Seit den achtziger Jahren werden Teams von Organisationen in immer mehr Bereichen eingesetzt, um über Kostensenkungen und höhere Flexibilität die Effizienz der Gesamtorganisation zu steigern. Viele Organisationen betrachten Teamarbeit heutzutage als entscheidenden Faktor zum Erhalt der eigenen Konkurrenzfähigkeit. Hinter der zunehmenden Beliebtheit der Teamarbeit steht die Idealvorstellung, daß die Leistungen von Teams höher sind, als es die Summe der Leistungen einzelner Teammitglieder wäre. Das ist unter bestimmten Voraussetzungen auch der Fall. Bei komplexen Aufgaben, deren Erfüllung interdisziplinäres Wissen und vielfältige Fähigkeiten erfordert, erbringen Teams regelmäßig bessere Leistungen als Individuen. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnisse der Teammitglieder ergänzen sich und führen über Synergieffekte zu einer Leistung, die der Leistung Einzelner überlegen ist. Durch Teamarbeit können Organisationen Fähigkeiten und Begabungen ihrer Mitglieder daher optimal nutzen und sich so Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Das bloße Einführen von Teamarbeit ist jedoch noch keine Garantie für die automatische Entwicklung von Teams zu leistungsstarken Problemlöse-, oder Entscheidungsgruppen. Manche Teams erreichen trotz bester äußerer Bedingungen nie ein produktives Stadium, während andere sehr schnell außergewöhnliche Leistungen erbringen. In diesem Zusammenhang wurde auch beobachtet, daß die Teamleistung offenbar nicht beliebig ansteigt. Ältere, eingespielte Teams zeigen Abnutzungserscheinungen wie Erstarrung und Leistungsabfall.
Was passiert aber, wenn die Teamleistung hinter den Erwartungen der Organisation zurückbleibt? Da sich Organisationen ineffiziente Teams nicht leisten können, wird im Rahmen einer zielgerichteten Teamentwicklung häufig versucht, die Leistung von Teams mit aktiven Maßnahmen positiv zu beeinflußen. Solche Teamentwicklungsmaßnahmen sollen neu zusammengestellte Teams möglichst schnell zu einem hohen Leistungsniveau führen, und älteren Teams helfen, ihr Leistungsniveau zu steigern. Die Auswahl geeigneter Maßnahmen orientiert sich dabei unter anderem an Erkenntnissen aus dem Bereich der Theorien über Gruppenverhalten. Da Teamentwicklungsmaßnahmen häufig an der Verbesserung von Prozessen wie Kommunikation, oder Entscheidungsfindung ansetzen, wurden Gruppenprozesse in der Vergangenheit in ungezählten Studien intensiv untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teams in Organisationen
- Was kennzeichnet ein Team?
- Teams in Organisationen
- Teams der Schlüssel zu höherer Effizienz?
- Teamentwicklungstheorie und ihr Anwendungsbereich
- Ausgewählte Modelle der Teamentwicklung
- Wachstumsmodelle der Teamentwicklung
- Das allgemeine Modell der Teamentwicklung nach TUCKMAN
- Das „Streßpunkt-S“-Modell für virtuelle Teams
- Das erweiterte Teamentwicklungsmodell für dauerhafte Teams
- Dynamische Teamentwicklungsmodelle
- Das „Punctuated Equilibrium“-Modell für temporäre, termingebundene Teams
- Das integrative Team Evolution and Maturation Modell (TEAM)
- Das Team Interaction Performance-Modell (TIP)
- Gibt es ein allgemeines Teamentwicklungsmodell?
- Zur Bedeutung externer Faktoren für die Generalisierung von Teamentwicklungsmodellen
- Die Bedeutung der Aufgabe
- Die Bedeutung des Gruppentyps
- Zur Bedeutung von Untersuchungsmethoden für die Generalisierung von Teamentwicklungsmodellen
- Ergebnisse für die Generalisierbarkeit von Gruppenentwicklungsmodellen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Literatur zur Frage typischer Teamentwicklungsphasen und berücksichtigt dabei neuere Forschungsergebnisse. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Modelle und Theorien der Teamentwicklung zu entwickeln und deren Anwendbarkeit zu untersuchen.
- Analyse verschiedener Modelle der Teamentwicklung (wachstums- und dynamische Modelle)
- Untersuchung der Anwendbarkeit der Modelle auf unterschiedliche Teamtypen und -kontexte
- Bewertung der Generalisierbarkeit von Teamentwicklungsmodellen
- Bedeutung externer Faktoren (Aufgabe, Gruppentyp) für die Teamentwicklung
- Einfluss von Untersuchungsmethoden auf die Generalisierbarkeit von Modellen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Teamentwicklung ein, beschreibt die Problemstellung und formuliert die Zielsetzung der Arbeit. Es wird die Vorgehensweise erläutert und der Rahmen der Untersuchung abgesteckt. Die Einleitung dient als Grundlage für die folgenden Kapitel und stellt den Kontext der gesamten Arbeit dar.
