„Le Maghreb est un oiseau sacré. Son corps est l'Algérie, son aile droite est la Tunisie, son aile gauche le Maroc.“
Dieses sinngemäß aus dem Deutschen – ‚Der Maghreb ist ein heiliger Vogel. Sein Leib ist Algerien, sein rechter Flügel Tunesien, sein linker Marokko‘ – ins Französische übersetzte arabische Sprichwort beschreibt meiner Meinung nach am kürzesten und prägnantesten die geographische Zusammensetzung des Maghreb, sowie die Erhabenheit der Kultur des Maghreb.
Das Wort ‚Maghreb‘ stammt von Arabischen „al-maghrib“ und bedeutet übersetzt so viel wie ‚Westen‘ oder ‚Land der untergehenden Sonne‘ , was am besten auf die geografische Lage des Maghreb zutrifft, denn er befindet sich am westlichsten aller islamisch-arabisch geprägten Regionen.
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Französischem im Maghreb, seiner Geschichte, seinen heutigen Sprecherzahlen, seiner aktuellen Sprachsituation und vor allem seinen linguistischen Besonderheiten. Jedoch kann dabei eine auf eine kurze Einführung mit einigen länderspezifischen Daten nicht verzichtet werden.
Inhaltsverzeichnis
I. Einführung
1. Länderspezifische Daten
II . Charakteristika des Französischen im Maghreb
1. Geschichte des Französischen im Maghreb
2. Sprachsituation heute
2.1. Sprecherzahlen
3. Linguist. Besonderheiten des Französischen im Maghreb
3.1. Phonetik
3.2. Lexik
3.3. Syntax/Morphologie
III. Fazit
IV. Literaturangaben
I. Einführung
„ Le Maghreb est un oiseau sacré. Son corps est l'Algérie, son aile droite est la Tunisie, son aile gauche le Maroc . “
Dieses sinngemäß aus dem Deutschen – ‚Der Maghreb ist ein heiliger Vogel. Sein Leib ist Algerien, sein rechter Flügel Tunesien, sein linker Marokko ‘ – ins Französische übersetzte arabische Sprichwort beschreibt meiner Meinung nach am kürzesten und prägnantesten die geographische Zusammensetzung des Maghreb, sowie die Erhabenheit der Kultur des Maghreb.
Das Wort ‚Maghreb‘ stammt von Arabischen „ al-maghrib “ und bedeutet übersetzt so viel wie ‚Westen‘ oder ‚Land der untergehenden Sonne‘[1], was am besten auf die geografische Lage des Maghreb zutrifft, denn er befindet sich am westlichsten aller islamisch-arabisch geprägten Regionen.
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Französischem im Maghreb, seiner Geschichte, seinen heutigen Sprecherzahlen, seiner aktuellen Sprachsituation und vor allem seinen linguistischen Besonderheiten. Jedoch kann dabei eine auf eine kurze Einführung mit einigen länderspezifischen Daten nicht verzichtet werden.
1. Länderspezifische Daten
Der Maghreb setzt sich aus den drei nordafrikanischen Ländern Marokko, Algerien und Tunesien – seinem Kern – zusammen. Darüber hinaus werden in der Literatur gelegentlich auch Libyen[2] und Mauretanien zum Maghreb hinzugezählt, wobei diese in der Hausarbeit nicht berücksichtigt werden.
Insgesamt weist die Region Maghreb eine Gesamtfläche von gut drei Millionen Quadratkilometern auf, damit mehr als das Achtfache der Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Auf diese Fläche verteilen sich heute circa 55 Millionen Einwohner, angeführt von Marokko mit 32 Millionen Einwohnern, gefolgt von Algerien mit 13 Millionen und zum Schluss Tunesien mit 10 Millionen Einwohnern. Alleinige Amtssprache aller drei Staaten ist das Arabische.
Weiterhin existiert seit 1989 die „Union du Maghrebe arabe“, die alle fünf genannten Staaten als ein Abkommen für die Schaffung einer ‚panarabischen‘ – ‚über Staatsgrenzen hinweg‘ – Wirtschaftsunion unterzeichneten. Dieses Ziel ist jedoch vor allem aufgrund der schlechten politischen Beziehungen Marokkos und Algeriens bisher unerreicht und auch in naher Zukunft kaum zu realisieren.
