Die Entwicklungsneuropsychologie ist eine relativ junge interdisziplinäre Wissenschaft. Sie setzt sich zusammen aus Bereichen der „Entwicklungspsychologie, der klinischen Psychologie, der Neurophysiologie, der Neuroanatomie und den kognitiven Neurowissenschaften“ (Mrakotsky, 2007).
Ursprünglich orientierte sie sich an „Modellen der so genannten „brain-bahaviourrelationship“(BBR)“(Mrakotsky, 2007), welche vor allem auf Lokalisationsansätzen über adulte Hirnfunktionen basieren. Diese Ansätze erhielten ihre Daten wiederum aus Läsionsstudien an erwachsenen Gehirnen, welche auf das Kindesalter, aufgrund der erhöhten Plastizität des Gehirns, nicht anwendbar sind. Aber auch neuere Untersuchungen der Hirnfunktionen im Kindesalter, waren meist statischer Natur.
Man orientierte sich noch überwiegend an statischen Lokalisationstheorien, anstatt an dynamischen Systemtheorien. Der Entwicklungskontext wurde also in der Vergangenheit aus den Neurowissenschaften noch weitestgehend ausgeklammert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erwachsenen- vs. Entwicklungsneuropsychologie
- Entwicklung von Hirnfunktionen
- Modelle der funktionellen Hirnentwicklung
- Reifungsmodelle
- Dynamische Modelle
- Strukturelle Informationsverarbeitungsmodelle
- Modelle der funktionellen Hirnentwicklung
- Bildgebende Verfahren in der Entwicklungsneuropsychologie
- Magnetresonanztomographie
- Vor- und Nachteile der MRT für die Untersuchung von Kindern
- Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
- Bedeutung der Bildgebung für die Entwicklungsneuropsychologie
- Magnetresonanztomographie
- Entwicklung räumlicher Fähigkeiten
- Der dorsale Pfad — das „WO-System"
- Räumliche Lokalisation
- Räumliche Aufmerksamkeit
- Der ventrale Pfad — das „WAS-System"
- Räumlich analytische Fähigkeiten
- Räumlich konstruktive Fähigkeiten
- Der dorsale Pfad — das „WO-System"
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem relativ jungen Forschungsfeld der Entwicklungsneuropsychologie, welches die Entwicklung von Hirnfunktionen und deren Zusammenhang mit kognitiven Fähigkeiten im Laufe des Lebens untersucht. Dabei werden die Unterschiede zwischen traditionellen Ansätzen der Neuropsychologie bei Erwachsenen und den spezifischen Herausforderungen der Hirnentwicklung im Kindesalter beleuchtet. Die Arbeit analysiert verschiedene Modelle der funktionellen Hirnentwicklung und diskutiert die Anwendung bildgebender Verfahren, insbesondere der Magnetresonanztomographie (MRT), in der Forschung mit Kindern.
- Entwicklungsbedingte Unterschiede in der Hirnstruktur und -funktion
- Modelle der funktionellen Hirnentwicklung
- Anwendung bildgebender Verfahren in der Entwicklungsneuropsychologie
- Entwicklung räumlicher Fähigkeiten im Kontext des visuellen Systems
- Die Rolle von Umwelteinflüssen und Erfahrung in der Hirnentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Forschungsfeld der Entwicklungsneuropsychologie ein und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Anwendung traditioneller neuropsychologischer Modelle auf die Entwicklung von Hirnfunktionen im Kindesalter ergeben. Dabei wird die Bedeutung der Plastizität des Gehirns und die Notwendigkeit eines dynamischen, systemischen Ansatzes betont.
Das Kapitel „Erwachsenen- vs. Entwicklungsneuropsychologie" vergleicht die traditionellen Modelle der Neuropsychologie bei Erwachsenen mit den Besonderheiten der Hirnentwicklung im Kindesalter. Dabei wird die Bedeutung der Plastizität des Gehirns, die dynamische Natur der Entwicklungsprozesse und die Notwendigkeit eines systemischen Ansatzes hervorgehoben.
Das Kapitel „Entwicklung von Hirnfunktionen" beleuchtet verschiedene Modelle der funktionellen Hirnentwicklung, die sowohl statische als auch dynamische Aspekte berücksichtigen. Es werden Reifungsmodelle, dynamische Modelle und strukturelle Informationsverarbeitungsmodelle vorgestellt und deren Stärken und Schwächen diskutiert.
Das Kapitel „Bildgebende Verfahren in der Entwicklungsneuropsychologie" gibt einen Überblick über verschiedene bildgebende Verfahren, die in der Forschung mit Kindern eingesetzt werden. Dabei wird die Magnetresonanztomographie (MRT) als besonders geeignetes Verfahren für die Untersuchung von Hirnstruktur und -funktion bei Kindern vorgestellt. Die Vor- und Nachteile der MRT für die Untersuchung von Kindern werden erläutert, sowie die Bedeutung der funktionellen MRT (fMRT) für die Erforschung der Hirnaktivität.
Das Kapitel „Entwicklung räumlicher Fähigkeiten" fokussiert auf die Entwicklung des visuellen Systems, insbesondere die beiden Verarbeitungswege - den dorsalen Pfad (WO-System) und den ventralen Pfad (WAS-System). Es werden Studien zur Entwicklung von räumlicher Lokalisation, räumlicher Aufmerksamkeit, räumlich analytischen Fähigkeiten und räumlich konstruktiven Fähigkeiten präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Entwicklungsneuropsychologie, Hirnentwicklung, kognitive Entwicklung, Bildgebende Verfahren, Magnetresonanztomographie (MRT), räumliche Fähigkeiten, visuelles System, Plastizität, Dynamik, Systemisches Modell, Reifungsmodelle, dynamische Modelle, strukturelle Informationsverarbeitungsmodelle, dorsaler Pfad, ventraler Pfad, räumliche Lokalisation, räumliche Aufmerksamkeit, räumlich analytische Fähigkeiten, räumlich konstruktive Fähigkeiten.
- Arbeit zitieren
- Jean-Manuel Mönnich (Autor:in), 2009, Entwicklungsneuropsychologie - ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178106