Die Forderung nach „Interkultureller Öffnung“ des Gesundheitswesens für Menschen mit Migrationshintergrund impliziert ja bereits, dass der Zugang zu einer effektiven Gesundheitsversorgung entsprechend der Bedarfslage dieser Zielgruppe gewissermaßen verschlossen ist, bzw. dass es Zugangsbarrieren gibt, die es zu überwinden gilt. (vgl. Statistisches Bundesamt 2008, S.107, vgl. Razum/Geiger, 2003, S.689) Es bedeutet gesellschaftlicher Einrichtungen zu öffnen und zu qualifizieren „mit dem Ziel, Migrantinnen und Migranten einen gleichwertigen Zugang zu ermöglichen“ (Beauftragte der Bundesregierung für Migranten, Flüchtlinge und Integration 2003, S.138).
Inhaltsverzeichnis
- Was ist unter der Interkulturellen Öffnung von präventiver Beratung und kurativer Versorgung für Menschen mit Migrationshintergrund zu verstehen?
- Kommunikationsprobleme und Informationsdefizite
- Unterschiedliches Verständnis von Gesundheit/Krankheit
- Migrationsstatus/Migrationserfahrungen
- Was sind hier fördernde, was behindernde Momente?
- Ressourcen von MigrantInnen als fördernde Momente interkultureller Öffnung
- Hindernisse
- Wer sind Ihrem Erachten nach die derzeit wichtigsten Zielgruppen?
- Personen ohne rechtlich gesicherten Aufenthaltsstatus
- Frauen
- Kinder und Jugendliche
- Ältere Personen
- Welche Strukturen und Einrichtungen wären wie betroffen?
- Wo hingegen bleibt die Formel rein plakativ?
- Skizzieren Sie zum Abschluss ein aus Ihrer Sicht „gutes Beispiel" aus der beruflichen Praxis!
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Herausforderungen der interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens für Menschen mit Migrationshintergrund. Sie beleuchtet die Zugangsbarrieren, die diese Zielgruppe im deutschen Gesundheitssystem erlebt, und untersucht die Faktoren, die zu ungleichen Zugangsmöglichkeiten führen. Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Kommunikationsproblemen, unterschiedlichen Gesundheitskonzepten und dem Einfluss des Migrationsstatus auf die Nutzung medizinischer Leistungen.
- Zugangsbarrieren im Gesundheitswesen für Menschen mit Migrationshintergrund
- Kommunikationsprobleme und Informationsdefizite
- Kulturelle Unterschiede im Verständnis von Gesundheit und Krankheit
- Migrationsstatus und die Auswirkungen auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen
- Ressourcen und Hindernisse für eine interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt das Konzept der interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens und beschreibt die Herausforderungen, die mit der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund verbunden sind. Es werden die verschiedenen Zugangsbarrieren beleuchtet, die diese Zielgruppe im deutschen Gesundheitssystem erlebt, darunter Kommunikationsprobleme, unterschiedliche Gesundheitskonzepte und der Einfluss des Migrationsstatus auf die Nutzung medizinischer Leistungen. Das Kapitel analysiert die Faktoren, die zu diesen Barrieren führen, und zeigt die Notwendigkeit einer interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens auf.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Ressourcen und Hindernissen, die die interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens beeinflussen. Es werden die positiven Aspekte der Migrationserfahrungen hervorgehoben, wie z. B. die Gesundheitspotenziale und Bewältigungsstrategien von Migranten. Gleichzeitig werden die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Heterogenität der Zielgruppe, mangelnder Gesundheitsberichterstattung und der Schwierigkeit, soziale und migrationsbedingte Faktoren zu differenzieren, beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert die wichtigsten Zielgruppen, die von der interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens profitieren würden. Es werden die besonderen Bedürfnisse von Personen ohne rechtlich gesicherten Aufenthaltsstatus, Frauen, Kindern und Jugendlichen sowie älteren Menschen mit Migrationshintergrund beleuchtet. Das Kapitel zeigt die spezifischen Gesundheitsrisiken und Herausforderungen auf, denen diese Gruppen ausgesetzt sind, und betont die Notwendigkeit, sie in den Fokus der interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens zu nehmen.
Das vierte Kapitel untersucht die Strukturen und Einrichtungen, die von der interkulturellen Öffnung des Gesundheitswesens betroffen wären. Es werden Maßnahmen vorgeschlagen, um die Zugangsbarrieren für Migranten in Institutionen wie Gesundheitsämtern, Krankenhäusern, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Altenhilfe, Behindenenhilfe und psychiatrischen Einrichtungen abzubauen. Das Kapitel betont die Bedeutung von interkultureller Kompetenz, der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen und der Stärkung von Selbsthilfeinitiativen.
Das fünfte Kapitel kritisiert die rein plakative Formel der interkulturellen Öffnung und betont die Notwendigkeit nachhaltiger Ansätze, die über punktuelle Interventionen hinausgehen. Es werden die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Aufbau von Vertrauen, der Anerkennung von Ressourcen und der Förderung von Partizipation im Gesundheitsbereich beleuchtet.
Das sechste Kapitel präsentiert ein „gutes Beispiel" aus der beruflichen Praxis, das die interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens vorbildlich umsetzt. Es wird das multikulturelle Seniorenheim des DRK „Haus am Sandberg" in Duisburg-Rheinhausen vorgestellt, das durch seine interkulturelle Organisationsentwicklung, kultursensible Pflege und Betreuung sowie die Einbeziehung der ethnischen Communities in die ehrenamtliche Arbeit ein positives Beispiel für eine gelungene interkulturelle Öffnung darstellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens, Zugangsbarrieren, Kommunikationsprobleme, Informationsdefizite, kulturelle Unterschiede im Gesundheitsverständnis, Migrationsstatus, Ressourcen von Migranten, Hindernisse für die interkulturelle Öffnung, Zielgruppenanalyse, Personen ohne rechtlich gesicherten Aufenthaltsstatus, Frauen, Kinder und Jugendliche, ältere Menschen mit Migrationshintergrund, Strukturen und Einrichtungen im Gesundheitswesen, Netzwerkarbeit, Partizipation, Empowerment, Selbsthilfe, gute Praxisbeispiele, interkulturelle Kompetenz, kultursensible Pflege und Betreuung.
- Quote paper
- L. Lauprecht (Author), 2009, Soziale Arbeit im Gesundheitswesen:, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178076