung des Ökosystems Wald
- Die Folgen des sauren Regens für den borealen Nadelwald
- Die Auswirkungen der anthropogenen Klimaerwärmung auf den borealen Nadelwald
- Die Rolle der Abholzung und industriellen Nutzung bei der Zerstörung des borealen Nadelwaldes
- Die Bedeutung des borealen Nadelwaldes für das globale Klima und die Notwendigkeit seines Schutzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die enge Verbindung zwischen der menschlichen Existenz und den klimatischen Bedingungen der Erde dar. Sie zeigt, wie die anthropogene Landnutzung seit der Industrialisierung stark zugenommen hat und welche negativen Auswirkungen dies auf das Ökosystem Wald hat. Die Arbeit konzentriert sich auf die Zerstörung des borealen Nadelwaldes, dem größten zusammenhängenden Waldökosystem der Welt.
Das Kapitel "Einführung und Definition" erläutert die Funktionsweise des Ökosystems Wald und die verschiedenen Faktoren, die es stören können. Es werden die verschiedenen Funktionen des Waldes, wie z.B. die Wasserspeicherleistung, die Kohlenstoffspeicherfunktion und die Bedeutung für die Biodiversität, hervorgehoben. Im Anschluss wird der boreale Nadelwald genauer betrachtet. Es werden seine Verbreitung, das Klima und die Vegetation beschrieben.
Das Kapitel "Zerstörung des borealen Nadelwaldes durch anthropogene Einflüsse" untersucht die verschiedenen Ursachen der Zerstörung des borealen Nadelwaldes. Es werden die Folgen des sauren Regens, der Klimaerwärmung und der Abholzung für den Wald dargestellt. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den Schädlingsbefall, das Auftauen des Permafrostbodens, die Waldbrände und die Migration von Tier- und Pflanzenarten werden detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den borealen Nadelwald, anthropogene Waldzerstörung, saurer Regen, Klimaerwärmung, Abholzung, Permafrostboden, Waldbrände, Schädlingsbefall, Biodiversität, Kohlenstoffspeicher, Ökosystem, Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Thomas Herdieckerhoff (Author), 2010, Anthropogene Waldzerstörung am Beispiel des borealen Nadelwaldes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178668