Ziel dieses Essays soll die Darstellung der Theorie der distinktiven Merkmale von Ro-man Jakobson und Morris Halle sein. Es stützt sich in erster Linie auf den Originaltext von Jakobson und Halle, also auf das Buch „Fundamentals of language“, das 1960 in deutscher Übersetzung erschien, sowie auf verschiedene Sekundärtexte, von denen hier vor allem das Buch „Gemeinslavisch und Slavisch im Vergleich“ von Charles Town-send und Laura Janda zu nennen ist.
Um das Phänomen Sprache im Allgemeinen oder eine bestimmte Sprache im Besonderen effektiv untersuchen zu können, muss man sie in Einheiten zerlegen. Die kleinste bedeutungstragende Einheit dabei ist das Morphem, das teilweise nur aus einem einzigen Laut (Phon) bestehen kann.
Um die einzelnen Phone voneinander unterscheiden zu können, müssen sie in noch kleinere Einheiten zerlegt werden. Und diese Einheiten nennt man die distinktiven Merkmale.
Man muss also bei einem Phon zwei Ebenen unterscheiden: Zum einen die Bedeu-tungsebene, der als kleinste bedeutungstragende Einheit das Morphem zugeordnet ist, und zum anderen die Unterscheidungsebene, der das Phonem zugeordnet ist.
Laut Jakobson und Hale sind nun Phoneme Bündel verschiedener distinktiver Merkmale...
Inhaltsverzeichnis
- Ziel dieses Essays soll die Darstellung der Theorie der distinktiven Merkmale von Roman Jakobson und Morris Halle sein.
- Um das Phänomen Sprache im Allgemeinen oder eine bestimmte Sprache im Besonderen effektiv untersuchen zu können, muss man sie in Einheiten zerlegen.
- Die verschiedenen distinktiven Merkmale werden in zwei Hauptgruppen unterteilt, und zwar in die prosodischen oder suprasegmentalen Merkmale und in die inhärenten oder segmentalen Merkmale.
- Im Folgenden sollen die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erläutert werden.
- Es wurde schon erwähnt, dass der Kontrast der aufeinanderfolgenden Merkmale innerhalb der Silbe das Hauptprinzip der Silbenstruktur ist.
- Im Folgenden sollen die einzelnen Merkmalspaare dargestellt werden.
- Die inhärenten oder segmentalen Merkmale, die weiter oben schon von den prosodischen abgegrenzt wurden, untergliedern sich wiederum in Tonalitäts- und Sonoritätsmerkmale.
- Die Überlegungen am Schluss dieses Essays sind den Anwendungsmöglichkeiten der Theorie der distinktiven Merkmale gewidmet.
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay zielt darauf ab, die Theorie der distinktiven Merkmale von Roman Jakobson und Morris Halle darzustellen. Er basiert auf dem Originalwerk "Fundamentals of Language" sowie auf Sekundärliteratur, insbesondere "Gemeinslavisch und Slavisch im Vergleich" von Charles Townsend und Laura Janda.
- Die Zerlegung von Sprache in Einheiten, insbesondere das Morphem als kleinste bedeutungstragende Einheit.
- Die Unterscheidung von Phonemen durch distinktive Merkmale, die in Paaren auftreten und sich gegenseitig ausschließen.
- Die Unterscheidung zwischen prosodischen (suprasegmentalen) und inhärenten (segmentalen) Merkmalen.
- Die Anwendung der Theorie der distinktiven Merkmale zur Analyse von Sprachveränderungen.
- Die Rolle von redundanten Merkmalen in der Sprachstruktur.
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in die Theorie der distinktiven Merkmale, die als Grundlage für die Analyse von Sprache dienen. Er erläutert, wie Phoneme in kleinere Einheiten, die distinktiven Merkmale, zerlegt werden können, um sie voneinander zu unterscheiden. Diese Merkmale treten in Paaren auf, wobei nur ein Merkmal eines Paares in einem Phonem verwirklicht sein kann.
Anschließend werden die beiden Hauptgruppen von distinktiven Merkmalen, die prosodischen und die inhärenten Merkmale, vorgestellt. Die prosodischen Merkmale betreffen die suprasegmentalen Eigenschaften von Sprache, wie Betonung, Tonhöhe und Quantität, während die inhärenten Merkmale die segmentalen Eigenschaften von Sprache, wie Tonalität und Sonorität, beschreiben.
Der Essay geht dann auf die einzelnen Merkmalspaare ein, die zur Beschreibung von Phonemen verwendet werden. Für die prosodischen Merkmale werden Beispiele aus verschiedenen slawischen Sprachen angeführt, um die distinktive Funktion von Betonung, Tonhöhe und Quantität zu verdeutlichen.
Im Anschluss werden die inhärenten Merkmale näher betrachtet. Hierbei wird der Mundraum als Helmholtz-Resonator vorgestellt, um die Tonalitätsmerkmale besser zu verstehen. Die Sonoritätsmerkmale werden anhand der Energie und der Art der Konzentration dieser Energie bei der Aussprache von Lauten erklärt.
Abschließend werden die Anwendungsmöglichkeiten der Theorie der distinktiven Merkmale diskutiert. Es wird gezeigt, wie die Theorie zur Analyse von Sprachveränderungen eingesetzt werden kann. Die Rolle von redundanten Merkmalen in der Sprachstruktur wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Theorie der distinktiven Merkmale, Phoneme, distinktive Merkmale, prosodische Merkmale, inhärente Merkmale, Tonalität, Sonorität, Sprachveränderungen, redundante Merkmale, Jakobson, Halle, Slavistik, Sprache.
- Quote paper
- Robert Schwaig (Author), 2007, Die Theorie der distinktiven Merkmale von Jakobson und Halle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177943