Welche Konzile sind ökumenisch? Diese Frage, welche der Konzile als „ökumenisch“ bezeichnet werden können, ist gewiss nicht einfach abzuhandeln. Es mag vielleicht daran liegen, dass eine univoke Unterscheidung von „ökumenischen“, d.h. allgemeinen, und teilkirchlichen, also regionalen Synoden nicht exakt möglich ist.
Laut Klaus Schatz waren etliche Synoden mit allgemeinem Anspruch lange umstritten und sind es teilweise auch heute noch. Andere wiederum, meint er, die als nicht - ökumenisch eingestuft waren, sind im Nachhinein gegenteilig ausgelegt worden. Für eine solche gesamtkirchliche Rezeption wäre z. B. das erste Konzil von Konstantinopel im Jahre 381 anzuführen. Das lange angezweifelte Glaubensbekenntnis zähle heute verbindlich und sei nicht mehr wegzudenken.
Ein Beispiel für eine Synode, die auch Schatz in seinem Buch anführt, die zwar ökumenischen Anspruch hatte, trotzdem aber von katholischer und orthodoxer Seite aus nicht anerkannt wurde, ist die „Räubersynode“ vom zweiten Konzil in Ephesus im Jahre 449.
Ökumenisch sind jene Konzilien, so heißt es bei ihm wörtlich, die im Nachhinein im Rezeptionsprozess wenigstens der römisch - katholischen Kirche bestanden haben.
Insgesamt gibt es drei Konzilstypen, die in ihrer Struktur verschieden sind.
Da in dieser Arbeit das Altertum den zeitlichen Hintergrund bildet, soll hierauf das Augenmerk gelegt werden.
Im ersten Jahrtausend sind es die ersten sieben Konzile, die als ökumenisch gelten: Nizäa 325, Konstantinopel 381, Ephesus 431, Chalcedon 451, Konstantinopel 552 und 680, sowie Nizäa 787.
(...)
Nach einer kurzen Schilderung der damaligen Situation, soll besonders auf die Lösung der arianischen Frage und der Osterfestfrage eingegangen werden. Im Anschluss daran kommen noch die 20 Kanones, die das Konzil festsetzt, zur Sprache.
Den Schluss der Arbeit bildet schließlich eine Zusammenfassung der Ergebnisse, die auf dem ersten ökumenischen Konzil in Nizäa gewonnen wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Konzile sind ökumenisch?
- Vorgeschichte
- Der Monarchianismus
- Der Sabellianismus
- Arius und seine Theologie
- Das ökumenische Konzil von Nizäa 325
- Verlauf und Ergebnisse
- Der arianische Streit
- Die Osterfestfrage
- Die 20 Kanones
- Verlauf und Ergebnisse
- Ergebniszusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem ersten ökumenischen Konzil von Nizäa im Jahr 325. Die Arbeit beleuchtet die Vorgeschichte des Konzils mit Fokus auf den Monarchianismus, den Sabellianismus und den Arianismus. Der Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf den Verlauf und die Ergebnisse des Konzils von Nizäa, wobei besonders die arianische Frage und die Osterfestfrage behandelt werden. Die 20 Kanones des Konzils werden ebenfalls diskutiert.
- Die Herausforderungen der Trinitätslehre im 4. Jahrhundert
- Die Auseinandersetzungen mit dem Monarchianismus und Sabellianismus
- Die Bedeutung des Konzils von Nizäa für die christliche Glaubensgeschichte
- Die arianische Kontroverse und ihre Lösung im Konzil
- Die Festlegung der Osterfestregelung
Zusammenfassung der Kapitel
- Welche Konzile sind ökumenisch?: Dieses Kapitel definiert den Begriff "ökumenisch" im Kontext von Konzilen und erläutert die Kriterien für die Anerkennung als ökumenisches Konzil. Es werden verschiedene Konzilstypen und ihre Bedeutung für die Kirchengeschichte dargestellt.
- Vorgeschichte: Dieses Kapitel behandelt die Vorgeschichte des Konzils von Nizäa und beleuchtet die wichtigsten Irrlehren, die die Entstehung des Konzils bedingten. Die Kapitelteile widmen sich dem Monarchianismus, dem Sabellianismus und dem Arianismus.
- Das ökumenische Konzil von Nizäa 325: Dieses Kapitel beschreibt den Verlauf und die Ergebnisse des Konzils von Nizäa. Es behandelt den arianischen Streit und die Festlegung der Osterfestregelung. Die 20 Kanones des Konzils werden ebenfalls besprochen.
Schlüsselwörter
Das erste ökumenische Konzil von Nizäa (325), Trinitätslehre, Monarchianismus, Sabellianismus, Arianismus, arianischer Streit, Osterfestregelung, 20 Kanones, Ökumene, Kirchengeschichte, Glaubensbekenntnis.
- Quote paper
- Monika Reichert (Author), 2001, Das erste ökumenische Konzil von Nizäa (325), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17575