Die Kurzgeschichte „Etwas zu erzählen?“ von Nadja Einzmann thematisiert ein Paar, das Beziehungsprobleme hat.
Inhaltsverzeichnis
- Die Kurzgeschichte „Etwas zu erzählen?" von Nadja Einzmann
- Analyse der Kurzgeschichte
- Die Trennung
- Die Verwendung von sprachlichen Mitteln
- Die Verwendung von Zeit
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Analyse befasst sich mit der Kurzgeschichte „Etwas zu erzählen?" von Nadja Einzmann. Ziel ist es, die Geschichte zu analysieren und dabei vor allem auf die Verwendung von sprachlichen Mitteln, die Verwendung von Zeit und auf die Person des Mannes und seine Charaktereigenschaften einzugehen.
- Die gescheiterte Beziehung zwischen einem Paar
- Die Bedeutung von Kommunikation in Beziehungen
- Die Verwendung von sprachlichen Mitteln zur Darstellung von Gefühlen und Gedanken
- Die Rolle der Zeit in der Geschichte
- Die Charakterisierung des Mannes
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Kurzgeschichte „Etwas zu erzählen?" von Nadja Einzmann thematisiert ein Paar, das Beziehungsprobleme hat. Die Geschichte handelt von einem Mann, der momentan ohne seine Partnerin lebt, weil diese von einer Feier nicht nach Hause gekommen ist. Der Mann hatte sie zu einer Tanzveranstaltung geschickt, ist selbst aber nicht mitgegangen und vermisst seine Partnerin nun. Er berichtet von vergangenen Zeiten, die sie gemeinsam verbracht haben, aber auch von dem Tag, an dem er sie hat gehen lassen. Er beschreibt sowohl die Aufmachung seiner Partnerin als auch ihre Abreise und seinen Tagesablauf am Tag ihrer Abreise. Der Mann fragt sich selbst, was er auf der Veranstaltung verloren gehabt hätte und malt sich aus, wie es seiner Partnerin dort ergangen sein muss. Er wundert sich über das Verhalten der Frau vor ihrer Abreise und hofft schließlich, dass die Frau zu ihm zurückkehrt. Wie er sich bei ihrer Rückkehr verhalten würde, wird in den letzten Sätzen der Kurzgeschichte ebenso geschildert.
- Die Geschichte handelt von einem Mann und dessen Partnerin, die sich aufgrund von mangelnder Kommunikation auseinandergelebt haben. Die Tanzveranstaltung repräsentiert in der Geschichte die vollzogene Trennung beziehungsweise die Beendigung der Beziehung der beiden, die, obwohl sich der Mann Hoffnungen macht, nicht mehr umkehrbar sein wird, das heißt, die Frau wird nicht mehr zu ihm zurückkehren.
- Von der Tatsache, dass die Beziehung zwischen dem Mann und seiner Partnerin zu Ende ist, zeugt die bildliche Wendung „und die Feuchtigkeit ihres Mundes durchforscht [er] mit seiner blitzlebendigen Zunge". „Er" steht dabei für einen anderen Mann, den die Frau auf der Tanzveranstaltung oder bereits davor kennengelernt hat. Hier stellt der Mann auch bereits fest, dass es „kein Zurück" für sie zu ihm geben kann. Auch die Verwendung des Diminutivs „Röckchen", der durch das Adjektiv „luftig" beschrieben wird, verdeutlicht, dass sich die Frau aufreizend angezogen hat, um nach der (passiven) Beendigung ihrer Beziehung nach einem neuen Partner Ausschau zu halten. Der Mann fragt sich, warum seine Partnerin „mit allzu beweglichen Hüften" zum Auto geht, findet darauf aber keine Antwort, was zeigt, dass die beiden zu wenig kommunizieren, denn die Frau hätte mit ihm über die Trennung reden können. Gleichzeitig hätte der Mann aber auch einfach fragen können, warum sich die Frau auf so erotische Weise aus dem Weg macht. Auch der Mann selbst stellt fest, dass Sie „die letzten Jahre" zu wenig miteinander gesprochen haben: „Ich habe sie wenig gefragt, [ ...] und sie hat mir nichts gesagt". Der Mann selbst ist ein wenig naiv, schließlich glaubt er dass es ausreicht, wenn die „Herzen im Gleichschlag" schlagen, eine andere Sprache sei nicht nötig.
