Zur Erstellung von Fairness Opinions wird regelmäßig auf Methoden der Unternehmensbewertung zurückgegriffen. Die vorliegende Arbeit analysiert kritisch ihre Anwendung in diesem Rahmen. Hierzu müssen die Erkenntnisse zur adäquaten Anwendung der Methoden aus der klassischen Unternehmensbewertung beachtet werden. Zunächst sind aber die durch den Bewertungsrahmen der Fairness Opinion veränderten Anforderungen zu benennen. Insbesondere konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf die Rahmenbedingungen in Deutschland, die auch durch die aktuelle Verabschiedung des IDW S 8 beeinflusst werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung
- 2 Zielsetzungen und Funktionen von Fairness Opinions
- 2.1 Grundlagen zu Fairness Opinions
- 2.1.1 Begriffsabgrenzung, Ursprung und Inhalt
- 2.1.2 Finanzielle Angemessenheit und wertorientierte Unternehmenssteuerung
- 2.1.3 Der Markt für Fairness Opinions in Deutschland
- 2.2 Rechtliche Rahmenbedingungen und berufsständische Leitlinien
- 2.2.1 Deutsche Rechtsmaßstäbe für Fairness Opinions: Die Business Judgment Rule
- 2.2.2 Fairness Opinions im Rahmen von Stellungnahmen gemäß § 27 WpÜG
- 2.2.3 Berufsgruppenspezifische Standards zu Fairness Opinions: DVFA-Grundsätze und IDW S 8
- 2.3 Funktionale Analyse der Fairness Opinion
- 2.3.1 Zentrale Funktionen einer Fairness Opinion
- 2.3.2 Haftungsreduktion mit Fairness Opinions
- 2.3.3 Reduktion von Informationsasymmetrien mithilfe von Fairness Opinions
- 2.3.4 Beratungsfunktion und Möglichkeit zur entscheidungsprozessualen Qualitätssteigerung
- 2.3.5 Funktionsunterschiede für Bieter- und Zielgesellschaften
- 2.3.6 Funktionaler Alternativenvergleich mit unternehmensinternen Lösungsmöglichkeiten
- 2.3.7 Alternative Produkte zur Erfüllung der Funktionen von Fairness Opinions
- 2.3.8 Zur situativen Vorteilhaftigkeit der Nachfrage einer Fairness Opinion
- 3 Anwendung von Bewertungsmethodik im Kontext von Fairness Opinions
- 3.1 Auswahl verschiedener Bewertungsverfahren
- 3.1.1 Zum klassischen Ansatz der Unternehmensbewertung
- 3.1.2 Relevanz des Zweckadäquanzprinzip für alternative Anlässe von Methoden der Unternehmensbewertung
- 3.1.3 Änderung des Fairnessverständnisses in Abhängigkeit grundsätzlicher Annahmen zum Kapitalmarkt
- 3.1.4 Einordnung praxisrelevanter Bewertungsmethoden
- 3.2 Marktorientierte Verfahren im Rahmen von Fairness Opinions
- 3.2.1 Zur Relevanz von Marktpreisen für Unternehmenswerte
- 3.2.2 Trading und Transaction Multiples
- 3.3 DCF-Methodik im Rahmen von Fairness Opinions
- 3.3.1 Grundlegendes zu DCF-Verfahren
- 3.3.2 Bandbreitenermittlung durch Modellierung aussagekräftiger Szenarien
- 3.3.3 Zur Notwendigkeit des Einbezugs nicht-monetärer Transaktionsparameter ins Bewertungskalkül
- 3.3.4 Würdigung des Verwendens mehrerer Methoden zur Bandbreitenermittlung
- 3.4 Eignung subjektiver und objektivierter Unternehmenswerte für eine Aussage zur finanziellen Angemessenheit
- 3.4.1 Ausgestaltung subjektiver und objektivierter Unternehmensbewertungsmethodik im Vergleich
- 3.4.2 Zur Eignung der Wertansätze im Rahmen von Fairness Opinions
- 3.5 Anforderungen an eine funktionserfüllende Anwendung von Bewertungen im Rahmen von Fairness Opinions
- 4 Fairness Opinions nach IDW S 8
- 4.1 Grundlegende Rahmenbedingungen
- 4.1.1 Die Veröffentlichung eines einheitlichen Standards zur Erstellung von Fairness Opinions
- 4.1.2 Zur Notwendigkeit von regulierenden Standards für die Erstellung von Fairness Opinions
- 4.2 Würdigende Analyse des IDW S 8 im Detail
- 4.2.1 Begriffliche Grundlagen und Funktionen nach IDW S 8
- 4.2.2 Zur standardkonformen Auftragsdurchführung
- 4.2.3 Methoden der Unternehmensbewertung laut IDW S 8
- 4.3 Unabhängigkeitsanforderungen an die Ersteller von Fairness Opinions
- 4.3.1 Qualifikationsanforderungen an die beteiligten Parteien
- 4.3.2 Die Unabhängigkeit als Schlüsselelement zur Funktionserfüllung
- 4.3.3 Forderung nach einer ergebnisunabhängigen Vergütung und Publizitätsanforderungen
- 4.3.4 Die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers in Abhängigkeit seiner Funktion
- 4.4 Abschließende Würdigung des IDW S 8
- 5 Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit analysiert kritisch die Unternehmensbewertung im Kontext von Fairness Opinions. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Funktionen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Fairness Opinions zu untersuchen und die Anwendung von Bewertungsmethoden im Kontext dieser Opinions zu beleuchten. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Standard IDW S 8.
