Die Beziehung zwischen visuellen und auditiven Reizen oder die Visualisierung von Musik wurde schon in der Antike von Aristoteles (384-322 v. Chr.) erforscht und versucht eine feste Zuordnung von Tönen und Farben zu finden. Mit den ersten Farbklavieren ab dem 18. Jahrhundert, beispielsweise dem Augenklavier Clavecin oculaire von Louis-Bertrand Castel 1725 oder Alexander Skrjabins Orchesterwerk Prometheus, in dem sein Farbenklavier Clavier à lumière mitspielte, begann die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema. Neue technische Errungenschaften ermöglichten ein noch größeres Spektrum an Experimenten. Nach musikalisch-graphischen Einflüssen in der Kunst, besonders am Bauhaus durch Paul Klee, Wassily Kandinsky, Ludwig Hirschfeld-Mack, Alexander László und weiteren Künstlern, dem abstrakten Film von Oskar Fischinger und letztendlich der digitalen Umrechnung von Musik in Bilddaten, wird die Musik heutzutage auf fast jedem Konzert sowie in Diskotheken in Form von frequenzgesteuerten Lichtorgeln oder Videoprojektionen visuell untermalt.
Die Synästhesie spielte bei dieser Entwicklung eine große Rolle und war von jeher unter den Künstlern von großem Interesse. Der Musiker Alexander Skrjabin beispielsweise war Synästhetiker und versuchte mit seiner Kunst, seine eigene Sinnes-Wahrnehmung anderen zugänglich zu machen. Was genau die Synästhesie kennzeichnet, wird im Folgenden erläutert. Im Anschluss daran wird auf die geschichtliche Entwicklung und die Beziehung zwischen Musik und Farbe, Form und Bewegung und die Verbindung zur Synästhesie eingegangen. Anhand dieser Grundlagen gilt es herauszufinden, ob es wirklich möglich ist, synästhetische Empfindungen künstlich herzustellen und einem Publikum begreiflich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Synästhesien zwischen auditiven und visuellen Elementen
- 2.1 Was ist Synästhesie?
- 2.2 Musik und Farbe
- 2.3 Musik und Form
- 2.4 Musik und Bewegung
- 3 Inszenierungen von Musik, Farbe, Form und Bewegung im 21. Jh.
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der synästhetischen Beziehung zwischen auditiven und visuellen Elementen, insbesondere der Visualisierung von Musik. Sie untersucht die geschichtliche Entwicklung dieses Themas von der Antike bis in die heutige Zeit und beleuchtet den Einfluss der Synästhesie auf die künstlerische Gestaltung.
- Definition der Synästhesie und ihre verschiedenen Arten
- Die Verbindung von Musik und Farbe im historischen Kontext
- Die Rolle der Synästhesie in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
- Die Möglichkeit, synästhetische Empfindungen künstlich zu erzeugen und einem Publikum zu vermitteln
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung
Der Text beginnt mit einer kurzen Einleitung, die die historische Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen visuellen und auditiven Reizen beleuchtet. Er erwähnt frühe Versuche, Töne und Farben zuzuordnen, und führt die Entwicklung der Farblichtmusik und anderer künstlerischer Experimente auf.
2 Synästhesien zwischen auditiven und visuellen Elementen
Dieses Kapitel erläutert zunächst das Konzept der Synästhesie, ihre neurologische Grundlage und ihre verschiedenen Arten. Anschließend wird auf die geschichtliche Entwicklung der Beziehung zwischen Musik und Farbe, Form und Bewegung eingegangen. Der Text beleuchtet die Versuche verschiedener Künstler und Theoretiker, eine objektive Zuordnung zwischen visuellen und auditiven Elementen herzustellen.
2.1 Was ist Synästhesie?
Dieser Abschnitt definiert die Synästhesie als eine spezifische neuronale Vernetzung im Gehirn, bei der zwei oder mehr Sinne miteinander gekoppelt sind. Der Text beschreibt die verschiedenen Arten der Synästhesie, wie z.B. das Farbenhören, und beleuchtet die Frage, wie die Synästhesie wahrgenommen wird.
2.2 Musik und Farbe
Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Verbindung zwischen Musik und Farbe. Er erwähnt Theorien und Versuche, Farben und Tönen zuzuordnen, von Aristoteles bis zu späteren Theoretikern. Der Text beschreibt die Herausforderungen, eine eindeutige Beziehung zwischen Farben und Tönen zu definieren und die unterschiedlichen Ansätze in der Zuordnung.
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- Sabine Wipperfürth (Author), 2011, Synästhetische Beziehung zwischen auditiven und visuellen Elementen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176028