Zentral ist in der vorliegenden Arbeit die Darstellung des RAF-Terrorismus in bestimmten Genres. Dies wird anhand einiger ausgewählter Beispiele gezeigt. Hierbei wird zu Beginn das RAF-Logo in seinen unterschiedlichen Abwandlungen vorgestellt. Zusätzlich wird die Rezeption der RAF in den Bereichen Musik und Mode bzw. Modefotografie beleuchtet. In dieser Untersuchung sind alle Beispiele so ausgewählt, dass sich ein Betrachtungszeitraum ergibt, der mit der Selbstauflösungserklärung der RAF beginnt. Ob es dabei möglicherweise gar nicht um die Taten der RAF selbst geht, sondern nur um deren Image, ist eine sich daraus ergebende Frage. Bleiben in solchen Fällen die Taten der Terroristen, ja auch deren Opfer außen vor? Oder wird das Wissen um diese Dinge als selbstverständlich angesehen, quasi vorausgesetzt, um das, was ausgedrückt werden soll, überhaupt verstehen zu können? Sind vielleicht die hier aufgeführten Beispiele Teil eines Prozesses, in welchem ein vollständiges Auseinandertreten von heutigen und der in den 70er und 80er Jahren dominierenden Darstellungen bzw. Wahrnehmungen der RAF zu Tage tritt? Wenn dies alles geklärt werden kann, lässt sich möglicherweise auch im Ansatz sagen, wie sich die gesellschaftliche Wahrnehmung der RAF über die Zeit hinweg verändert hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Bestandsaufnahme
- 2 Hinführung zum Thema
- 2.1 Leitfragen
- 2.2 Quellenlage und Forschungsstand
- 2.3 Strukturierung
- 3 Popkultur: Probleme einer Definition
- 4 Das RAF-Logo
- 4.1 Die Entstehung des RAF-Logos
- 4.2 Beispiele für die Verwendung des (abgewandelten) RAF-Logos
- 4.2.1 Wasser Armee Friedrichshain (WAF)
- 4.2.2 Ring Deutscher Makler (RDM)
- 4.2.3 „Image Fulgurator“
- 4.2.4 Rote Gourmet Fraktion
- 4.2.5 „Sylt“
- 4.2.6 „Radieschen Auf Frischkäse“
- 4.2.7 „WIZO“
- 5 Die RAF als Gegenstand in der gegenwärtigen Musikszene
- 5.1 „RAF“ von WIZO
- 5.2 „Die Söhne Stammheims“ von Jan Delay
- 5.3 „Kinderzimmer“ von DAF
- 6 Mode und Terrorismus
- 6.1 Prada Meinhof und die Zeitschrift Crash!
- 6.2 Die Fotostrecke in der Tussi Deluxe und der Max-Artikel
- 6.3 „Prada Meinhof“ von Maegde und Knechte Elternhaus
- 6.4 „Prada Meinhof“ als umgangssprachliche Bezeichnung
- 7 Analyse: Gemeinsame gesellschaftliche Bedeutungsgrundlage?
- 7.1 Analyse, erster Teil: Die Logos
- 7.1.1 Der „Image Fulgurator“
- 7.1.2 Die Rote Gourmet Fraktion
- 7.1.3 Die Ärzte und ihr Sylt-Logo
- 7.1.4 Die Wasser Armee Friedrichshain
- 7.1.5 Die Titanic und der „Ring Deutscher Makler“
- 7.1.6 Die Dödelhaie und WIZO
- 7.1.7 Zusammenfassung
- 7.2 Analyse, zweiter Teil: die Musik
- 7.2.1 „R.A.F.“ von WIZO
- 7.2.2 „Die Söhne Stammheims“ von Jan Delay
- 7.2.3 „Kinderzimmer“ von DAF
- 7.2.4 Zusammenfassung
- 7.3 Analyse, dritter Teil: die Mode(-fotografie)
- 7.3.1 Die Fotostrecke in der Tussi Deluxe und Max
- 7.3.2 „Prada Meinhof“ von Maegde und Knechte Elternhaus
- 7.1 Analyse, erster Teil: Die Logos
- 8 Aufklärung oder Verklärung?
- 8.1 Die Frage nach dem Alter der handelnden Personen
- 8.2 Mythos RAF?
- 8.3 Die Art der Verarbeitung von Geschichte in der Popkultur
- 8.4 Die Voraussetzungen zum Verständnis der Untersuchungsobjekte
- 9 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Wahrnehmung der Roten Armee Fraktion (RAF) in der deutschen Popkultur. Ziel ist es, die unterschiedlichen Darstellungen der RAF in Mode, Musik und Logo-Gestaltung zu analysieren und deren gesellschaftliche Bedeutung zu ergründen. Die Arbeit fragt nach den Gründen für die Rezeption der RAF in der Popkultur und untersucht, ob diese Rezeption eher aufklärend oder verklärerisch wirkt.
- Die Darstellung des RAF-Logos und seiner Adaption in verschiedenen Kontexten.
- Die musikalische Auseinandersetzung mit der RAF in der gegenwärtigen Musikszene.
- Die Verwendung von RAF-Motiven und -Symbolik in der Mode und Modefotografie.
- Die kritische Auseinandersetzung mit der Verklärung oder Bagatellisierung der RAF-Taten.
- Die gesellschaftlichen Bedingungen und Interpretationsmuster, die die Rezeption der RAF in der Popkultur beeinflussen.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Bestandsaufnahme: Dieses Kapitel beginnt mit einer kritischen Auseinandersetzung mit bestehenden Meinungen zur Darstellung der RAF in der Popkultur. Es werden verschiedene Zitate von Wissenschaftlern und Journalisten präsentiert, die die problematische Verklärung und Trivialisierung der RAF-Taten in der Popkultur beklagen und die Gefahr einer medialen Oberfläche ansprechen, die die historische Dimension des Terrors auslöscht. Die Einleitung legt den Grundstein für die nachfolgende Analyse, indem sie die Relevanz und den Diskussionsbedarf des Themas herausstellt.
