Von Ende der 50er Jahre bis zu seinem Tod schrieb Konsalik über 150 Romane. Drei Romane Konsaliks möchte ich in dieser Arbeit näher auf Bilder der Fremde und des Unbekannten untersuchen. Hierzu wurden die Romane Das Geheimnis der sieben Palmen, Die Bucht der schwarzen Perlen und Die Verdammten der Taiga ausgewählt. Sie erschienen zwischen 1974 und 1989 und stellen einen guten Querschnitt derjenigen Romane seines Gesamtwerks dar, welche der Abenteuerliteratur zugewiesen werden können.
In Kapitel 4 werden die ausgewählten Romane näher vorgestellt. Mit Hilfe der Stereotypentheorie und mit Hilfe der Betrachtung von Nationalstereotypen sollen dann die Darstellungs-Schemata der Fremde und des Unbekannten in Konsaliks Abenteuerromanen betrachtet werden. Nationalcharaktere sind kollektive Charakterisierungen, die über eine bestimmte Gruppe von Menschen Aussagen und Beschreibungen treffen, die von anderen als für die Gruppe ‚typisch‘ angesehen werden. Ob die Darstellungen der Charaktere in Konsaliks Romanen auf Nationalcharakteren und kollektiven Zuschreibungen beruhen, soll dabei ebenso untersucht werden, wie Stereotype und Vereinheitlichungen in Bezug auf die zugewiesenen Rollen und die Funktionen der Figuren im Roman. Hierbei soll auch auf die Frage eingegangen werden, ob Konsalik ein bestimmtes Figuren-Konzept verfolgt. Gibt es ‚den Helden‘, ‚die Geliebte‘ und ‚den Gegenspieler‘, deren Wesensarten und Beschreibungen identisch sind innerhalb der Romane Konsaliks? Und liegt jedem Roman tatsächlich eine immer gleiche Sozialstruktur zugrunde, in der Konsalik typischerweise seine Charaktere auftreten lässt? Hat Heinz G. Konsalik eine bestimmte Erzählstrategie? Und wenn ja, ist diese eine ‚typische‘ Strategie der Trivialliteratur? Anhand des Modells der kommunikativen Tiefenstruktur soll dies genauer betrachtet werden. Es wird in Kapitel 2.3 vorgestellt; eine Prüfung des Modells am Roman Die Verdammten der Taiga sowie eine Analyse der anderen aufgeworfenen Fragen folgt im Analyseteil in Kapitel 5. Hauptaugenmerkt soll dabei auf der Darstellung fremder, weit entfernter Länder liegen, in welche die Handlungen der untersuchten Romane verlegt sind. Durch das Gegenüberstellen prägnanter Textstellen der drei Romane soll geprüft werden, ob ein direkter Vergleich der Romane ertragreich ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Trivialliteratur
- 2.1 Trivialliteratur – ein Name für Alles
- 2.2 Abenteuerromane
- 2.3 Das Modell der kommunikativen Tiefenstruktur
- 2.4 Handlungsräume in der Trivialliteratur
- 2.5 Stereotype
- 2.5.1 Stereotype aus linguistischer Sicht
- 2.6 Nationalcharaktere
- 2.6.1 Die Klimazonentheorie
- 2.7 Stereotype Paradiese
- 2.8 Russlandbild
- 3 Konsalik
- 3.1 Der Konsalik-Kosmos
- 4 Die ausgewählten Romane
- 4.1 Das Geheimnis der sieben Palmen
- 4.2 Die Bucht der schwarzen Perlen
- 4.3 Die Verdammten der Taiga
- 5 Analyse
- 5.1 Stereotype bei Konsalik
- 5.2 Spannungsaufbau in den Romanen Konsaliks veranschaulicht am Modell der Tiefenstruktur
- 5.3 Die Gefährdung der paradiesischen Idylle
- 5.4 Der Blinddarm als Lebensgefahr
- 5.5 Sozialstruktur der Einsamkeit
- 5.5.1 Figurenkonstellationen
- 5.5.1.1 Der Held
- 5.5.1.2 Die Gegenspieler
- 5.5.1.2.1 Der Tod des Gegners als ausgleichende Gerechtigkeit
- 5.5.2 Die Geliebten der Helden
- 5.6 Bilder der Fremde bei Konsalik
- 5.6.1 Die Zutraulichkeit der Tiere
- 5.6.2 Die Natur als Festung
- 5.6.3 Der Schatz als Anfang allen Übels
- 5.6.4 Nationalstereotype bei Konsalik
- 5.6.4.1 Der Amerikaner
- 5.6.4.2 Der Deutsche
- 5.6.4.3 Der Russe
- 5.6.4.4 Der edle Wilde
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung ferner Länder und des Unbekannten in der Trivialliteratur am Beispiel dreier Romane von Heinz G. Konsalik. Das Hauptziel ist es, die verwendeten Stereotype, Nationalcharaktere und Erzählstrategien zu analysieren und im Kontext der Trivialliteratur zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet den Stellenwert Konsaliks in der Literaturwissenschaft und hinterfragt die gängige Abgrenzung von Trivialliteratur und Hochliteratur.