- Der ungewohnt scheinende Akt der Frau, die „allerlei Konserven [ ...] und öl [ ...] und Kohle" — die Verfasserin nutzt hier eine syndetisch verbundene Aufzählung, mit der Absicht die größeren Mengen dieser Artikel zu verdeutlichen gekauft hat, mag ihr „Abschiedsgeschenk" an den Mann sein, damit dieser über ihre endgültige Trennung hinwegkommen könne, die Wärme, die die Kohle und das Feuer spenden, sollen die fehlende Wärme der Frau ersetzen. Besonders wichtig ist die Feststellung oder Vermutung des Mannes, dass schon zu dem Zeitpunkt „ein Tanzen" in ihr war, das auch „ganz ohne Schlagzeug" existieren konnte. Den Begriff „Schlagzeug" greift der Mann an dieser Stelle auf, ihm hätte das „harte Umta-umta des Schlagzeugs" auf der Tanzveranstaltung „nächtelang den Schlaf geraubt", wäre er zur Veranstaltung mitgekommen. Die Schlagzeugschläge können für die symbolischen Schläge, die er erhalten hätte, wenn er den neuen Partner seiner ehemaligen Partnerin kennengelernt hätte, stehen. Die Tanzveranstaltung selbst steht für die endgültige Trennung der beiden. Im Nachhinein begreift der Mann, dass es schon Anzeichen für eine bevorstehende Trennung gab.
- Trotz der Tatsache, dass dem Mann selten nach Reden zumute war, bedeutet ihm seine Partnerin etwas. Der Mann zeigt dies durch bildliche Wendungen („Atem [pflügen"), aber auch durch direkte Aussprachen: „Ohne sie bin ich nichts." In Rückblenden erklärt er seine Gefühle und seine Sehnsucht, durch Verwendung des Konjunktivs stellt er aber auf der anderen Seite auch Zukünftiges dar: Er hofft, dass sie zurückkommt, und weiß genau, wie er sich verhalten würde, wenn sie eben dies täte. Dann würde er sie auch fragen, ob es „etwas zu erzählen" gebe. Er erkennt also, dass es Kommunikation bedarf, wenn man eine Beziehung erfolgreich führen möchte.
- Die Geschichte selbst ist zeitraffend verfasst. Der Mann berichtet in kurzer Zeit über etwas, das sich von der Vorgeschichte über die Abreise bis hin zur aktuellen Situation über mehrere Tage oder gar Wochen erstreckte. Die Tatsache, dass die Frau in diesem Zeitraum nicht zu ihm zurückgekehrt ist, zeugt davon, dass sie dies auch in Zukunft nicht mehr tun wird. Der Mann hofft vergeblich.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die gescheiterte Beziehung, die Kommunikationsprobleme, die Trennung, die Verwendung von sprachlichen Mitteln und die Charakterisierung des Mannes. Die Analyse beleuchtet die symbolische Bedeutung der Tanzveranstaltung als Metapher für die Trennung und die Rolle der sprachlichen Mittel in der Darstellung der Gefühle und Gedanken des Mannes. Die Analyse zeigt, dass die Beziehung des Paares gescheitert ist, weil die Kommunikation zwischen den beiden unzureichend war. Die Kurzgeschichte verdeutlicht die Bedeutung von Kommunikation in Beziehungen und die Folgen von mangelnder Kommunikation.
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- Tim Blume (Autor), 2010, Nadja Einzmann: „Etwas zu erzählen?“ – Analyse der Kurzgeschichte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178135