Die Emokultur. „Was wissen wir eigentlich darüber?“ Einer fing an: „Sie sind schwarz gekleidet.“ Ein anderer meinte: „Sie schminken sich.“ Kurzes Überlegen. „Was wissen wir noch?“ „Naja, ich glaube die Emos sind alle depressiv und ritzen sich. Jedenfalls hab ich das im Fernsehen gesehen.“ Sicher war sich da aber eigentlich keiner von uns. Sind das nur Vorurteile oder ist es wirklich so? Die Boulevardpresse berichtet jedenfalls oft davon. Jugendliche, die mit sich selbst und der Welt nicht klarkommen. Mit Rasierklingen ritzen sie ihre Arme, sind depressiv und kuscheln miteinander. Manchmal hört es sich schon an wie Textstellen aus „Die Leiden des jungen Werther“ von Goethe. Immer schwarz gekleidet, schminken sich und lackieren die Fingernägel, ebenfalls alles in schwarz. Klischees über Klischees. Oder?
Wir sind 5 Personen, die eigentlich keine Ahnung hatten, was ein Emo wirklich ist. Welche Musik hören Emos? Gibt es eigentlich viele davon? Sind sie so ähnlich wie Punks, politisch links und haben immer was zu sagen. Meistens gegen alles! Oder vielleicht wie Gothics? Also so eine richtige Jugendsubkultur, von der wir einfach noch nichts mitbekommen haben. Oder sind die Emos nur eine Modeerscheinung, die nächstes Jahr jeder vergessen hat? Erfunden von H&M. Oder sind sie wie die Raver der 90er Jahre? Ein Massenphänomen. Tausende von Techno-Fans, die auf den Straßen mit Sonnenblumen und Schnuller um den Hals, tanzend die neue Generation der Jugend einleiten. Eine Generation, die ständig auf der Suche nach der endlosen Party ist. Ihr Erbe hat sich jedenfalls bis heute gehalten. Die Mode verschwand wieder.
In unserer heutigen Gesellschaft gibt es eine enorme Vielfalt in der Jugendkultur. Daher müssen wir zwischen verschiedenen Jugendsubkulturen unterscheiden. So sind einige Jugendsubkulturen schon seit langer Zeit bekannt und gehören zu unserer Gesellschaft. Skater, Fußballfans, Hip Hopper und vor allem Punks sind quasi gar nicht mehr wegzudenken. Sie prägen ihre Jugendsubkultur durch ihr Auftreten, Verhalten und Erscheinungsbild und schaffen damit die Gesamtheit der Jugendkultur.
Die Emos sind neu. Gerade in Deutschland kennt man sie erst seit ein paar Jahren. Während Emos in Mexiko schon seit Längerem bekannt sind und der Ursprung auch eigentlich schon in den 80er Jahren entstand. Es gibt eine ganze Reihe an Vorurteilen über sie und viele begegnen ihnen mit Intoleranz und Abneigung.
Diese sollen in dieser Arbeit durch ein Tiefeninterview überprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Projekttheorie nach Karl Frey
- Die Ursprünge der Projektmethode
- Das Grundmuster - die sieben Komponenten
- Die Projektentwicklung
- Das Projekttagebuch
- Definition Jugendkultur – Subkultur - Jugendsubkultur
- Die Subkultur
- Typologie von Subkulturen
- Jugendsubkultur
- Der Ausdruck „Jugendkulturen“
- Emo - eine neue Jugendsubkultur
- Was ist eigentlich Emo? - Versuch einer Definition
- Entstehung und Entwicklung der Emo-Szene
- Der Emo-Modestil
- Attraktivität der Emo-Szene für Jugendliche
- Sexualität/Geschlechterrolle in der Emo-Szene
- Vorurteile über die Emo-Kultur
- Definition Vorurteile
- Was sind Vorurteile und wo kommen sie her?
- Vorurteile/ Stereotypen/ Feindbilder
- Entstehung und Entwicklung von Vorurteilen
- Vorurteile und ihre Funktionen
- Abbau von Vorurteilen
- Vorurteile über die Emo Kultur
- Welche Vorurteile gegen Emos gibt es und wo kommen sie her?
- Anfeindungen und Hass gegenüber den Emos
- Körperliche Gewalt und Mobbing
- Aus der Musik
- Im Ausland
- Anfeindung im Internet
- Definition Vorurteile
- Tiefeninterview mit einem Anhänger der Emo Szene
- Definition Tiefeninterview
- Kontaktaufnahme
- Rahmenbedingung des Interviews
- Das durchgeführte Interview
- Zur Person
- Freunde
- Die Szene
- Vorurteile
- Musik
- Interpretation des Tiefeninterviews
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit untersucht die Jugendsubkultur „Emo“ und die damit verbundenen Vorurteile. Ziel ist es, ein differenziertes Bild dieser Szene zu zeichnen und die häufig negativen Stereotypen zu hinterfragen. Die Arbeit basiert auf theoretischen Grundlagen der Projektmethode und der Jugendkulturforschung sowie auf einem empirischen Tiefeninterview mit einem Emo.
- Definition und Entstehung der Emo-Subkultur
- Analyse der typischen Merkmale (Mode, Musik, Verhalten)
- Untersuchung vorherrschender Vorurteile und deren Ursachen
- Auswirkungen von Vorurteilen auf Emos (Mobbing, Diskriminierung)
- Perspektive eines Emo durch das Tiefeninterview
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert die anfängliche Unwissenheit der Autoren über die Emo-Kultur und die daraus resultierende Fragestellung, ob die verbreiteten Vorurteile zutreffen. Sie beleuchtet die Vielfältigkeit der Jugendkulturen und stellt die Emos als relativ neue Subkultur in Deutschland dar, die im Gegensatz zu anderen Jugendkulturen mit besonderem Misstrauen und Vorurteilen begegnet. Die Methode des Tiefeninterviews wird als geeignet zur Klärung der Fragestellung dargestellt, und der Aufbau der Arbeit wird kurz umrissen.
