Zurzeit ist Facebook in aller Munde. Es vergeht nahezu kein Tag, an dem die Presse nicht in irgendeiner Form über Facebook berichtet – sei es über den rasanten Erfolg, die Firmenpolitik, mögliche Zukunftsszenarien und Gefahren oder auch nur über skurile Vorkommnisse bei der alltäglichen Facebook-Nutzung.
Sogar die Filmindustrie von Hollywood hat bereits einen großen Kinofilm („The Social Network“, 2010) über die Entstehung, vielmehr aber über den Gründer von Facebook gedreht. Und die Besucherzahlen bestätigen ihrerseits das weltweite Interesse der Menschen an der aktuellen Facebook-Entwicklung.
Facebook ist das derzeit weltweit größte soziale Online-Netzwerk und verzeichnet seit 2010 sogar mehr Nutzer als Google. Soziale Online-Netzwerke erlauben es einem Nutzer, sich selbst mit einem Profil darzustellen und sich mit seinen Freunden zu verknüpfen, so dass man dadurch einfach Kontakt zu seinen Freunden halten kann und immer über deren Aktivitäten informiert ist.
Der durchschnittliche Facebook-Nutzer hat 130 Freunde. Diese Angabe wird gerne und häufig angeführt, wenn es um Nutzungsstatistiken von Facebook geht, und wirft natürlich einige Fragen auf. Warum haben Facebook-Nutzer so viele Freunde? Inwieweit entsprechen diese 130 Facebook-Freunde den real existierenden Freunden der betreffenden Person? Wird der Begriff „Freunde“ in diesem Zusammenhang überhaupt sinnvoll und treffend verwendet? Welche Arten von realen Beziehungen verbergen sich hinter Facebook-Freundschaften? Warum wird der Quantität von Freunden mehr Bedeutung beigemessen als der Qualität?
Und natürlich stellen sich auch grundsätzlichere Fragen, etwa welche Auswirkungen die zunehmende Verbreitung dieser sozialen Online-Netzwerde auf unsere real existierenden sozialen Netzwerke haben wird. Stellen soziale Online-Netzwerke wie Facebook eine Be-reicherung für die Pflege und Aufrechterhaltung existierender Freundschaften und Beziehungen dar? Bieten sie sogar geeignete Möglichkeiten zum Kontaktaufbau mit neuen Personen? Oder wirken sie sich eher hemmend aus, weil durch den zunehmenden Gebrauch derartiger Online-Angebote die Zeit für die Pflege und die Aufrechterhaltung existierender Freundschaften und Beziehungen reduziert wird?
Diese Fragen sind aktuell bedeutend für das individuelle und gesellschaftliche Leben, allerdings auch nicht ganz einfach und auf die Schnelle zu beantworten. Sie sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Ziele der Arbeit
- Gliederung
- Grundlagen
- Freundschaft
- Soziale Netzwerke
- Studienergebnisse zu Beziehungsformen
- Studienergebnisse zur Netzwerkgröße
- Sozialkapital
- Studienergebnisse zur Arbeitsplatzsuche
- Studienergebnisse zur Stärke von schwachen Beziehungen
- Soziale Online-Netzwerke
- Definition
- Facebook & Co
- Hintergründe, Daten und Fakten
- Motivation der Nutzer
- Nutzertypologie
- Online-Freunde
- Chancen und Risiken von Facebook & Co
- Chancen
- Risiken
- Zusammenfassung und Ausblick
- Bewertung
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang — Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abschlussarbeit befasst sich mit dem Einfluss von sozialen Online-Netzwerken, insbesondere Facebook, auf reale Freundschaftsbeziehungen. Sie analysiert die Chancen und Risiken, die diese Plattformen für die Pflege und den Aufbau von sozialen Netzwerken bieten. Die Arbeit zielt darauf ab, eine Entscheidungshilfe für Menschen zu liefern, die eine Teilnahme an einem sozialen Online-Netzwerk in Erwägung ziehen.
- Das Verhältnis zwischen Facebook-Freunden und realen Freunden
- Die Bedeutung und der Einfluss von sozialen Online-Netzwerken auf reale Freundschaften und Beziehungen
- Die Chancen und Risiken von Facebook & Co im Hinblick auf reale Freundschaften
- Ein Empfehlungskatalog zur Entscheidungsunterstützung für oder gegen die Teilnahme an einem sozialen Online-Netzwerk
- Ein Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen im Bereich der sozialen Online-Netzwerke
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 legt die Grundlagen für die Analyse, indem es den Begriff der Freundschaft aus philosophischer und psychologischer Sicht beleuchtet. Es erweitert die Betrachtung von reinen Freundschaftsbeziehungen auf alle Beziehungsformen in realen sozialen Netzwerken und präsentiert Studienergebnisse über die Struktur und Größe von sozialen Netzwerken. Der Begriff des Sozialkapitals wird eingeführt, um den Nutzen von sozialen Beziehungen zu verdeutlichen.
Kapitel 3 beleuchtet das Phänomen Facebook anhand von Zahlen, Fakten und Studien. Es analysiert das Nutzungsverhalten und stellt den Zusammenhang zwischen Facebook-Freunden und realen Freunden her.
Kapitel 4 bildet den Kern der Arbeit und erörtert die Chancen und Risiken von sozialen Online-Netzwerken wie Facebook im Hinblick auf reale Freundschaften und Beziehungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Freundschaft, soziale Netzwerke, Facebook, Sozialkapital, Chancen und Risiken, Online-Freunde, reale Freunde, Entscheidungshilfe, zukünftige Entwicklungen. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen von Facebook & Co auf die Pflege und den Aufbau von sozialen Beziehungen und bietet Empfehlungen für eine bewusste und risikoarme Nutzung dieser Plattformen.
- Quote paper
- Bethina Brunner (Author), 2011, Freundschaft 2.0 - Wie Facebook & Co unsere Freundschaften beeinflussen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178618