2 Hinführung zum Thema: Dieses Kapitel dient der Eingrenzung des Themas. Es werden zentrale Leitfragen formuliert, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen. Es wird ein Überblick über die Quellenlage und den Forschungsstand zum Thema RAF und Popkultur gegeben. Die Kapitelstruktur der Arbeit wird erläutert und begründet.
3 Popkultur: Probleme einer Definition: Dieses Kapitel befasst sich mit den Schwierigkeiten einer präzisen Definition von „Popkultur“. Es werden die Ambivalenzen und Grenzen einer solchen Definition diskutiert. Die Problematik, eine eindeutige und allgemein akzeptierte Abgrenzung zu anderen Kulturformen zu finden, wird beleuchtet.
4 Das RAF-Logo: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung und die Verwendung des RAF-Logos sowie dessen Adaption in verschiedenen Kontexten. Es werden diverse Beispiele vorgestellt, wie das Logo abgewandelt und in unterschiedlichen Zusammenhängen, teils ironisch, teils kritisch, eingesetzt wird. Es werden die verschiedenen Bedeutungszuschreibungen und die damit verbundenen Interpretationsmöglichkeiten untersucht.
5 Die RAF als Gegenstand in der gegenwärtigen Musikszene: Dieses Kapitel beleuchtet die Auseinandersetzung mit der RAF in verschiedenen Musikstücken. Die Texte von WIZO, Jan Delay und DAF werden analysiert, um die Art und Weise ihrer Darstellung der RAF und die damit verbundenen Botschaften zu untersuchen. Die Interpretationsvielfalt der musikalischen Auseinandersetzung wird beleuchtet.
6 Mode und Terrorismus: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung der RAF in der Mode und Modefotografie. Es werden Beispiele wie „Prada Meinhof“ und die damit verbundenen Reaktionen analysiert. Der Umgang mit RAF-Motiven in der Mode und die dahinterstehenden Intentionen werden kritisch hinterfragt. Der Beitrag betrachtet die Verwendung der RAF-Thematik in verschiedenen Mode- und Fotoproduktionen.
Schlüsselwörter
Rote Armee Fraktion (RAF), Popkultur, Mode, Musik, Logo-Gestaltung, Verklärung, Trivialisierung, gesellschaftliche Bedeutung, Rezeption, Terrorismus, Medien, Analyse, Interpretation.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Die Rote Armee Fraktion (RAF) in der deutschen Popkultur
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Darstellung der Roten Armee Fraktion (RAF) in der deutschen Popkultur. Sie analysiert die verschiedenen Weisen, wie die RAF in Mode, Musik und Logo-Gestaltung repräsentiert wird, und hinterfragt die gesellschaftliche Bedeutung dieser Darstellungen.
Welche Aspekte der Popkultur werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf drei Hauptbereiche: die Adaption des RAF-Logos in verschiedenen Kontexten, die musikalische Auseinandersetzung mit der RAF in der gegenwärtigen Musikszene und die Verwendung von RAF-Motiven und -Symbolik in der Mode und Modefotografie.
Welche konkreten Beispiele werden in der Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert unter anderem die Verwendung des RAF-Logos durch Gruppen wie die Wasser Armee Friedrichshain (WAF), den Ring Deutscher Makler (RDM) und die „Rote Gourmet Fraktion“. Im Bereich Musik werden Songs von WIZO, Jan Delay und DAF untersucht. Im Bereich Mode werden Beispiele wie „Prada Meinhof“ und Fotostrecken in Magazinen wie Tussi Deluxe und Max analysiert.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit möchte die Gründe für die Rezeption der RAF in der Popkultur ergründen und untersuchen, ob diese Rezeption eher aufklärend oder verklärerisch wirkt. Sie hinterfragt kritisch die mögliche Verklärung oder Bagatellisierung der RAF-Taten.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Zentrale Fragen sind: Wie wird das RAF-Logo in der Popkultur verwendet und interpretiert? Wie setzen sich Musiker*innen mit der RAF auseinander? Welche Rolle spielt die RAF in der Mode und Modefotografie? Trägt die Popkultur zur Aufklärung oder Verklärung der RAF bei? Welche gesellschaftlichen Bedingungen beeinflussen die Rezeption der RAF in der Popkultur?
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel, beginnend mit einer Bestandsaufnahme und einer Einführung in das Thema. Es folgen Kapitel zur Definition von Popkultur, zur Analyse des RAF-Logos, zur RAF in der Musik und Mode, einer umfassenden Analyse der verschiedenen Darstellungsformen und abschließend einem Fazit. Die Kapitel enthalten detaillierte Analysen der einzelnen Beispiele und eine Diskussion der Ergebnisse.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über die gesellschaftliche Bedeutung der Darstellung der RAF in der Popkultur und diskutiert die Frage nach Aufklärung oder Verklärung. Sie beleuchtet die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten und die komplexen Zusammenhänge zwischen der historischen Realität und ihrer popkulturellen Aneignung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rote Armee Fraktion (RAF), Popkultur, Mode, Musik, Logo-Gestaltung, Verklärung, Trivialisierung, gesellschaftliche Bedeutung, Rezeption, Terrorismus, Medien, Analyse, Interpretation.
- Quote paper
- Master of Arts Julian Wittmann (Author), 2010, Was bleibt übrig? - Die Perzeption der Roten Armee Fraktion in der Popkultur anhand von Beispielen aus Mode(-Fotografie), Musik und Logo-Gestaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176974