Das Thema Alterssuizid fristet hierzulande in Deutschland ein mediales Schattendasein, obwohl die Zahl der Suizide bei alten Menschen erstaunlich hoch ist. Nur 30 % der Bevölkerung ist über den zahlenmäßigen Anteil alter Menschen an der Suizidrate informiert: Von 100.000 80-85 jährigen Männern nahmen sich im Jahr 1990 87,8 das Leben. 48% aller weiblichen Suizide werden von über 60 jährigen Frauen begangen. Über 60 jährige machen 18% der Bevölkerung aus, begehen aber 30% aller Suizide!!! Die Zahlen steigen: 2002 nahmen sich bundesweit 3534 Menschen über 65 das Leben, fast fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer: Da die Grenzen zwischen suizidalem und chronisch selbstschädigendem Verhalten fließend sind, gehen Todesfälle aufgrund von bewusstem Absetzen oder Verweigern lebensnotwendiger Medikamente, Nahrungsverweigerung und Drogen- und Medikamentenmissbrauch meist ebenso wenig in die Statistiken ein, wie viele Verkehrsunfälle in suizidaler Absicht oder Fälle, die aus moralischen oder versicherungstechnischen Gründen verschwiegen werden.
Ältere Menschen begehen seltener Selbstmordversuche, ihre Absichten sind meist äußerst ernsthaft und geschehen selten „nur“ um Aufmerksamkeit zu erregen. Sie verwenden meist harte und Erfolg versprechende Suizidmethoden wie Erhängen, Erschießen, Erstechen, Schnitt, oder Stürzen aus großer Höhe.
Angesichts des demographischen Wandels wird sich das Problem weiter verschärfen. Präventive Maßnahmen in Bezug auf Alterskrisen sind daher nach Ansicht von Experten dringend erforderlich.
(vgl. Teising 1992, S.28ff, vgl. http://www.focus.de/magazin/archiv/suizid-im-alter-lieber-tot-als-ins-pflegeheim_aid_199435.html)
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Risikofaktoren für Suizidalität im Alter
2.1 Körperliche Erkrankungen
2.2 Depression
2.2.1 Verschiedene Formen der Depression
2.2.2 Symptomatik von Depressionen
2.2.3 Probleme bei der Diagnostizierung von Depression bei alten Menschen
2.3 Soziale Faktoren
3 Die Bewertung des Alterssuizids
4 Maßnahmen zur Prävention von Alterssuizidalität
4.1 Gesundheitserhaltende Maßnahmen
4.2 Effektive Depressionsfrüherkennung und -therapie
4.2.1 Sensibilisierung von Kontaktpersonen
4.2.2 Aus- Weiter- und Fortbildung von Hausärzten und Pflegekräften
4.2.3 Installation von gerontopsychiatrischen Spezialisten im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich
4.2.4 Bessere Erreichbarkeit von Krisendiensten für depressive und suizidale ältere Menschen
4.3 Wohnformen
4.4 Projekt „ Jedem seine Datsche “
4.5 Senioren-TV
5 Fazit
- Arbeit zitieren
- BA Soziale Arbeit L. Lauprecht (Autor:in), 2009, Konzept zur Prävention von Suizidalität im Alter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178071
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