Zu den Staatsformen ist zu sagen, dass bis auf Marokko, das konstitutionelle Monarchie ist, Algerien und Tunesien Präsidialrepubliken sind.
II. Charakteristika des Französischen im Maghreb
1. Geschichte des Französischen im Maghreb
Auffällig sind die Parallelen in der Geschichte, welche die drei Länder aufweisen. So wurden alle drei Staaten circa ab Ende des 7. Jahrhunderts islamisiert und gerieten damit unter arabischen Einfluss. Ab dem 16. Jahrhundert kam dann die Herrschaft der Osmanen hinzu, jedoch nur in den Gebieten des heutigen Algerien und Tunesien.[3]
Erst ab 1830 begann auf dem heutigen Gebiet des Maghreb die europäische Kolonial- herrschaft mit der Errichtung einer französischen Kolonie auf dem Gebiet Algeriens. Dies führte vor allem in Algerien zu einer gnadenlosen Unterdrückung der arabisch-islamischen Kultur durch die Europäer, die mit dem Ziel gekommen waren, dem Maghreb die „Zivilisation“ zu bringen, was der damalige französische Präsident Jules Ferry 1832 präzisiert:
Messieurs, il y a un second point, un second ordre d’idées que je dois également aborder [...] : c’est le côté humanitaire et civilisateur de la question. [...] Messieurs, il faut parler plus haut et plus vrai ! Il faut dire ouvertement qu’en effet les races supérieures ont un droit vis-à-vis des races inférieures. [...] Je répète qu’il y a pour les races supérieures un droit, parce qu’il y a un devoir pour elles. Elles ont le devoir de civiliser les races inférieures. [4]
Weiterhin spricht er von der supériorité, der ‚Überlegenheit‘ der Franzosen und der damit verbundenen ‚Minderwertigkeit‘ – infériorité – der islamisch-arabischen Kultur des Maghreb. Diesen Missionsanspruch zeigt Frankreich auch im weiteren Verlaufe des 19. Jahrhunderts, als erst Tunesien 1881 unter seine Schutzherrschaft stellt und 1912 in Marokko ein Protektorat errichtet, um seinen Hegemonialanspruch gegen das Deutsche Reich zu verteidigen. In Tunesien und Algerien wird Französisch Amtssprache, 1881 wird Algerien sogar zum französischen Département. Gerade in Algerien wächst im Laufe der Zeit die Zahl der migrierten Franzosen rasch an und macht das Französische zur bedeutendsten Kultursprache.
Nach blutigen Unruhen Mitte des 20. Jahrhunderts, bei denen vor allem arabische Algerier gegen ihre Unterdrückung protestierten, wurden Tunesien und Marokko 1956 in die Unabhängigkeit entlassen. In Algerien versuchte Frankreich seinen Einfluss länger zu wahren, aber 1962 war es schließlich gezwungen im unterlegenen Kampf gegen algerische Unabhängigkeitsbewegungen Algerien die Unabhängigkeit zuzugestehen. Das angespannte Verhältnis zweier Staaten äußert sich bis heute in ihren distanzierten poltischen Beziehungen, weshalb vor allem in Algerien das Französische bis heute im politischen Spannungsfeld steht. Algerien ist daher bis heute kein Mitglied der Frankophonie und weigert sich bisher dieser Organisation beizutreten.
[...]
[1] Elger, Ralf / Friederike Stolleis (Hg.) (2001): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München, Beck, S. 199.
[2] Vlg. Elger, Ralf (2001), S. 199.
[3] Vgl. Elger, Ralf ( 2001), S. 199.
[4] Vgl. Leclerc, Jacques: http://www.tlfq.ulaval.ca/axl/afrique/algerie-2Histoire.htm
- Arbeit zitieren
- Tobias Molsberger (Autor:in), 2010, Das Französische im Maghreb, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176712
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