Die Projekttheorie nach Karl Frey: Dieses Kapitel beschreibt die theoretischen Grundlagen der angewandten Projektmethode nach Karl Frey. Es werden die Ursprünge der Methode, ihr Grundmuster mit sieben Komponenten und der Prozess der Projektentwicklung erläutert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung des Projekttagebuchs als Dokumentationsmittel. Die Darstellung der Projektmethode dient als methodischer Rahmen für die gesamte Arbeit.
Definition Jugendkultur – Subkultur - Jugendsubkultur: Dieses Kapitel klärt die zentralen Begriffe Jugendkultur, Subkultur und Jugendsubkultur. Es wird eine Typologie von Subkulturen vorgestellt und der Begriff „Jugendkultur“ im Kontext der sozialen und kulturellen Vielfalt heutiger Jugendlicher eingeordnet. Das Kapitel bildet die theoretische Grundlage für die spätere Analyse der Emo-Subkultur.
Emo - eine neue Jugendsubkultur: Dieses Kapitel beschreibt die Emo-Szene. Es bietet einen Versuch einer Definition von „Emo“, beleuchtet Entstehung und Entwicklung der Szene, beschreibt den Emo-Modestil und untersucht die Attraktivität der Szene für Jugendliche. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Sexualität und Geschlechterrollen innerhalb der Emo-Szene. Dieses Kapitel liefert eine umfassende Beschreibung der Emo-Kultur.
Vorurteile über die Emo-Kultur: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Thema Vorurteile. Es definiert den Begriff „Vorurteil“, untersucht seine Entstehung, Entwicklung und seine Funktionen in der Gesellschaft. Es werden verschiedene Arten von Vorurteilen (Stereotypen, Feindbilder) unterschieden und Strategien zum Abbau von Vorurteilen diskutiert. Die zweite Hälfte des Kapitels fokussiert auf die spezifischen Vorurteile gegen Emos, deren Herkunft und Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Emo-Szene, Jugendsubkultur, Vorurteile, Stereotypen, Tiefeninterview, Jugendkultur, Selbstverletzendes Verhalten, Medienwirkung, Soziale Diskriminierung, Identität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Projektarbeit: Emo-Subkultur und Vorurteile
Was ist der Gegenstand dieser Projektarbeit?
Die Projektarbeit untersucht die Jugendsubkultur „Emo“ und die damit verbundenen Vorurteile. Ziel ist es, ein differenziertes Bild dieser Szene zu zeichnen und die häufig negativen Stereotypen zu hinterfragen.
Welche Methoden wurden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit basiert auf theoretischen Grundlagen der Projektmethode nach Karl Frey und der Jugendkulturforschung. Ein empirisches Tiefeninterview mit einem Emo dient als zentrale empirische Methode.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Entstehung der Emo-Subkultur, Analyse typischer Merkmale (Mode, Musik, Verhalten), Untersuchung vorherrschender Vorurteile und deren Ursachen, Auswirkungen von Vorurteilen auf Emos (Mobbing, Diskriminierung) und die Perspektive eines Emo aus dem Tiefeninterview.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Projekttheorie nach Karl Frey, zur Definition von Jugendkultur, Subkultur und Jugendsubkultur, zur Beschreibung der Emo-Subkultur, zu Vorurteilen gegenüber Emos und zu einem ausführlichen Tiefeninterview mit einem Emo-Angehörigen. Die Arbeit enthält zudem eine Einleitung, eine Zusammenfassung der Kapitel und ein Fazit.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Arbeit?
Die konkreten Ergebnisse sind nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt und müssen dem eigentlichen Text entnommen werden. Die Arbeit zielt darauf ab, ein differenziertes Bild der Emo-Subkultur zu liefern und die gängigen Vorurteile zu hinterfragen, unter Berücksichtigung der Perspektive eines Betroffenen.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Projekttheorie nach Karl Frey und die Jugendkulturforschung. Die Definitionen von Jugendkultur, Subkultur und Jugendsubkultur bilden die theoretische Grundlage für die Analyse der Emo-Subkultur. Theorien zu Vorurteilen und deren Entstehung werden ebenfalls behandelt.
Wie wurde das Tiefeninterview durchgeführt?
Das Kapitel zum Tiefeninterview beschreibt den Prozess der Kontaktaufnahme, die Rahmenbedingungen des Interviews und die Auswertung. Der Interviewverlauf wird detailliert dargestellt und interpretiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Emo-Szene, Jugendsubkultur, Vorurteile, Stereotypen, Tiefeninterview, Jugendkultur, Selbstverletzendes Verhalten, Medienwirkung, Soziale Diskriminierung, Identität.
Gibt es ein Inhaltsverzeichnis?
Ja, die Arbeit enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis, welches die einzelnen Kapitel und Unterkapitel auflistet.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Die Arbeit ist für ein akademisches Publikum bestimmt und dient der Analyse von Themen in strukturierter und professioneller Weise. Sie eignet sich für wissenschaftliche Zwecke und die Auseinandersetzung mit dem Thema Emo-Subkultur und Vorurteile.
- Quote paper
- M. Sauter (Author), L. Grinik (Author), L. John (Author), J. Linse (Author), D. Schneider (Author), 2010, Emo - Eine Jugendsubkultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177397