Carlos Fuentes gehörte laut Fiddian zur Avantgarde des sogenannten Booms der latein-amerikanischen Romanschaften in den 60er Jahren (vgl. Fiddian 1990: 97). Carlos Fuentes Roman La muerte de Artemio Cruz wurde in Havanna und in Mexiko City geschrieben und erschien im Jahr 1962, beeinflusst durch die positiven Errungenschaften der kubanischen Revolution 1959, als Fuentes erster bedeutendster Roman.
[...]Im Folgenden wird auf die verschiedenen Erzählperspektiven innerhalb von La muerte de Artemio Cruz eingegangen. Um dies angemessen und strukturiert umzusetzen, wird zunächst ein theoretischer Überblick über die Textstruktur sowie über die Erzählinstanzen mithilfe der Erzähltheorie von Franz K. Stanzel gegeben. Anschließend werden anhand von Textstellen des Romans die verschiedenen Erzählperspektiven im Zusammenhang mit der oben genannten Theorie vorgestellt sowie ihre Funktionen dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Erzähltextanalyse („Was wird erzählt?“ und „Wie wird erzählt?“)
- Das klassische Modell von Franz K. Stanzel
- Ich-Erzählsituation
- Auktoriale Erzählsituation
- Personale Erzählsituation
- Die Erzählperspektiven in Carlos Fuentes La muerte de Artemio Cruz
- Die Geschichtsebene in La muerte de Artemio Cruz
- Die Diskursebene in La muerte de Artemio Cruz
- Die Erzählperspektive des Yo
- Die Erzählperspektive des Tú
- Die Erzählperspektive des Él
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Erzählperspektiven in Carlos Fuentes' Roman „La muerte de Artemio Cruz“. Ziel ist es, die verschiedenen Erzähltechniken und ihre Funktionen im Roman zu untersuchen und zu erläutern, wie sie zur Gestaltung der Geschichte und der Charaktere beitragen. Die Analyse stützt sich auf die Erzähltheorie von Franz K. Stanzel.
- Analyse der Erzählperspektiven (Ich-, auktoriale und personale Erzählsituation)
- Untersuchung der verschiedenen Ebenen der Erzählung (Geschichtebene und Diskursebene)
- Bedeutung der Erzählperspektiven für das Verständnis der Handlung und der Charakterentwicklung
- Einordnung des Romans in den Kontext der „Nueva Novela“
- Die Funktion der verschiedenen Erzählperspektiven für die Gestaltung der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt Carlos Fuentes und seinen Roman „La muerte de Artemio Cruz“ im Kontext des lateinamerikanischen „Boom“ der 1960er Jahre vor. Sie hebt die Bedeutung des Romans für die Literaturgeschichte hervor und kündigt die bevorstehende Analyse der Erzählperspektiven an. Der Roman wird als innovatives Werk der „Nueva Novela“ positioniert, welches durch seine experimentelle Erzähltechnik überzeugt. Es wird der methodische Ansatz der Arbeit, unter Zuhilfenahme der Erzähltheorie von Franz K. Stanzel, um die verschiedenen Erzählperspektiven zu analysieren, angekündigt.
Die Erzähltextanalyse („Was wird erzählt?“ und „Wie wird erzählt?“): Dieses Kapitel beschreibt das methodische Vorgehen der Analyse. Es wird die Unterscheidung zwischen der Geschichtsebene (Historia) und der Diskursebene (Discurso) nach Stanzel erläutert. Der Fokus liegt auf der Diskursebene, die die Fragen nach der zeitlichen Struktur, der Erzählstimme und dem Modus beantwortet. Das Kapitel legt die Grundlage für die anschließende detaillierte Analyse der Erzählperspektiven in „La muerte de Artemio Cruz“, indem es die relevanten theoretischen Konzepte vorstellt. Es wird die Relevanz der Diskursebene für die Untersuchung der Erzählperspektiven betont und die folgenden Kapitel eingeleitet. Der Schwerpunkt liegt auf der Vorbereitung des Lesers auf die komplexen Erzählstrukturen des Romans.
