1. Einleitung
Beim Versuch die Romantik in eine exakte Zeitspanne einzugliedern, stößt man auf zahlreiche Schwierigkeiten. Denn dieser Zeitabschnitt wird als das Exempel schlechthin angesehen, wenn es darum geht, die sich ergebenden Probleme bei der Eingrenzung eines Epochenbegriffs zu definieren. Ingesamt gilt die Romantik nicht als Stilbegriff1, sondern ist eher eine Weltanschauung. Einigkeit herrscht, wenn es um den Beginn der Romantik geht. Dieser ist ins späte 18. Jahrhundert, um das Jahr 1790, einzuordnen. Dazu orientiert man sich vor allem an Ludwig Tiecks Frühwerk. Umso problematischer ist es, ein klares zeitliches Ende festzusetzen. Das liegt vor allem daran, dass die „literaturhistorische Entwicklung“2 nicht in allen europäischen Kulturkreisen synchron ablief. Aber auch die zusätzliche Unterteilung in drei weiteren Phasen der Frühromantik, Hochromantik und Spätromantik, erschwert die temporale Definition erheblich. So reicht Beispielsweise die Spätromantik in der Kunst bis zum Ende des 19. Jahrhundert. In der Musik werden spätromantische Tendenzen sogar noch bis ins frühe 20. Jahrhundert beobachtet3.
Unumstritten ist der beträchtliche Einfluss der Romantik in den Künsten, der Musik und in der Literatur. Sie wurde durch eine turbulente Vorgeschichte, vor allem durch die Ereignisse der französischen Revolution geprägt. So ist es nahe liegend, dass sie als Resultat einer Zeit gilt, die in der geisteswissenschaftlichen Forschung als ein „Zeitalter der Umwälzung“4 bekannt ist. Der sogenannte Epochenumbruch hat tiefgreifende Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft, Philosophie sowie Politik und den medizinischen Entwicklungsstatus. Anhand daraus resultierender Innovationen gewinnen die Begrifflichkeiten „Zeit und Zeitlichkeit“5 immer mehr an zentrale Bedeutung. Die umfassende Verzeitlichung des Lebens greift in alle Lebensbereiche ein.
Besonders bemerkbar machte sie sich jedoch in der industriellen Entwicklung. Die „Geschichte erscheint als ein Prozess ständiger Neu- und Umordnungen“6 und muss sich ständigen neuen Sinnhinterfragungen unterziehen.
1 Schmitz- Emans, Monika: Einführung in die Literatur der Romantik. Darmstadt 2004.S.8.
2 Ebd. S.7.
3 Vgl. ebd. S.7.
4 Ebd. S.17.
5 Ebd. S. 37.
6 Ebd. S.17.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Wissenschaft und Medizin
- Wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation
- Philosophie und das geistesgeschichtliche Umfeld
- Lebenseinstellung der Romantiker im Hinblick auf Literatur und Kunst
- Das Problem mit der Zeit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die deutsche Romantik im Kontext ihrer Zeit, beleuchtet die historischen Hintergründe des Epochenumbruchs und analysiert dessen Auswirkungen auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Romantik nicht nur als literarische und künstlerische Bewegung, sondern auch als umfassende Weltanschauung.
- Die historische Einordnung der Romantik und die Schwierigkeiten bei der Definition ihrer zeitlichen Grenzen.
- Der Einfluss der französischen Revolution und des napoleonischen Zeitalters auf die Entwicklung der Romantik.
- Die Auswirkungen des Epochenumbruchs auf Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft und Gesellschaft.
- Das veränderte Zeitbewusstsein der Romantiker und seine Reflexion in Literatur und Kunst.
