Geld als Zahlungsmittel bestimmt schon seit Jahrhunderten die ökonomischen Tauschprozesse, hatte es anfangs die Form von Naturalien wie Getreide oder Muscheln, wurde es später durch Münzen und Papiergeld ersetzt. Gegenwärtig ist es Normalität, finanzielle Geschäfte mittels visitenkartengroßer Plastikkarten oder gar einfach nur per Mausklick im Internet abzuwickeln. Was hier aufgeführt wird, ist die (Weiter-)Entwicklung des Geldes als Zahlungsmittel: In seiner Geschichte wies es unterschiedliche Formen auf und ihm kamen verschiedene Bedeutungen zu. Im Folgenden soll die Frage nach dem Bedeutungs- und Strukturwandel des Geldes als Zahlungsmittel seit dem 16. Jahrhundert näher beleuchtet werden. Michel Foucault widmete sich in seinem Werk „Die Ordnung der Dinge“ aus dem Jahr 1966 (im Original) den Verhältnissen und Bedingungen, unter denen Geld in der Gesellschaft als Tausch- und Zahlungsmittel eingesetzt wurde. Der Franzose betrachtete dabei die jeweilige Epoche der Vergangenheit, indem er die Zukunft ausblendete, dies ließ ihm verschiedene Möglichkeiten der Entwicklung offen. Foucault beschäftigt sich in den Kapiteln sechs bis acht dieses Buch, welche auch Gegenstand des Essays sein sollen, mit Besonderheiten und Merkmalen der Ökonomie seit dem 16. Jahrhundert. Ausgehend von der klassischen Ökonomie, zu deren Vertreter beispielsweise Adam Smith und David Ricardo zählen, analysiert Foucault im vorliegenden Text die Entwicklung des Geldes bis zur Moderne. Während das Geld im 16. Jahrhundert der Repräsentation galt und in Form von Münzen zirkulierte, sehen wir uns heute mit EC-Karten und Krediten konfrontiert, wie kam es also zu dieser Veränderung?
Inhaltsverzeichnis
- Geld als Zahlungsmittel: Ein historischer Überblick
- Die Ordnung der Dinge: Foucaults Analyse
- Kapitel 6: Das Geld im 16. Jahrhundert
- Kapitel 7: Die Entwicklung des Geldes im 17. Jahrhundert
- Kapitel 8: Geld als Pfand und Ware
- Die Industrialisierung und der Wandel des Wertes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert Foucaults Werk „Die Ordnung der Dinge“ und untersucht den Wandel des Geldes als Zahlungsmittel seit dem 16. Jahrhundert. Dabei werden die Bedeutungswandel, die Struktur des Geldsystems und der Einfluss der Industrialisierung auf die Wertermittlung beleuchtet.
- Der Wandel des Geldes vom reinen Tauschmittel zum Repräsentanten von Reichtum
- Die Entwicklung des Geldwerts im 16. und 17. Jahrhundert
- Die Bedeutung des Geldes als Pfand und Ware
- Die Auswirkungen der Industrialisierung auf den Wertbegriff
- Die Beziehung zwischen Geld und Waren im Kontext von Angebot und Nachfrage
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 6: Das Geld im 16. Jahrhundert
Foucault beleuchtet die Bedeutung des Geldes im 16. Jahrhundert, als Münzen aus verschiedenen Metallen als Tauschmittel dienten. Das Gewicht der Münzen bestimmte den Wert, wodurch Vergleichbarkeitsprobleme entstanden. Die Bedeutung des Metalls als "Reichtümer messendes Zeichen" wird hervorgehoben, wobei Gold als besonders wertvoll galt. Die Krise, die durch die Hortung von Goldmünzen entstand und zu einer Teuerung von Waren führte, wird analysiert.
Kapitel 7: Die Entwicklung des Geldes im 17. Jahrhundert
Das Kapitel beschreibt die Entwicklung des Geldes im 17. Jahrhundert, als Gold die Funktion der Tauschbarkeit übernahm. Die Münzbarkeit aller Rohstoffe und die Trennung von Geld und Reichtum werden thematisiert. Der Wert des Geldes ist nun nicht mehr vom Metall, sondern von der Ware abhängig. Der Preis einer Ware wird durch Vergleiche mit anderen Waren gebildet, die Beziehungen zwischen Geld und Reichtum werden durch den Zirkulations- und Tauschprozess geprägt.
Kapitel 8: Geld als Pfand und Ware
Das Kapitel untersucht das Geld als Pfand und Ware. Der Wert einer Ware wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt, wobei der Wert des Geldes als Pfand einen bestimmten Preis für die Ware festlegt. Die Beziehung zwischen Geld und Ware ist abhängig von ihrer Menge und die Zirkulationsgeschwindigkeit des Geldes beeinflusst die Repräsentation von Reichtum. Die Folgen von Bargeldüberschüssen und -defiziten für die Wirtschaft werden erläutert.
Schlüsselwörter
Der Essay beschäftigt sich mit den zentralen Themen des Geldwerts, Tauschprozessen, dem Wandel des Geldes, der Wertermittlung, Angebot und Nachfrage, der Industrialisierung, dem Pfandcharakter des Geldes und der Beziehung zwischen Zeichen und Bezeichnetem.
- Quote paper
- Hanna Ruehle (Author), 2011, Zu Foucaults "Die Ordnung der Dinge", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176163