Als sich Mitte der Sechziger Jahre eine Arbeitsgruppe am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Hochschule St. Gallen unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Hans Ulrich mit dem Ziel, ein allgemeines, ganzheitlich-integratives Modell für das Management komplexer Organisationen zu entwickeln, gründete, bedeutete dies den Anfang eines Konzeptes, das als St. Galler Management-Modell große Bekanntheit erlangte. Anlass für die Ausarbeitung eines neuen Management-Modells war die Vermittlung von Erkenntnissen einer Managementlehre, die auf zuvor am Lehrstuhl entwickelte Ansätze zur Systemtheorie und Kybernetik und deren Anwendung auf Problemstellungen im Management basierte. Ziel war es anhand dieses systemorientierten Managementansatzes einen abstrakten, theoretischen aber dennoch praxisnahen Bezugsrahmen zur Lösung von Führungsproblemen zu entwickeln, der als einen zentralen Aspekt der zunehmenden Komplexität und Dynamik von Austausch- und Einwirkungsprozessen einer Unternehmung mit ihrer Umwelt Rechnung trug. Im Vordergrund stand bei der Ausarbeitung des Modells die Abbildung sachlogischer Zusammenhänge der Realität ohne dabei normative Aussagen über ein konkretes Management-Handeln, das sich in einem stark situationsbedingten Kontext vollzieht, zu geben. Das von Hans Ulrich entwickelte St. Galler Management-Modell, und im gleichnamigen mit Dr. Walter Krieg erstmals 1972 publiziertem Werk, wurde daher auch als „Leerstellengerüst für Sinnvolles“ bezeichnet. Dieses Leerstellengerüst war derart konzipiert, dass es für Ergänzungen und Weiterentwicklungen, den Fortschritt der Lehre einbeziehend, offen stand.
So wurde das St. Galler Management-Modell seit seiner Erstveröffentlichung von verschiedenen Wissenschaftlern aufgrund der sich ergebenen Änderungen in Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Gesellschaft modifiziert. Die relevantesten Weiterentwicklungen stammen von Prof. Dr. Dr. Knut Bleicher und Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm. Sie werden als St. Galler Management-Modelle der zweiten beziehungsweise dritten Generation bezeichnet. Sie sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit und werden nach einer kurzen Einführung über den zugrundeliegenden systemtheoretischen Ansatz und einer ausführlichen Betrachtung des Ausgangsmodells von Hans Ulrich behandelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der systemtheoretische Ansatz
3. Das St. Galler Management-Modell nach Ulrich/Krieg
3.1 Das Unternehmensmodell
3.2 Das Führungsmodell
3.3 Das Organisationsmodell
4. Das St. Galler Management-Konzept nach Bleicher
4.1 Die erste Dimension: Normatives, strategisches und operatives Management
4.2 Die zweite Dimension: Aktivitäten, Strukturen und Verhalten
4.3 Die dritte Dimension: Die Unternehmensentwicklung
5. Das neue St. Galler Management-Modell nach Rüegg-Stürm
5.1 Die Umweltsphären
5.2 Die Anspruchsgruppen
5.3 Die Interaktionsthemen
5.4 Die Ordnungsmomente
5.5 Die Prozesse
5.6 Die Entwicklungsmodi
6. Schlussbemerkungen
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Constantin Thurow (Author), 2009, Das St. Galler Management-Modell als Organisationsmuster, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176471
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.