Das klassische Modell von Franz K. Stanzel: Dieses Kapitel stellt das klassische Erzählmodell von Franz K. Stanzel vor, das die drei Erzählsituationen – Ich-Erzählsituation, auktoriale Erzählsituation und personale Erzählsituation – unterscheidet. Jede Situation wird definiert und ihre charakteristischen Merkmale hinsichtlich der Erzählinstanz und der Erzählperspektive erläutert. Die Ausführungen dienen als theoretisches Fundament für die anschließende Analyse von „La muerte de Artemio Cruz“. Die Kapitel erläutert den Unterschied zwischen den Erzählsituationen, wobei jeweils die Perspektive, der Wissensstand und der Grad an Objektivität des Erzählers hervorgehoben werden. Es stellt die Grundlage für die Anwendung dieses Modells auf den untersuchten Roman dar.
Schlüsselwörter
La muerte de Artemio Cruz, Carlos Fuentes, Erzählperspektiven, Erzähltheorie, Franz K. Stanzel, Ich-Erzählsituation, auktoriale Erzählsituation, personale Erzählsituation, Nueva Novela, lateinamerikanischer Roman, Diskursebene, Geschichtsebene, Erzählstimme, Modus.
Häufig gestellte Fragen zu „La muerte de Artemio Cruz“ - Erzählperspektivenanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Erzählperspektiven in Carlos Fuentes' Roman „La muerte de Artemio Cruz“. Sie untersucht die verschiedenen Erzähltechniken und ihre Funktionen im Roman und erläutert, wie sie zur Gestaltung der Geschichte und der Charaktere beitragen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Analyse basiert auf dem klassischen Erzählmodell von Franz K. Stanzel, das die Ich-, auktoriale und personale Erzählsituation unterscheidet. Die Arbeit differenziert zwischen der Geschichtsebene (Historia) und der Diskursebene (Discurso) und konzentriert sich auf die Diskursebene, um Fragen nach der zeitlichen Struktur, der Erzählstimme und dem Modus zu beantworten.
Welche Erzählsituationen werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht die drei von Stanzel definierten Erzählsituationen: die Ich-Erzählsituation, die auktoriale Erzählsituation und die personale Erzählsituation. Sie analysiert, wie diese im Roman „La muerte de Artemio Cruz“ eingesetzt werden und welche Wirkung sie erzielen.
Welche Ebenen der Erzählung werden unterschieden?
Die Analyse unterscheidet zwischen der Geschichtsebene (die erzählte Geschichte) und der Diskursebene (die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird). Der Fokus liegt auf der Diskursebene und ihrer Bedeutung für das Verständnis der Erzählperspektiven.
Welche Bedeutung haben die Erzählperspektiven im Roman?
Die Arbeit untersucht, wie die verschiedenen Erzählperspektiven zum Verständnis der Handlung und der Charakterentwicklung beitragen. Sie beleuchtet die Funktion der Perspektiven für die Gestaltung der Geschichte und die innovative Erzähltechnik des Romans im Kontext der „Nueva Novela“.
Wie ist der Roman im literarischen Kontext einzuordnen?
Der Roman „La muerte de Artemio Cruz“ wird im Kontext des lateinamerikanischen „Boom“ der 1960er Jahre und als innovatives Werk der „Nueva Novela“ eingeordnet. Seine experimentelle Erzähltechnik wird hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Erzähltextanalyse (mit Unterscheidung von Historia und Discurso), ein Kapitel zum klassischen Modell von Franz K. Stanzel, ein Kapitel zur Analyse der Erzählperspektiven in „La muerte de Artemio Cruz“ und eine Schlussbemerkung. Zusätzlich werden Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der Kapitel dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: La muerte de Artemio Cruz, Carlos Fuentes, Erzählperspektiven, Erzähltheorie, Franz K. Stanzel, Ich-Erzählsituation, auktoriale Erzählsituation, personale Erzählsituation, Nueva Novela, lateinamerikanischer Roman, Diskursebene, Geschichtsebene, Erzählstimme, Modus.
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- Janka Gosmann (Author), 2010, Funktionen der Erzählperspektiven in Carlos Fuentes "La Muerte de Artemio Cruz", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175400