Teams in Organisationen: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff „Team“ und seine Kennzeichen. Es beschreibt verschiedene Arten von Teams im organisationalen Kontext und untersucht, inwieweit Teams zu höherer Effizienz beitragen können. Der Fokus liegt auf der Definition und Einordnung von Teams als organisationsrelevante Einheit und deren potenziell positivem Einfluss auf die Effektivität.
Teamentwicklungstheorie und ihr Anwendungsbereich: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Theorien und Modelle der Teamentwicklung. Es werden sowohl Wachstumsmodelle (z.B. Tuckman) als auch dynamische Modelle (z.B. Punctuated Equilibrium) vorgestellt und kritisch beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Darstellung der unterschiedlichen Perspektiven auf den Teamentwicklungsprozess und deren jeweilige Stärken und Schwächen. Es werden detailliert verschiedene Modelle vorgestellt, inklusive der Methoden und Ergebnisse der jeweiligen Studien.
Gibt es ein allgemeines Teamentwicklungsmodell?: Dieses Kapitel setzt sich kritisch mit der Frage auseinander, ob es ein allgemeines, auf alle Teams anwendbares Modell der Teamentwicklung gibt. Es werden die Einflüsse externer Faktoren (wie Aufgabentyp und Gruppentyp) sowie die Rolle der verwendeten Untersuchungsmethoden diskutiert. Das Kapitel analysiert die Grenzen der Generalisierbarkeit von Modellen und betont die Kontextualität der Teamentwicklung.
Schlüsselwörter
Teamentwicklung, Teamphases, Tuckman-Modell, Punctuated Equilibrium, Wachstumsmodelle, Dynamische Modelle, Virtuelle Teams, Teamleistung, Generalisierbarkeit, Gruppenentwicklung, Organisationsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Teamentwicklung: Modelle und Theorien"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die Literatur zur Teamentwicklung. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener Modelle der Teamentwicklung, ihrer Anwendbarkeit und der Generalisierbarkeit von Teamentwicklungsmodellen.
Welche Modelle der Teamentwicklung werden behandelt?
Das Dokument behandelt sowohl Wachstumsmodelle der Teamentwicklung (z.B. Tuckman-Modell, „Stresspunkt-S“-Modell für virtuelle Teams, erweitertes Modell für dauerhafte Teams) als auch dynamische Modelle (z.B. „Punctuated Equilibrium“-Modell für temporäre Teams, TEAM-Modell, TIP-Modell). Die jeweiligen Stärken und Schwächen der Modelle werden diskutiert und detailliert dargestellt.
Gibt es ein allgemeines Modell der Teamentwicklung?
Das Dokument untersucht kritisch die Frage nach der Existenz eines universell anwendbaren Modells. Es wird argumentiert, dass externe Faktoren wie Aufgabentyp und Gruppentyp sowie die angewandte Forschungsmethode die Generalisierbarkeit von Modellen stark beeinflussen. Die Kontextualität der Teamentwicklung wird hervorgehoben.
Welche Faktoren beeinflussen die Teamentwicklung?
Neben den verschiedenen Modellen werden auch externe Faktoren wie die Art der Aufgabe, der Gruppentyp (virtuell, dauerhaft, etc.) und die angewendeten Forschungsmethoden als Einflussfaktoren auf die Teamentwicklung und die Generalisierbarkeit von Modellen diskutiert.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Teams in Organisationen, Teamentwicklungstheorie und ihr Anwendungsbereich, Gibt es ein allgemeines Teamentwicklungsmodell?, und Fazit und Ausblick (letzteres ist im bereitgestellten Auszug nicht detailliert beschrieben).
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Ziel des Dokuments ist es, ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Modelle und Theorien der Teamentwicklung zu vermitteln und deren Anwendbarkeit zu untersuchen. Es analysiert die Literatur zu typischen Teamentwicklungsphasen unter Berücksichtigung neuerer Forschungsergebnisse.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen: Teamentwicklung, Teamphases, Tuckman-Modell, Punctuated Equilibrium, Wachstumsmodelle, Dynamische Modelle, Virtuelle Teams, Teamleistung, Generalisierbarkeit, Gruppenentwicklung, Organisationsentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Kerstin Mausberg (Autor:in), 2002, Literaturanalyse zur Frage angeblicher typischer Teamentwicklungsphasen unter Berücksichtigung neuerer Forschungsergebnisse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17616