- Darstellung von Fremdheit und Unbekanntem in Konsaliks Romanen
- Analyse von Stereotypen und Nationalcharakteren
- Anwendung des Modells der kommunikativen Tiefenstruktur auf Konsaliks Erzählweise
- Bedeutung der Trivialliteratur in der Literaturwissenschaft
- Untersuchung der Sozialstrukturen und Figurenkonstellationen in den Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage: Wie werden ferne Länder und das Unbekannte in der Trivialliteratur, speziell in den Romanen von Heinz G. Konsalik, dargestellt? Es wird die geringe Beachtung Konsaliks in der Germanistik thematisiert und die Schwierigkeit der Definition von Trivialliteratur angesprochen. Die Auswahl der drei Romane "Das Geheimnis der sieben Palmen", "Die Bucht der schwarzen Perlen" und "Die Verdammten der Taiga" wird begründet und die methodische Vorgehensweise skizziert, die die Stereotypentheorie und die Betrachtung von Nationalstereotypen umfasst. Das Kapitel verweist auf die weitere Erörterung der Trivialliteratur in Kapitel 2 und die detaillierte Vorstellung der ausgewählten Romane in Kapitel 4.
2 Trivialliteratur: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Kategorisierung von Trivialliteratur. Es kritisiert die gängige Abgrenzung von Trivialliteratur und Hochliteratur in der Literaturwissenschaft und hinterfragt den Wert dieser Unterscheidung. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition und Eingrenzung des Begriffs diskutiert und deren Grenzen aufgezeigt. Der Abschnitt unterstreicht die Notwendigkeit einer differenzierteren Betrachtungsweise, die über die traditionellen, oft wertenden Kategorien hinausgeht. Die Vielschichtigkeit der Literatur und die Schwierigkeiten, sie in starre Kategorien zu pressen, stehen im Mittelpunkt der Argumentation.
3 Konsalik: Kapitel 3 bietet einen Überblick über das Leben und Werk von Heinz G. Konsalik, einem der erfolgreichsten Autoren im deutschsprachigen Raum. Es wird seine immense Produktivität hervorgehoben und die Gründe für die geringe wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinem Werk thematisiert. Dieses Kapitel stellt den Autor im Kontext seiner Zeit und seines Erfolgs dar, um den Rahmen für die spätere Analyse seiner Romane zu schaffen. Es liefert einen biographischen Hintergrund, der für das Verständnis seines literarischen Schaffens relevant ist, ohne jedoch in detaillierte biographische Informationen einzugehen. Die Auswahl der drei Romane wird im Kontext seines Gesamtwerks eingeordnet.
4 Die ausgewählten Romane: In diesem Kapitel werden die drei ausgewählten Romane von Heinz G. Konsalik – "Das Geheimnis der sieben Palmen", "Die Bucht der schwarzen Perlen" und "Die Verdammten der Taiga" – kurz vorgestellt. Es werden die grundlegenden Handlungsstränge skizziert, um den Lesern einen Kontext für die spätere Analyse zu bieten. Die Einordnung der Romane in Konsaliks Gesamtwerk und im Genre der Abenteuerliteratur bildet den Schwerpunkt dieses Kapitels. Der Fokus liegt auf der Vorbereitung der detaillierten Analyse in Kapitel 5.
Schlüsselwörter
Trivialliteratur, Heinz G. Konsalik, Stereotype, Nationalcharaktere, Abenteuerroman, kommunikative Tiefenstruktur, Fremdheit, Unbekanntes, Erzählstrategie, Figurenkonstellation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Darstellung ferner Länder und des Unbekannten in der Trivialliteratur am Beispiel von Heinz G. Konsalik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Darstellung ferner Länder und des Unbekannten in der Trivialliteratur anhand dreier Romane von Heinz G. Konsalik ("Das Geheimnis der sieben Palmen", "Die Bucht der schwarzen Perlen", "Die Verdammten der Taiga"). Im Fokus stehen die verwendeten Stereotype, Nationalcharaktere und Erzählstrategien. Die Arbeit hinterfragt auch die gängige Abgrenzung zwischen Trivialliteratur und Hochliteratur und beleuchtet den Stellenwert Konsaliks in der Literaturwissenschaft.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Fremdheit und Unbekanntem, analysiert Stereotype und Nationalcharaktere, wendet das Modell der kommunikativen Tiefenstruktur auf Konsaliks Erzählweise an, betrachtet die Bedeutung der Trivialliteratur in der Literaturwissenschaft und untersucht die Sozialstrukturen und Figurenkonstellationen in den Romanen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle von Stereotypen (z.B. Amerikaner, Deutsche, Russen, der "edle Wilde"), der Naturdarstellung und der Konstruktion von Spannung gewidmet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Trivialliteratur, ein Kapitel zu Konsalik selbst, eine Vorstellung der ausgewählten Romane, eine detaillierte Analyse und ein Fazit. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Abschnitte und Unterabschnitte.
Welche Methode wird angewendet?
Die Analyse basiert auf der Stereotypentheorie und der Betrachtung von Nationalstereotypen. Das Modell der kommunikativen Tiefenstruktur wird verwendet, um den Spannungsaufbau in den Romanen zu analysieren.
Welche Romane von Konsalik werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf drei Romane von Heinz G. Konsalik: "Das Geheimnis der sieben Palmen", "Die Bucht der schwarzen Perlen" und "Die Verdammten der Taiga".
Warum wird Konsalik untersucht?
Konsalik ist ein sehr erfolgreicher, aber in der wissenschaftlichen Literatur vergleichsweise wenig beachteter Autor. Die Arbeit möchte dazu beitragen, sein Werk und seinen Beitrag zur Trivialliteratur besser zu verstehen und zu würdigen.
Was sind die zentralen Ergebnisse?
(Diese Frage kann nur nach vollständiger Lektüre der Arbeit beantwortet werden. Die Zusammenfassung der Kapitel im HTML-Code bietet einen ersten Einblick in die Ergebnisse der einzelnen Kapitel.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Trivialliteratur, Heinz G. Konsalik, Stereotype, Nationalcharaktere, Abenteuerroman, kommunikative Tiefenstruktur, Fremdheit, Unbekanntes, Erzählstrategie, