Globalisierung ist heute als Begriff und fortschreitender Prozess aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Für viele Wirtschaftsunternehmen bedeutet dies jedoch, dass sie zunehmend neuen Kräften und Erwartungen ausgesetzt sind. Neben der Verschärfung des Wettbewerbs stehen Kundenerwartungen, die zur Innovation zwingen, und hohe Kapitalgebererwartungen vermehrt im Vordergrund.
Dies alles schafft ein Umfeld, in dem es für Unternehmen und deren Mitarbeiter immer schwerer wird, relevantes Wissen zu bündeln und dieses nachhaltig zu transferieren. Wissen wird somit zur strategischen Ressource, die es Unternehmen ermöglicht, sich nachhaltig von Konkurrenten zu differenzieren und dadurch Wettbewerbsvorteile aufzubauen.
Von den dargestellten Rahmenbedingungen sind vor allem die Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie und der Mittelstand betroffen.
Obwohl Wissen bereits frühzeitig als entscheidende Ressource unserer Wirtschaft erkannt wurde , ist ein systematischer und effektiver Umgang damit noch längst keine Selbstverständlichkeit. Beispiele aus der mittelständischen Automobilzulieferindustrie sollen dies verdeutlichen.
Während der Einsatz von Wissensmanagement bei den Fahrzeugherstellern (sog. OEMs) bereits weitläufig dokumentiert ist, sehen Zulieferbetriebe nur zögerlich die Notwendigkeit von Wissensmanagement: knappe zeitliche und finanzielle Kapazitäten führen besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) dazu, dass diese eine Beschäftigung mit dem Thema „Wissensmanagement“ scheuen. Den Entscheidungsträgern der Unternehmen mangelt es zudem oftmals an einem klaren Überblick über das vorhandene Wissen und der Kenntnis über Möglichkeiten und Einflussfaktoren des Wissenstransfers.
Darüber hinaus bereitet die praktische Implementierung von Wissensmanagement im Unternehmen Probleme. Bei der Frage, welche Art von Wissensmanagement für das eigene Unternehmen relevant ist, stoßen besonders KMU schnell an ihre Grenzen, da häufig keine ausreichenden Ressourcen zur Verfügung stehen, um sich mit dem komplexen Themenfeld Wissensmanagement auseinander zu setzen.
Der vorliegenden Arbeit sollen diese aufgezeigten Problemfelder – insbesondere im Bereich der KMUs – als Ansatzpunkt dienen. Eines der primären Ziele der Arbeit ist es, mittelständischen Automobilzulieferern die wirtschaftliche Bedeutung von WM im Allgemeinen, sowie den Wert von Wissenstransfer – als Baustein des Wissensmanagements – aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2. Wissen in der Automobilindustrie
- 2.1. Wissen als Wettbewerbsfaktor in der Automobilindustrie
- 2.2. Wissensprobleme in mittelständischen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie
- 2.3. Hypothese: Problemlösung durch Wissensmanagement
- 3. Wissenstransfer als Problemlösungsansatz
- 3.1. Aufgaben und Aufbau des organisationalen Wissensmanagementsystems
- 3.2. Wissenstransfer als Baustein des Wissensmanagementssystems
- 3.2.1. Formen und Ansätze des Wissenstransfers
- 3.2.2. Methoden des Wissenstransfers
- 3.2.3. Praxisbeispiele aus der Automobilindustrie
- 3.3. Barrieren des Wissenstransfers
- 3.4. Zusammenfassende Bewertung
- 4. Forschungsdesign der Fallstudie
- 4.1. Datenerhebung
- 4.2. Forschungsmethode
- 4.2.1. Pretest
- 4.2.2. Aufbau des Fragebogens
- 4.2.3. Aufbau der Interviews
- 4.3. Beschreibung des untersuchten Unternehmens
- 5. Empirische Analyse
- 5.1. Deskriptive Analyse
- 5.1.1. Deskriptive Analyse der Rahmendaten
- 5.1.2. Deskriptive Analyse von Wissensproblemen
- 5.2. Quantitative Analyse
- 5.3. Qualitative Analyse und Kombination mit den quantitativen Ergebnissen
- 5.4. Zusammenfassung und Fazit
- 6. Empfehlungen zur Gestaltung des Aufbaus eines Wissenstransfersystems
- 6.1. Gestaltungsempfehlung für den Wissenstransfer
- 6.2. Der idealtypische Prozessverlauf des Wissenstransfers
- 7. Schlussbetrachtung
- 7.1. Zusammenfassung der Ergebnisse
- 7.2. Kritische Würdigung und zukünftiger Forschungsbedarf
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterthesis befasst sich mit dem Aufbau eines Wissenstransfersystems in mittelständischen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie. Ziel ist es, die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten des Wissenstransfers in diesem Sektor zu analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen für die Implementierung eines effektiven Systems zu entwickeln.
- Wissen als Wettbewerbsfaktor in der Automobilindustrie
- Wissensprobleme in mittelständischen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie
- Wissenstransfer als Baustein des Wissensmanagementsystems
- Barrieren des Wissenstransfers
- Empfehlungen zur Gestaltung des Aufbaus eines Wissenstransfersystems
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Masterthesis ein, beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Wissen in der Automobilindustrie: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Wissen als Wettbewerbsfaktor in der Automobilindustrie und analysiert spezifische Wissensprobleme, die in mittelständischen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie auftreten.
- Kapitel 3: Wissenstransfer als Problemlösungsansatz: Dieses Kapitel untersucht den Wissenstransfer als potenziellen Problemlösungsansatz und beleuchtet verschiedene Formen, Methoden und Praxisbeispiele des Wissenstransfers.
- Kapitel 4: Forschungsdesign der Fallstudie: Dieses Kapitel beschreibt das Forschungsdesign der Fallstudie, die zur Analyse der Herausforderungen und Chancen des Wissenstransfers durchgeführt wurde.
- Kapitel 5: Empirische Analyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse, die mittels deskriptiver, quantitativer und qualitativer Methoden gewonnen wurden.
- Kapitel 6: Empfehlungen zur Gestaltung des Aufbaus eines Wissenstransfersystems: Basierend auf den Forschungsergebnissen werden konkrete Empfehlungen für die Gestaltung eines Wissenstransfersystems in mittelständischen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie erarbeitet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Masterthesis sind Wissenstransfer, Wissensmanagement, Automobilindustrie, Mittelstand, Automobilzulieferer, Fallstudie, empirische Analyse.
- Quote paper
- M.A. Michael Herbst (Author), 2011, Aufbau eines Wissenstransfersystems unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177185