Der Cash Flow ist eine Näherungsgröße zur Bestimmung des
Innenfinanzierungsvolumens, das einem Unternehmen für
Investitionen, Schuldentilgungen und Gewinnausschüttungen zur
Verfügung steht.1
Weiterhin ist die für verschiedene Ermittlungsziele eingesetzte
Kennzahl, die in der Regel aus dem Jahresüberschuss hergeleitet
wird, ein Indikator für die Finanz- und Liquiditätslage eines
Unternehmens.2 So dient der Cash Flow, vor allem im Bankgewerbe,
als Maßstab der Kreditwürdigkeitsprüfung.3 Auch als Basis zur
Insolvenzprognose wird er eingesetzt.4
Seinen Ursprung hat der aus der Wirtschaftspraxis stammende
Begriff in den USA, wo er seit Anfang der fünfziger Jahre als eines
der bedeutendsten Instrumente zur Finanz- und Aktienanalyse eine
sehr starke und schnelle Verbreitung erlebte.5 Diese schnelle
Ausdehnung hat zur Folge, dass auch noch heute, ein halbes
Jahrhundert nach der Einführung, weder eine einheitliche
Terminologie noch eine einheitliche Definition der Berechnung des
Cash Flow existiert.6
In Deutschland hielt der englische Begriff in der Bilanzanalyse in den
sechziger Jahren Einzug und setzte sich gegen zumeist
unzureichende Übersetzungsversuche7 durch.
1 vgl. Wöhe, G. (2000), S. 689 u. S. 1087
2 vgl. Behringer, S./Juesten, W. (2001), S. 43
3 vgl. Küting, K./Weber, C.-P. (1999), S. 122
4 vgl. Küting, K./Weber, C.-P. (1999), S. 135
5 vgl. Baetge, J. (1998), S. 313
6 vgl. Küting, K./Weber, C.-P. (1999), S. 123
7 Anm.: Hier wurde deutlich, dass Vorschläge wie z.B. „Kassenzufluss“, „Einzahlungsüberschuss“
oder „Geldstrom“ den Begriff Cash Flow nicht sinngemäß wiedergeben.
Inhaltsverzeichnis
- GRUNDLAGEN
- Die Kennzahl Cash Flow und ihre Herkunft
- Die Notwendigkeit des Cash Flow
- BERECHNUNGEN
- Die indirekte Herleitung des Cash Flow
- Grundlagen zur indirekten Methode
- Die Herleitung des Cash Flow aus dem Jahresüberschuss
- Alternative indirekte Cash-Flow-Herleitungen
- Die Praktiker-Formel
- Der Cash Flow nach DVFA/SG
- Die direkte Herleitung des Cash Flow
- Vergleich indirekte / direkte Herleitung
- KRITIKPUNKTE ZUM CASH FLOW
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit dem Cash-Flow-Begriff und seiner Bedeutung in der Finanz- und Bilanzanalyse. Er soll ein umfassendes Verständnis für die Herleitung, Berechnung und Interpretation des Cash Flows vermitteln.
- Der Cash Flow als Näherungsgröße für das Innenfinanzierungsvolumen
- Die verschiedenen Methoden zur Berechnung des Cash Flows (indirekte und direkte Herleitung)
- Die Bedeutung des Cash Flows als Indikator für die Finanz- und Liquiditätslage eines Unternehmens
- Die Kritikpunkte und Grenzen des Cash Flow-Begriffs
- Die historische Entwicklung des Cash-Flow-Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Grundbegriffe des Cash Flows und seine historische Entwicklung. Es wird auf die Bedeutung des Cash Flows als Maßstab für die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens hingewiesen. Das zweite Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Methoden zur Berechnung des Cash Flows, sowohl mit der indirekten als auch der direkten Herleitung. Es werden die unterschiedlichen Ansätze und ihre Anwendung in der Praxis erläutert. Das dritte Kapitel analysiert kritische Punkte zum Cash-Flow-Begriff und zeigt die Grenzen seiner Aussagekraft auf.
Schlüsselwörter
Cash Flow, Innenfinanzierung, Bilanzanalyse, Finanzlage, Liquidität, Jahresüberschuss, indirekte Herleitung, direkte Herleitung, DVFA/SG, Kritikpunkte, historische Entwicklung.
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- Mischa Keller (Author), 2002, Der Cash-Flow-Begriff, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17547