Spionage und Agenten gehören zweifellos zum Kalten Krieg, sowohl in der Realität als auch
in der Literatur. Die gegenseitige Bedrohung der beiden Supermächte USA und Sowjetunion
durch Atomwaffen, machte einen konventionellen Krieg zwischen den Blöcken nicht
möglich, deswegen wurde er vor allem auf dem Schlachtfeld der Ideologien, der Propaganda
und der Medien geführt. Vor diesem Hintergrund muss man auch den wohl berühmtesten
fiktiven Agenten der Welt verstehen, den von Ian Fleming erdachten, britischen Spion James
Bond. Seit 1953 erschienen zwölf Romane und drei Kurzgeschichtenbände des britischen
Autors und seit 1962 kamen 22 Filme in die Kinos, die mehr oder weniger von Flemings
Büchern inspiriert wurden. Schätzungsweise hat rund die Hälfte der Weltbevölkerung
mindestens einen der James-Bond-Filme gesehen. Doch warum sollte man sich, wenn man
den Kalten Krieg betrachtet, mit dem Phänomen Bond beschäftigen?
Die Bücher und Filme der James Bond Reihe, umfassen fast den gesamten Zeitraum des
Kalten Krieges – der erste Roman Casino Royale erschien 1953 und der erste Bond Film Dr.
No im Jahr 1962, also genau am ersten Höhepunkt der Konfrontation zwischen Ost und West
während der Kubakrise. Im Zeitraum von 1962-1989 erschienen insgesamt 16 Bond-Filme, in
denen der Kalte Krieg, direkt oder indirekt eine Rolle spielte. Keine andere Filmreihe umfasst
einen so langen Zeitraum und eignet sich deswegen so gut für eine Untersuchung. In dieser
Arbeit möchte ich mich hauptsächlich mit den Filmen beschäftigen, die zwischen dem
Höhepunkt der Entspannung im Jahr 1975 und dem so genannten Zweiten Kalten Krieg, in
den 80er Jahren erschienen sind. Außerdem müssen die Filme den Konflikt zwischen Ost und
West direkt als Thema haben. Dabei werde ich untersuchen, in wie weit diese Filme die
einzelnen Phasen des Kalten Krieges wiedergeben und auch ob und wie die Entspannungsoder
Bedrohungssituation zur Sowjetunion dargestellt wird. Aus diesem Grund werde ich
folgende Filme genauer betrachten: The Spy Who Loved Me (1977), For Your Eyes Only
(1981), Octopussy (1983), A View to a Kill (1985) und The Living Daylights (1987).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über die Romane von Ian Fleming und die Bond-Filme bis 1975
- Das Leben des Ian Fleming und die Bond-Romane
- Die James Bond Filme bis 1975
- The Spy Who Loved Me (1977) – Die Zeit der Entspannungspolitik
- For Your Eyes Only (1981) – Die Konflikte in der dritten Welt
- Octopussy (1983) - Die verstärkte Konfrontation am Anfang der 80er Jahre
- A View to a Kill (1985) – Die Wirtschaft im Kalten Krieg
- The Living Daylights (1987) - Die Situation in den Ländern des Warschauer Pakts und
das Ende des Kalten Krieges.
- Die Situation in den Staaten des Warschauer Pakts
- Das Ende des Kalten Krieges
- GoldenEye (1995) Ausblick auf die Zeit nach dem Kalten Krieg
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der Sowjetunion in den James Bond-Filmen zwischen 1977 und 1987 und beleuchtet den Einfluss der wechselnden politischen und ideologischen Rahmenbedingungen des Kalten Krieges auf die filmische Darstellung.
- Die Darstellung der Sowjetunion im Kontext der Entspannungspolitik
- Die Konflikte in der Dritten Welt als Spiegelbild des Kalten Krieges
- Die zunehmende Konfrontation und die Rolle der Wirtschaft im Kalten Krieg
- Die Situation in den Ländern des Warschauer Pakts und das Ende des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung von James Bond als fiktivem Spiegelbild des Kalten Krieges. Die Kapitel 2.1 und 2.2 geben einen Überblick über die Entstehung der James-Bond-Romane und die ersten Filme bis 1975.
Die Kapitel 3 bis 7 analysieren die Darstellung der Sowjetunion in den Filmen "The Spy Who Loved Me", "For Your Eyes Only", "Octopussy", "A View to a Kill" und "The Living Daylights". Jedes Kapitel fokussiert dabei auf ein bestimmtes Thema des Kalten Krieges, wie beispielsweise die Entspannungspolitik, die Konflikte in der Dritten Welt oder die Wirtschaft im Kalten Krieg.
Schlüsselwörter
James Bond, Kalter Krieg, Sowjetunion, Entspannungspolitik, Dritte Welt, Konfrontation, Wirtschaft, Warschauer Pakt, Propaganda, Ideologie, Film, Darstellung, Analyse.
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- Matthäus Wehowski (Autor), 2011, James Bond und der Zweite Kalte Krieg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178551