Die Mehrgenerationenfamilie in ihrer Definition als „Lebensform, in der mindestens drei Generationen durch Abstammung oder Adoption in der Generationenfolge miteinander verbunden sind“ (Lauterbach & Lange 2004, S. 79) hat sich aufgrund des demografischen Wandels erst im Laufe des letzten Jahrhunderts konstituiert (vgl. Backes & Clemens 2003, S.25ff, vgl. Lauterbach & Lange 2004, S.78f, vgl. Lauterbach 2004, S.105ff).)
Obwohl man in der Literatur und in sentimentalen Vorstellungen über alte Zeiten oft auf das Modell dreier unter einem Dach lebender Generationen trifft, entsprach dies in Wirklichkeit so ganz und gar nicht der realen historischen Lebenswelt (vgl. Rosenbaum, S. 60f, 136f, 209f, 365f, vgl. Gestrich 2004, S.65ff)
Im Folgenden soll untersucht werden, wie diese Lebenswelt alter Menschen, speziell das familiäre Verhältnis der Generationen zueinander, früher tatsächlich aussah, zu welchen Veränderungen in den Familienstrukturen es im Zeitalter der Industrialisierung kommt, wie der demografische Wandel das Generationengefüge verändert und welche Konsequenzen dies auf die intergenerationalen Beziehungen in Familien heute hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lebenssituation von Familien im 19. Jahrhundert
- Die bäuerliche Familie
- Die Handwerkerfamilie
- Familien in der Hausindustrie
- Die bürgerliche Familie
- Die proletarische Familie
- Generationenbeziehungen heute
- Vereinheitlichte Familienformen
- Demografischer Wandel
- Strukturwandel in den Familien
- Lokale Strukturen der Generationenbeziehungen
- Rollenumverteilung in der späten Familienphase
- Intergenerationaler Austausch
- Die besondere Situation der Frauen
- Das Damoklesschwert der längeren Lebenserwartung
- Die Tochter alternder Eltern
- Theoretische Ansätze
- Das Solidaritätsmodell
- Ambivalenz
- Fazit
- Schlussfazit
- Literaturhinweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Mehrgenerationenfamilie im Wandel der Zeiten, untersucht die familiären Verhältnisse im 19. Jahrhundert und analysiert die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die heutigen Generationenbeziehungen. Dabei werden die unterschiedlichen Lebenswelten von Familien in verschiedenen gesellschaftlichen Schichten beleuchtet sowie die besonderen Herausforderungen und Chancen der Interaktion zwischen den Generationen betrachtet.
- Die historische Entwicklung der Mehrgenerationenfamilie
- Die Auswirkungen der Industrialisierung auf Familienstrukturen
- Der Einfluss des demografischen Wandels auf die Generationenbeziehungen
- Die Rolle von Frauen in der Familienentwicklung
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Generationenbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Mehrgenerationenfamilie ein und skizziert die historische Entwicklung der Familienformen. Sie stellt fest, dass das Bild der traditionellen Dreigenerationenfamilie im 19. Jahrhundert oft idealisiert wurde und nicht der Realität entsprach. Die Arbeit fokussiert auf die tatsächlichen Lebensverhältnisse der Generationen im 19. Jahrhundert und die Veränderungen, die durch die Industrialisierung und den demografischen Wandel im 20. Jahrhundert eingetreten sind.
Das zweite Kapitel analysiert die Lebenssituation von Familien im 19. Jahrhundert, wobei verschiedene Familienformen wie die bäuerliche, die Handwerker-, die Hausindustrie- und die bürgerliche Familie sowie die proletarische Familie betrachtet werden. Es wird deutlich, dass die Mehrgenerationenfamilie in dieser Zeit eher die Ausnahme darstellte und dass die Kernfamilie dominierte. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen und die Bedeutung des Erbrechts für die Familienstrukturen werden im Detail beleuchtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Generationenbeziehungen im 21. Jahrhundert. Es werden die Veränderungen in den Familienformen, die durch den demografischen Wandel und die veränderten Lebensverhältnisse entstanden sind, untersucht. Dabei wird der Begriff der "Sandwich-Generation" erläutert und die Bedeutung der räumlichen Nähe und Distanz zwischen den Generationen herausgestellt. Die Arbeit untersucht auch die veränderten Rollenverhältnisse zwischen Eltern und erwachsenen Kindern sowie den intergenerationalen Austausch in Bezug auf emotionale Nähe, Unterstützung und Transfers.
Das vierte Kapitel beleuchtet die besondere Situation der Frauen in der Altersgesellschaft. Die höhere Lebenserwartung der Frauen führt zu einem Ungleichgewicht in der Altersstruktur und hat Auswirkungen auf die Familiensituation, insbesondere auf die Rolle der Töchter in der Pflege alternder Eltern. Die Arbeit stellt die Herausforderungen heraus, die sich für Frauen in dieser Lebensphase ergeben, und diskutiert die zunehmende Belastung durch Pflegeaufgaben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Mehrgenerationenfamilie, den demografischen Wandel, Familienstrukturen, Generationenbeziehungen, die Industrialisierung, die Rolle von Frauen, die Sandwich-Generation, Intergenerationaler Austausch, Solidarität und Ambivalenz.
- Quote paper
- BA Soziale Arbeit L. Lauprecht (Author), 2007, Die Mehrgenerationenfamilie im Wandel der Zeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178108
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