Auf Grund der steigenden Anzahl von Übergewichtigen und Adipösen in der EU hat die EU-Kommission die Einführung einer verpflichtenden vereinfachten Nährwertkennzeichnung beschlossen. Es ist noch unklar, wie die Kennzeich-nung genau aussehen wird. Momentan stehen für die Kennzeichnung auf der Verpackungsvorderseite vor allem die Guideline Daily Amount (GDA)-Kennzeichnung und die Ampelkennzeichnung zur Diskussion.
Die Nährwertkennzeichnung wird nur von 1/3 der deutschen Konsumenten bei der Lebensmittelauswahl verwendet (BMELV 2008). Dabei ist die Nutzung der Kennzeichnung von verschiedenen Faktoren abhängig, wie persönlichen, situations-, einstellungs- und verhaltensbedingte Faktoren, Ernährungswissen und Motivation (DRICHOUTIS/LAZARIDIS/NAYGA 2006).
Die GDA-Kennzeichnung wird laut der EUFIC-Studie gut von den Konsumenten verstanden (EUFIC 2008). Kritiker bemängelt jedoch, dass Verbraucher ein umfangreiches Ernährungswissen besitzen müssen, um die GDA-Kennzeichnung innerhalb einer sachkundigen Kaufentscheidung nutzen zu können (MÖ-SER 2010). Zudem stellte die Children´s Food Campaign fest, dass auf Grund
20 unzureichender Rechenkenntnisse die Hälfte der Erwachsenen die Prozentzahlen der GDA-Kennzeichnung nicht verstehen (AID 2008 a). A
Die vorliegende Arbeit macht deutlich, dass es sowohl an der Ampelkennzeich-nung als auch an der GDA-Kennzeichnung viele Kritikpunkte gibt - eine „perfek-te“ Kennzeichnung wird nur schwer realisierbar sein. Die Einhaltung einiger Kri-terien kann jedoch helfen, die Umsetzung der Kennzeichnung möglichst nah an den Wünschen der Verbrauchern zu orientieren: Der Konsument soll wichtige Informationen leicht erkennen können, daher muss die Kennzeichnung gut lesbar, anschaulich, einheitlich und prägnant sein. Zudem sollten die Angaben hierarchisch geordnet werden (EUFIC 2005). Neben der Umsetzung der beschriebenen Gestaltungselemente muss dem Konsumenten die Funktion und die Verwendung der Kennzeichnung vermittelt werden. Außerdem sollte dem Wunsch der Verbraucher nach mehr Informationen, um die Etiketten besser zu verstehen und das Lebensmittel in ihre tägliche Ernährung zu integrieren, nachgekommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Guideline Daily Amount (GDA) Kennzeichnung
- 2.1. Struktur der GDA- Kennzeichnung
- 2.2. Kontroverse um die GDA-Kennzeichnung
- 3. Ampelkennzeichnung
- 3.1. Struktur der Ampelkennzeichnung
- 3.2. Kontroverse um die Ampelkennzeichnung
- 4. Kennzeichnungssysteme in der Praxis
- 4.1. Kriterium der Verbrauchernutzung
- 4.2. Kriterium der Verständlichkeit
- 4.3. Kriterium der Präferenz
- 5. Struktur einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung
- 6. Fazit und Ausblick
- 7. Betriebsbeschreibung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Nährwertkennzeichnung als Instrument der Verbraucherentscheidung. Im Fokus steht ein Vergleich der GDA-Kennzeichnung und der Ampelkennzeichnung.
- Analyse der Struktur und Funktionsweise der GDA-Kennzeichnung
- Bewertung der Vor- und Nachteile der GDA-Kennzeichnung
- Analyse der Struktur und Funktionsweise der Ampelkennzeichnung
- Bewertung der Vor- und Nachteile der Ampelkennzeichnung
- Vergleich der beiden Kennzeichnungssysteme im Hinblick auf ihre Eignung als Instrument der Verbraucherentscheidung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik der Nährwertkennzeichnung ein und erläutert die Bedeutung der Verbraucherentscheidung im Kontext der Lebensmittelwahl. Es werden die Ziele und die methodische Vorgehensweise der Arbeit dargelegt.
- Kapitel 2: Guideline Daily Amount (GDA) Kennzeichnung
Dieses Kapitel analysiert die Struktur und Funktionsweise der GDA-Kennzeichnung. Es werden die verschiedenen Komponenten der GDA-Kennzeichnung erklärt und ihre Bedeutung für den Verbraucher aufgezeigt. Darüber hinaus werden die bestehenden Kontroversen um die GDA-Kennzeichnung beleuchtet.
- Kapitel 3: Ampelkennzeichnung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Ampelkennzeichnung als alternative Form der Nährwertkennzeichnung. Es werden die Struktur und Funktionsweise der Ampelkennzeichnung sowie die verschiedenen Varianten der Ampelkennzeichnung dargestellt. Auch hier werden die Kontroversen um dieses Kennzeichnungssystem beleuchtet.
- Kapitel 4: Kennzeichnungssysteme in der Praxis
Dieses Kapitel analysiert die Anwendung der GDA- und Ampelkennzeichnung in der Praxis. Es werden verschiedene Kriterien wie Verbrauchernutzung, Verständlichkeit und Präferenz betrachtet, um die Eignung der beiden Systeme für den Verbraucher zu beurteilen.
- Kapitel 5: Struktur einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung
In diesem Kapitel wird auf Basis der vorangegangenen Analysen ein Konzept für eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung entwickelt.
- Kapitel 6: Fazit und Ausblick
Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit zu den Stärken und Schwächen der GDA- und Ampelkennzeichnung. Es werden Ausblicke auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der Nährwertkennzeichnung gegeben.
Schlüsselwörter
Nährwertkennzeichnung, Verbraucherentscheidung, GDA, Ampelkennzeichnung, Lebensmittelwahl, Public Health Nutrition, Verbraucherschutz, Transparenz, Verständlichkeit.
- Quote paper
- Bachelor of Science Marie Tolkemit (Author), 2010, Nährwertkennzeichnung als Instrument der Verbraucherentscheidung - Ein Vergleich von Nährwertampel und Guideline Daily Amount, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177314