Die Konjunktur ist ein Phänomen hoher Komplexität, Dynamik und Variabilität. Demzufolge, und mit dieser Fragestellung beschäftigt sich die vorliegende Arbeit vorrangig, sind konjunkturelle Wendepunkte und damit ebenso Konjunkturzyklen nur schwerlich zu bestimmen.
Nun gibt es eine größere Anzahl an Verfahren, um die Wendepunkte eines Konjunkturzyklus‘ und damit einen anstehenden Auf- oder Abschwung der Wirtschaft mehr oder minder zuverlässig zu lokalisieren. Solche Methoden werden in der vorliegenden Arbeit beleuchtet und hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und Aussagekraft überprüft. Es wird ergo folgende Forschungsfrage im Mittelpunkt der Betrachtung stehen: „Lassen sich mit Hilfe der Dreimal-Regel, der Presse-Regel und der Boldin-Modifikation konjunkturelle Wendepunkte zuverlässig identifizieren?“
Ziele werden demzufolge sein, die Methoden hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und Aussagekraft zu überprüfen, konjunkturelle Wendepunkte und Konjunkturzyklen mit Hilfe der zu untersuchenden Verfahren in der deutschen Wirtschaft zu identifizieren und eine eigene Chronik deutscher Konjunkturzyklen aufzustellen.
Um diese Fragestellungen hinreichend beantworten zu können, wird wie folgt vorgegangen: Zunächst werden in Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen behandelt und sowohl der Bereich der Konjunktur als auch der Zyklen und derer Phasen behandelt. In Kapitel 3 werden Referenzzeitreihen, also Möglichkeiten zur Messung der Konjunktur, untersucht sowie Filter-Verfahren, die der Bereinigung dieser Zeitreihen dienen. In Kapitel 4 steht der Bereich der Konjunkturindikatoren im Focus: Nach einem Überblick werden beispielhaft die Indikatoren des ifo-Instituts erläutert, da das ifo Geschäftsklima für die folgenden Kapitel 5 und 6 benötigt wird. Nachdem die theoretischen Grundlagen zum Bereich der Konjunktur abgehandelt worden sind, werden im Schwerpunkt dieser Arbeit, die bereits erwähnten Verfahren zur Identifikation von Wendepunkten in Kapitel 5 dargestellt. In Kapitel 6, dem empirischen Teil, werden die Verfahren auf Datensätze angewandt, um Wendepunkte in der deutschen Wirtschaft zu bestimmen und die Methoden hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit zu überprüfen. Im Schlusskapitel 7 werden die gewonnenen Erkenntnisse noch einmal aufgearbeitet, um schlussendlich auf die die Arbeit umfassende Forschungsfrage eingehen zu können. Nicht zuletzt werden ein kurzer Ausblick bezüglich des Themas geschaffen und weiterführende Aspekte betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Definition des Konjunkturzyklus
- 2.2. Konjunkturindikatoren
- 2.3. Konjunkturtheorien
- 3. Empirische Verfahren zur Identifikation von Wendepunkten
- 3.1. Nicht-parametrische Verfahren
- 3.1.1. Dreimal-Regel des ifo-Instituts
- 3.1.2. Presse-Regel
- 3.1.3. Boldin-Modifikation der Presse-Regel
- 3.2. Vergleich der Verfahren
- 4. Empirische Analyse
- 4.1. Erstellung einer Chronik deutscher Konjunkturzyklen
- 4.2. Filterung von Zeitreihen
- 4.2.1. Hodrick-Prescott-Filter
- 4.2.2. Baxter-King-Filter
- 4.2.3. Christiano-Fitzgerald-Filter
- 5. Ergebnisse und Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Identifikation von Wendepunkten im Konjunkturzyklus mithilfe verschiedener nicht-parametrischer Verfahren. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen der Verfahren und bewertet deren Eignung anhand empirischer Daten. Darüber hinaus wird eine Chronik deutscher Konjunkturzyklen erstellt und die Bedeutung verschiedener Filtermethoden für die Analyse von Konjunkturzyklen untersucht.
- Theoretische Grundlagen des Konjunkturzyklus
- Nicht-parametrische Verfahren zur Identifikation von Wendepunkten
- Empirische Analyse deutscher Konjunkturzyklen
- Bewertung verschiedener Filtermethoden für Zeitreihen
- Diskussion der Ergebnisse und Implikationen für die Konjunkturforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema Konjunkturzyklen ein und erläutert die Relevanz der Identifikation von Wendepunkten. Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen des Konjunkturzyklus und stellt verschiedene Konjunkturindikatoren und Theorien vor. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den nicht-parametrischen Verfahren zur Identifikation von Wendepunkten, darunter die Dreimal-Regel des ifo-Instituts, die Presse-Regel und die Boldin-Modifikation der Presse-Regel. Das vierte Kapitel beinhaltet die empirische Analyse, die die Erstellung einer Chronik deutscher Konjunkturzyklen und den Vergleich verschiedener Filtermethoden umfasst.
Schlüsselwörter
Konjunkturzyklus, Wendepunkte, nicht-parametrische Verfahren, Dreimal-Regel, Presse-Regel, Boldin-Modifikation, Zeitreihenfilterung, Hodrick-Prescott-Filter, Baxter-King-Filter, Christiano-Fitzgerald-Filter, deutsche Konjunktur, empirische Analyse.
- Quote paper
- Stefan Leschonski B.Sc. (Author), 2011, Der Konjunkturzyklus: Identifikation von Wendepunkten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177639