- Funktionen von Fairness Opinions
- Rechtliche und berufsständische Rahmenbedingungen
- Anwendung verschiedener Bewertungsmethoden
- Analyse des IDW S 8
- Unabhängigkeit der Gutachter
Zusammenfassung der Kapitel
1 Problemstellung: Das Kapitel skizziert die Problemstellung der Arbeit und leitet die Forschungsfragen ab. Es zeigt die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Unternehmensbewertung im Rahmen von Fairness Opinions auf.
2 Zielsetzungen und Funktionen von Fairness Opinions: Dieses Kapitel untersucht die grundlegenden Aspekte von Fairness Opinions, einschließlich ihrer Definition, ihres Ursprungs und ihres Inhalts. Es analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere die Business Judgment Rule und den Einfluss von § 27 WpÜG. Die verschiedenen Funktionen von Fairness Opinions, wie Haftungsreduktion und Reduktion von Informationsasymmetrien, werden detailliert untersucht und mit alternativen Lösungen verglichen. Die situative Vorteilhaftigkeit der Inanspruchnahme einer Fairness Opinion wird diskutiert.
3 Anwendung von Bewertungsmethodik im Kontext von Fairness Opinions: Hier werden verschiedene Bewertungsverfahren im Kontext von Fairness Opinions analysiert. Das Kapitel betrachtet marktorientierte Verfahren und die DCF-Methodik, einschließlich der Bandbreitenermittlung und des Einbezugs nicht-monetärer Faktoren. Es diskutiert die Eignung subjektiver und objektivierter Unternehmenswerte für die Beurteilung der finanziellen Angemessenheit und formuliert Anforderungen an eine funktionserfüllende Anwendung der Bewertungen.
4 Fairness Opinions nach IDW S 8: Dieses Kapitel analysiert den IDW S 8 Standard detailliert. Es untersucht die grundlegenden Rahmenbedingungen, die Notwendigkeit von regulierenden Standards und die methodischen Vorgaben. Ein Schwerpunkt liegt auf den Unabhängigkeitsanforderungen an die Ersteller von Fairness Opinions, einschließlich der Qualifikationsanforderungen und der Forderung nach ergebnisunabhängiger Vergütung. Der Standard wird kritisch gewürdigt.
Schlüsselwörter
Fairness Opinions, Unternehmensbewertung, IDW S 8, Finanzielle Angemessenheit, Rechtliche Rahmenbedingungen, Bewertungsmethoden, DCF-Methode, Marktorientierte Verfahren, Unabhängigkeit, Haftungsreduktion, Informationsasymmetrien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Fairness Opinions und Unternehmensbewertung
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit analysiert kritisch die Unternehmensbewertung im Kontext von Fairness Opinions. Sie untersucht die Funktionen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Fairness Opinions und beleuchtet die Anwendung verschiedener Bewertungsmethoden. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Standard IDW S 8.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Funktionen von Fairness Opinions, rechtliche und berufsständische Rahmenbedingungen (inkl. Business Judgment Rule und § 27 WpÜG), Anwendung verschiedener Bewertungsmethoden (marktorientierte Verfahren und DCF-Methodik), detaillierte Analyse des IDW S 8 Standards, und die Unabhängigkeitsanforderungen an die Gutachter.
Welche Funktionen von Fairness Opinions werden untersucht?
Die Arbeit untersucht zentrale Funktionen wie Haftungsreduktion, Reduktion von Informationsasymmetrien, die Beratungsfunktion und die Möglichkeit zur entscheidungsprozessualen Qualitätssteigerung. Es wird auch ein Vergleich mit funktionalen Alternativen und die situative Vorteilhaftigkeit der Inanspruchnahme einer Fairness Opinion diskutiert.
Welche rechtlichen und berufsständischen Rahmenbedingungen werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die deutschen Rechtsmaßstäbe für Fairness Opinions, insbesondere die Business Judgment Rule und den Einfluss von § 27 WpÜG. Berufsständische Leitlinien wie die DVFA-Grundsätze und IDW S 8 werden ebenfalls untersucht.
Welche Bewertungsmethoden werden im Kontext von Fairness Opinions analysiert?
Die Arbeit untersucht marktorientierte Verfahren (Trading und Transaction Multiples) und die DCF-Methodik. Es wird die Bandbreitenermittlung durch Szenarienmodellierung und der Einbezug nicht-monetärer Faktoren beleuchtet. Der Vergleich zwischen subjektiven und objektivierten Unternehmenswerten und deren Eignung für die Beurteilung der finanziellen Angemessenheit wird ebenfalls thematisiert.
Wie wird der IDW S 8 Standard behandelt?
Der IDW S 8 Standard wird detailliert analysiert. Die Arbeit untersucht die grundlegenden Rahmenbedingungen, die Notwendigkeit regulierender Standards, die methodischen Vorgaben und insbesondere die Unabhängigkeitsanforderungen an die Ersteller von Fairness Opinions (Qualifikationsanforderungen, ergebnisunabhängige Vergütung, Publizitätsanforderungen).
Welche Bedeutung hat die Unabhängigkeit der Gutachter?
Die Unabhängigkeit der Gutachter wird als Schlüsselelement zur Funktionserfüllung von Fairness Opinions hervorgehoben. Die Arbeit untersucht die Qualifikationsanforderungen, die Forderung nach ergebnisunabhängiger Vergütung und die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers in Abhängigkeit seiner Funktion.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Fairness Opinions, Unternehmensbewertung, IDW S 8, Finanzielle Angemessenheit, Rechtliche Rahmenbedingungen, Bewertungsmethoden, DCF-Methode, Marktorientierte Verfahren, Unabhängigkeit, Haftungsreduktion, Informationsasymmetrien.
- Quote paper
- Tobias Zacholowsky (Author), 2011, Unternehmensbewertung im Rahmen von Fairness Opinions – eine kritische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177400