- Die politische und soziale Situation Deutschlands während der Romantik.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Herausforderungen bei der zeitlichen Eingrenzung der Romantik und betont deren Charakter als Weltanschauung anstatt bloßen Stilbegriffs. Sie verweist auf den Beginn der Romantik im späten 18. Jahrhundert und die Schwierigkeiten, ein eindeutiges Ende zu definieren, aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen in europäischen Kulturkreisen und der Unterteilung in Früh-, Hoch- und Spätromantik. Der beträchtliche Einfluss der Romantik auf Kunst, Musik und Literatur wird hervorgehoben, ebenso wie ihr Zusammenhang mit dem "Zeitalter der Umwälzung" und der wachsenden Bedeutung von "Zeit und Zeitlichkeit".
Hauptteil: Der Hauptteil analysiert die dynamischen Veränderungen des 18. Jahrhunderts, insbesondere die politischen Unruhen des aufgeklärten Absolutismus in Frankreich und die französische Revolution von 1789. Die Herrschaft Napoleons, die politische Zersplitterung Deutschlands und die anschließenden Reorganisationen nach dem Wiener Kongress werden detailliert dargestellt. Die politischen Kämpfe, Hungerkrisen und Revolutionen der folgenden Jahrzehnte werden ebenfalls erwähnt, um das turbulente Umfeld der Romantik zu beleuchten. Der Abschnitt beschreibt die Auswirkungen dieser "Erschütterungen" auf Wissenschaft und Medizin, die Neudeutung des Menschenbildes und das wachsende Interesse an einem dynamischen Naturbegriff.
Schlüsselwörter
Romantik, Zeitlichkeit, Epochenumbruch, Französische Revolution, Napoleon, Wissenschaft, Medizin, Gesellschaft, Politik, Zeitbewusstsein, Literatur, Kunst, Deutschland, Wiener Kongress.
Häufig gestellte Fragen zum Text über die Deutsche Romantik
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die deutsche Romantik. Er beleuchtet die Romantik nicht nur als literarische und künstlerische Bewegung, sondern auch als umfassende Weltanschauung im Kontext ihrer Zeit.
Welche Aspekte der Romantik werden behandelt?
Der Text behandelt die historische Einordnung der Romantik, die Schwierigkeiten ihrer zeitlichen Eingrenzung, den Einfluss der französischen Revolution und des napoleonischen Zeitalters, die Auswirkungen auf Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft und Gesellschaft, das veränderte Zeitbewusstsein der Romantiker und seine Reflexion in Literatur und Kunst sowie die politische und soziale Situation Deutschlands während der Romantik.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die Einleitung thematisiert die Herausforderungen bei der zeitlichen Eingrenzung der Romantik und betont ihren Charakter als Weltanschauung. Der Hauptteil analysiert die dynamischen Veränderungen des 18. Jahrhunderts und deren Auswirkungen auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche. Der Schluss ist im vorliegenden Auszug nicht explizit dargestellt.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden gegeben?
Es wird eine Zusammenfassung der Einleitung gegeben, die die Schwierigkeiten bei der zeitlichen Eingrenzung der Romantik und ihren Charakter als umfassende Weltanschauung betont. Eine Zusammenfassung des Hauptteils beschreibt die Analyse der dynamischen Veränderungen des 18. Jahrhunderts, insbesondere der politischen Unruhen und deren Auswirkungen auf Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft und Gesellschaft.
Welche Schlüsselwörter werden genannt?
Die Schlüsselwörter umfassen: Romantik, Zeitlichkeit, Epochenumbruch, Französische Revolution, Napoleon, Wissenschaft, Medizin, Gesellschaft, Politik, Zeitbewusstsein, Literatur, Kunst, Deutschland, Wiener Kongress.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, die deutsche Romantik in ihrem historischen Kontext zu untersuchen, die historischen Hintergründe des Epochenumbruchs zu beleuchten und dessen Auswirkungen auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche zu analysieren. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Romantik als umfassende Weltanschauung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen die historische Einordnung der Romantik, den Einfluss der französischen Revolution und des napoleonischen Zeitalters, die Auswirkungen des Epochenumbruchs auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche, das veränderte Zeitbewusstsein der Romantiker und die politische und soziale Situation Deutschlands während der Romantik.
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- Margaretha G. (Author), 2011, Zeit und Geschichte der Romantik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177106