1.1 „Spannung“ / „Anspannung“
Definition nach FRÖHLICH (2000, 412):
(1) „Engl. strain: Physikalische Bezeichnung für die durch Zug oder Druck (Streß)
hervorgerufenen Veränderungen in einem System
(2) Allgemeine Bezeichnung für Zustände extremer Aufmerksamkeitszuwendung
(angespannte Aufmerksamkeit) bzw. Konzentration; auch für
Muskelspannung; auch Syn. Für „Druck“ im Sinne von Streß auslösender Spannung
(3) Der englische Begriff „strain“ bedeutet auch Brut oder Zuchtreihe (z.B. alle Tiere, die
durch Zucht gemeinsame Herkunft haben)
(4) Engl. tension: Ein der Spannung oder Anspannung bzw. erlebtem „Druck“ (Konflikt o.ä.)
entsprechender Gefühlszustand, der als Störung des homöostatischen Prinzips
(Gleichgewichts) bewertet und dem mit einer gesteigerten Aktivität zur Änderung der
gegenwärtigen Situation begegnet wird“
1.2 „Entspannung“
Definition nach FRÖHLICH (2000, 155):
„Psychophysiologischer Zustand, der sich im Gegensatz zur Erregung oder Belastung durch
Wohlbefinden, positive Grundstimmung, Abklingen des Muskeltonus, Abklingen von
Spontanreaktionen, Alphareichtum des Encephalogramms, Absinken der Herz- und
Pulsfrequenz und die Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung der innersekretorischen
Homöostase kennzeichnen läßt. (...)“ 1.3 „Entspannungstechniken“ / „Entspannungsverfahren“
Definition nach FRÖHLICH (2000, 155):
„Als Entspannungstechniken (relaxation techniques) gelten Biofeedback, autogenes
Training, Desensitivierung und Verfahren, die auf Autosuggestion beruhen (z.B. Meditationsund
Yogaübungen). Sie werden zur Unterstützung der Psycho- und Verhaltenstherapien
eingesetzt. Bei den verschiedenen Arten und Formen der Entspannungstherapie (relaxation
therapy) wird u.a. von der Annahme ausgegangen, der physiologische
Entspannungszustand teile sich unmittelbar der Befindlichkeit mit und sei durch
Veränderungen der (kognitiven) Bewertung (Einstellung; Autosuggestion) modifizierbar.“
Definition nach MAERKER (in MARGRAF 1996, 397):
„Entspannungsverfahren dienen der Herstellung eines als angenehm erlebten Zustands und
der Vermittlung von Bewältigungsstrategien für Angstsituationen bzw. psychophysiologische
Spannungszustände. Im Gegensatz zu anderen angenehm empfundenen Zuständen (z.B.
Freude, Flow-Erlebnis), die mit erhöhter Aktivierung einhergehen, ist der
Entspannungszustand durch einen gesenkten biologischen Energieumsatz gekennzeichnet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- BEGRIFFSBESTIMMUNGEN UND ALLGEMEINES ZU ENTSPANNUNGSVERFAHREN
- „Spannung“ / „Anspannung“
- „Entspannung“
- „Entspannungstechniken“ / „Entspannungsverfahren“
- Die Entspannungsreaktion
- Psychologische Kennzeichen einer Entspannungsreaktion
- Physiologische Kennzeichen einer Entspannungsreaktion
- VORSTELLUNG VERSCHIEDENER ENTSPANNUNGSVERFAHREN
- Hypnose
- Definitionsversuch
- Historischer Abriss
- Übersicht über Hypnoseforschung und -Anwendung
- Ablauf der Hypnose
- Phänomene der Hypnose
- Systematische Desensibilisierung
- Darstellung des Verfahrens
- Entspannung
- Erstellung der Angsthierarchie
- Vorstellung der Items
- Autogenes Training
- Definitionsversuch
- Historischer Abriss
- Formeln
- Standardübungen des Autogenen Trainings
- Imaginative Entspannungstechniken (am Beispiel der klassisch-verhaltenstherapeutischen Imagination)
- Die klassisch-verhaltenstherapeutische Imagination
- Definitionsversuch
- Darstellung des Verfahrens
- Meditation
- Ziele und praktisches Vorgehen
- Meditationsformen
- Progressive Muskelentspannung (Relaxation)
- Historischer Abriss und Ursprung der Progressiven Muskelentspannung
- Prinzip der Progressiven Muskelentspannung
- Durchführung des Verfahrens
- Angewandte Entspannung
- Effektivität, Indikationen und Nebenwirkungen
- LITERATURVERZEICHNIS
- METHODISCH-DIDAKTISCHE KONZEPTION ZUM REFERAT „ENTSPANNUNGSVERFAHREN“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem komplexen Thema der Entspannungsverfahren. Sie soll einen Einblick in verschiedene Entspannungsmethoden geben und ihre Anwendungsmöglichkeiten, sowie die physiologischen und psychologischen Hintergründe erläutern. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungsformen von Entspannungstechniken.
- Definition und Abgrenzung verschiedener Entspannungsverfahren
- Physiologische und psychologische Auswirkungen von Entspannung
- Die Rolle von Entspannung bei der Behandlung von Stress, Ängsten und psychosomatischen Beschwerden
- Einsatzmöglichkeiten von Entspannungsverfahren in der Praxis
- Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit verschiedener Entspannungsmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis von Entspannungstechniken. Es analysiert die Begriffe „Spannung“ und „Entspannung“ und definiert den Begriff „Entspannungsverfahren“. Des Weiteren wird die physiologische und psychologische Entspannungsreaktion näher beleuchtet.
Das zweite Kapitel präsentiert eine Auswahl an Entspannungsverfahren. Es werden die Techniken Hypnose, systematische Desensibilisierung, Autogenes Training, imaginative Entspannungstechniken, Meditation und Progressive Muskelentspannung ausführlich erläutert. Der Fokus liegt dabei auf der Beschreibung der jeweiligen Verfahren, ihrer historischen Entwicklung und Anwendungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Entspannungsverfahren, Stressbewältigung, Psychosomatik, Verhaltenstherapie, Kognitive Therapie, Hypnose, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Systematische Desensibilisierung, Angsthierarchie, Imaginative Entspannungstechniken, Stressreduktion, Wohlbefinden, Gesundheitspsychologie
- Quote paper
- Judith Hilden (Author), 2003, Entspannungsverfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17796