1.1. Untersuchungsziel
Man dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit zu dem Ergebnis gelangen, dass der Markt-wert eines Unternehmens vom Verhältnis Fremdkapital (FK) zu Eigenkapital (EK), das heißt dem Verschuldungsgrad, abhängig ist, wenn man sich überlegt, ob die Kapital-struktur Einfluss auf den Marktwert eines Unternehmens hat. So ist es lohnenswert, das mit höheren Renditeforderungen versehene EK bis zu einer gewissen Höhe durch nied-riger verzinstes FK zu substituieren und somit die Weighted Average Cost of Capital (WACC) zu senken. Daraus folgt eine Steigerung des Unternehmenswertes. Dies ist nur möglich, solange die Verzinsung des FKs geringer ist als die Renditeforderung der EK-Geber. Ab einem gewissen Verschuldungsgrad, welchen die EK- und FK-Geber als “ungesund“ ansehen, steigt die Renditeforderung der EK- und der FK-Geber und die WACC steigen wieder an. Dieses ist die Grundidee der traditionellen Theorie zur opti-malen Kapitalstruktur.1
Im Jahre 1958 zeigen Franco Modigliani und Merton Howard Miller in ihrem Aufsatz, dass eine Unabhängigkeit zwischen dem Verschuldungsgrad des Unternehmens und dem Marktwert des Unternehmens existiert.2 Das heißt „Die rt der inanzierung eines Unternehmens ist für den Erfolg eines Unternehmens ebenso wichtig wie das fünfte Rad am Wagen“.3 Die beiden Autoren haben hierzu eine Reihe von Prämissen festgelegt, auf welche später noch eingegangen werden soll.
Kurioserweise bekamen die Autoren den Nobelpreis nicht für diesen Aufsatz verliehen, sondern jeder der beiden bekam einen eigenen Nobelpreis. Franco Modigliani bekam im Jahre 1985 den Preis der schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften zum Gedenken an Alfred Nobel für seinen Aufsatz „Life Cycle, Individual thrift and the Wealth of nations“ verliehen. Im Jahre 1990 wurde Merton Howard Miller der Preis zum Gedenken an Alfred Nobel für seinen Aufsatz „Leverage“ verliehen.
1.2. Gang der Untersuchung
Zu Beginn der Hausarbeit soll auf die traditionelle Theorie zur optimalen Kapitalstruk-tur näher eingegangen werden. Hier sollen die Methoden aufgezeigt werden, welche die traditionelle Theorie charakterisieren. Hierzu werden die Annahmen und die Grundidee der traditionellen Theorie zur optimalen Kapitalstruktur aufgeführt und erläutert. An-schließend wird im Gliederungspunkt 2.3. aufgezeigt, wie sich der Unternehmenswert verändert, wenn die Unternehmung EK mit FK substituiert und welche Auswirkungen dieses auf die WACC hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Untersuchungsziel
- Gang der Untersuchung
- Traditionelle Theorie zur optimalen Kapitalstruktur
- Annahmen der traditionellen Theorie zur optimalen Kapitalstruktur
- Grundidee der traditionellen Theorie zur optimalen Kapitalstruktur
- Beispiel zur Annahmen der traditionellen Theorie zur optimalen Kapitalstruktur
- Theorie der Kapitalstruktur
- Prämissen des Modells
- Die vier Modigliani-Miller-Theoreme
- 1. Theorem: Irrelevanz der Verschuldung für den Marktwert eines Unternehmens
- 2. Theorem: Die Eigenkapitalkosten steigen linear mit dem Verschuldungsgrad
- 3. Theorem: Die Ausschüttung von Dividenden ist für den Marktwert eines Unternehmens irrelevant
- 4. Theorem: Konstanz der durchschnittlichen Kapitalkosten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Hausarbeit befasst sich mit den Theorien der Kapitalstruktur, insbesondere mit den Modigliani-Miller-Theoremen. Sie analysiert die Irrelevanz von Unternehmensverschuldung und Ausschüttungspolitik für den Marktwert eines Unternehmens und untersucht die Auswirkungen von Kapitalstrukturänderungen auf die Eigenkapitalkosten.
- Die traditionelle Theorie zur optimalen Kapitalstruktur und ihre Annahmen.
- Die Modigliani-Miller-Theoreme und ihre Bedeutung für die Kapitalstrukturpolitik.
- Die Irrelevanz von Unternehmensverschuldung und Ausschüttungspolitik unter den Prämissen des Modells.
- Die Auswirkungen von Kapitalstrukturänderungen auf die Eigenkapitalkosten.
- Die Relevanz der Modigliani-Miller-Theoreme für die Praxis.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Untersuchungsziel und den Gang der Untersuchung vor. Das zweite Kapitel behandelt die traditionelle Theorie zur optimalen Kapitalstruktur, ihre Annahmen und Grundidee sowie ein Beispiel. Das dritte Kapitel widmet sich den Modigliani-Miller-Theoremen, ihren Prämissen und den vier zentralen Thesen. Es werden die Auswirkungen der Verschuldung auf den Marktwert eines Unternehmens, die Eigenkapitalkosten und die Ausschüttungspolitik beleuchtet. Das vierte Kapitel bietet ein Fazit der Untersuchung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Kapitalstruktur, Unternehmensverschuldung, Ausschüttungspolitik, Modigliani-Miller-Theoreme, Eigenkapitalkosten, Marktwert, traditionelle Theorie, Prämissen, Irrelevanz, Marktwert, verschuldungsgrad, Dividendenpolitik, Kapitalkosten.
- Quote paper
- Markus Huber (Author), 2011, Franco Modigliani und Merton H. Miller - Irrelevanz von Unternehmensverschuldung und Ausschüttungspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177698