In dieser Arbeit wird der
Versuch unternommen, zu den Ursprüngen dieses Forschungsthemas zurück zu kehren und
seine Entstehung und Aufrechterhaltung zu problematisieren d.h. es wird der Versuch
unternommen, das Geschlecht weniger als Eigenschaft einer Person zu betrachten, sondern die
soziale Prozesse zu thematisieren, die die Kategorie Geschlecht und die geschlechtliche
Zugehörigkeit von Personen konstruieren und stabilisieren.
Im Fokus stehen also die gesellschaftlichen Prozesse, die an der Hervorbringung und
kontinuierlichem Bestehen der Kategorie „Geschlecht“ tätig sind. Kurz, es geht um die
gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts.
Es wird zuerst auf die historischen Grundlagen eingegangen, bei denen es größtenteils um den
tragenden Übergang von einem „Ein- Geschlecht- Modell“ des Mittelalters zu dem
aufklärerischen „Zwei- Geschlechter- Modell“ handelt.
Im Hauptteil werden die wichtigsten Theorien zur gesellschaftlichen Konstruktion des
Geschlechts diskutiert, um in den weiteren Schritt eine empirisch gestützte und zum größten
Teil auf eigenen Erfahrungen basierte praktische Anwendung der theoretischen Grundlagen im
Alltag am Beispiel von kleinen Kindern zu erläutern.
Anschließend daran wird am Schluss die Frage gestellt, inwiefern das Geschlecht sozial
determiniert ist und welche Möglichkeiten es gibt, an seiner Hervorbringung oder Veränderung
als einer sozialen Kategorie Teil zu haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts:
- 2.1. Theoretische Grundlagen:
- 2.1.1. Doing Gender: die Herstellung des Geschlechts durch interaktive Prozesse
- 2.1.2 Goffmann: institutionelle Rahmenbedingungen zur Umsetzung und Stabilisierung der Geschlechterordnung
- 2.1.3 Performativität: sprachliche Hervorbringung des Geschlechts
- 2.1.4. Berger/Luckmann: gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
- 2.2. Anwendung der theoretischen Grundlagen bei der Sozialisation von kleinen Kindern aufgrund vorgestellter Theorien und Konzepte sowie eigener empirischer Beobachtungen
- 2.2.1 Sozialisationstheorie von Berger/Luckmann
- 2.2.2 Ausarbeitung der theoretischen Beispiele und eigener empirischer Beobachtungen
- 2.1. Theoretische Grundlagen:
- 3. Schluss: gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der gesellschaftlichen Konstruktion des Geschlechts. Sie untersucht, wie die Kategorie Geschlecht in der Sozialisation vermittelt wird und welche sozialen Prozesse an seiner Hervorbringung und Stabilisierung beteiligt sind. Der Fokus liegt auf den historischen Grundlagen des Zwei-Geschlechter-Modells sowie den wichtigsten Theorien zur Konstruktion des Geschlechts. Der Text beinhaltet zudem eine praktische Anwendung dieser Theorien anhand von Beispielen aus der Sozialisation von kleinen Kindern.
- Historische Entwicklung des Zwei-Geschlechter-Modells
- Theoretische Grundlagen der gesellschaftlichen Konstruktion des Geschlechts
- Anwendung der Theorien in der Praxis (Sozialisation von Kindern)
- Soziale Determinanten des Geschlechts
- Möglichkeiten zur Veränderung der Geschlechterordnung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Einleitungskapitel beleuchtet die Bedeutung des Geschlechts als Identitätskategorie und die Notwendigkeit, seine Entstehung und Aufrechterhaltung zu untersuchen. Es geht um die Frage, wie Geschlecht konstruiert wird und welche sozialen Prozesse an seiner Hervorbringung und Stabilisierung beteiligt sind. Die Arbeit untersucht den Wandel vom „Ein-Geschlecht-Modell“ des Mittelalters zum „Zwei-Geschlechter-Modell“ der Neuzeit und stellt den Fokus auf die gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts.
2. Die gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts
Dieses Kapitel analysiert die wichtigsten Theorien zur Konstruktion des Geschlechts. Es werden die Konzepte von „Doing Gender“, Goffmanns „institutionellen Rahmenbedingungen“, „Performativität“ und „Berger/Luckmanns gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ erläutert. Das Kapitel stellt außerdem die Anwendung dieser Theorien in der Praxis anhand der Sozialisation von kleinen Kindern vor und beleuchtet dabei die Rolle von Berger/Luckmanns Sozialisationstheorie.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind: gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts, Gender, Sozialisation, Doing Gender, Performativität, institutionelle Rahmenbedingungen, Berger/Luckmann, Sozialisationstheorie, Zwei-Geschlechter-Modell, binäre Geschlechterordnung, Geschlechtsidentität, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung.
- Quote paper
- Natalja Kvast (Author), 2011, Die gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175734