Die Essenz sämtlicher Formen von Märkten basiert auf dem fundamentalen Grundsatz des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage. Dieses Zusammentreffen kann direkt, daneben aber auch indirekt über eine dritte Instanz, eine Plattform erfolgen. Die Inanspruchnahme von Diensten des Plattformbetreibers setzt voraus, dass die Interaktion der beiden Marktseiten durch externe Effekte, Informationsasymmetrie und Transaktionskosten geprägt ist, was zur Ineffizienz, wenn nicht sogar Unmöglichkeit der Handlung ohne seiner Dienste führen würde.
Die Theorie der „zweiseitigen Märkte“ bildet Märkte dieser Form ab. Sie weist der Plattform eine besondere Bedeutung zu, welche mit ihrer Funktionsweise für die Interessenkoordinierung und Internalisierung der externen Effekte sorgt.
Der Arbeitsmarkt, auf dem der private Personalvermittler als Intermediär zwischen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite handelt, unterliegt der Kategorie zweiseitiger Märkte und wird in der vorliegenden Arbeit in Bezug auf die Kompatibilität der Theorie der zweiseitigen Märkte mit seiner empirischen Funktionsweise untersucht und zugleich als ein Exempel für diese Theorie genutzt. Daneben richtet sich die zentrale Fragestellung dem Sachverhalt, inwiefern der private Personalvermittler als eine zweiseitige Plattform zu sehen ist.
Zur angemessenen Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung ist es erforderlich auf das Modell des „two-sided market“ von Tirole und Rochet Bezug zu nehmen, welches auf dem Versagen des Coase-Theorems aufbaut. Das Thema wird bislang in der Forschung sehr einheitlich betrachtet, es finden sich lediglich theorieerweiternde und unterstützende Ansätze.
Diese Arbeit ist dreiteilig gegliedert. Im ersten theoretischen Teil (Kapitel 2) werden Definitionsansätze für zweiseitige Märkte formuliert und zugleich werden die damit verbundenen Betrachtungsweisen von Externalitäten, Netzeffekten, sowie die Preispolitik des Plattformbetreibers weitreichend untersucht, um eine Grundlage für den zweiten empirischen Teil (Kapitel 3) zu legen, in welchem der private Personalvermittler in seiner Funktionsweise genauer betrachtet wird.
In dem dritten Teil, einem Fazit (Kapitel 4), werden die zentralen Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und Desiderata zu dem Thema dieser Arbeit formuliert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Theorie zweiseitiger Märkte
- 2.1 Definitionsansätze
- 2.2 Charakteristika
- 2.2.1 Externe Effekte
- 2.2.2 Netzeffekte
- 2.2.3 Plattform
- 2.2.4 Preispolitik
- 3. Der private Personalvermittler im Modell des zweiseitigen Marktes
- 3.1 Marktakteure und die Problematik der Interaktion
- 3.2 Der private Personalvermittler als Plattform
- 3.3 Die Preispolitik des privaten Personalvermittlers
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den privaten Personalvermittler als Beispiel für einen zweiseitigen Markt. Sie soll die Theorie der zweiseitigen Märkte auf die Funktionsweise des privaten Personalvermittlers anwenden und die Rolle des Vermittlers als Plattform beleuchten.
- Definition und Charakterisierung zweiseitiger Märkte
- Analyse der externen Effekte und Netzeffekte auf dem Arbeitsmarkt
- Die Preispolitik des privaten Personalvermittlers als Plattformbetreiber
- Bewertung des privaten Personalvermittlers als zweiseitige Plattform
- Einleitung und Fazit der Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Einleitung führt das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Relevanz des privaten Personalvermittlers im Kontext der zweiseitigen Märkte.
- Kapitel 2: Die Theorie zweiseitiger Märkte - Dieses Kapitel erklärt die grundlegenden Konzepte der Theorie der zweiseitigen Märkte. Es werden Definitionsansätze erläutert und die Charakteristika dieser Marktform, wie externe Effekte und Netzeffekte, beleuchtet.
- Kapitel 3: Der private Personalvermittler im Modell des zweiseitigen Marktes - In diesem Kapitel wird der private Personalvermittler als Beispiel für einen zweiseitigen Markt analysiert. Die Interaktion zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wird untersucht, und die Rolle des Vermittlers als Plattform beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen zweiseitige Märkte, private Personalvermittler, Plattform, externe Effekte, Netzeffekte, Preispolitik und Interaktion zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die Arbeit greift auf die Theorien von Tirole und Rochet sowie auf das Coase-Theorem zurück.
- Arbeit zitieren
- Dominika Alicja Czerwiec (Autor:in), 2011, Der private Personalvermittler als Beispiel eines zweiseitigen Marktes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176412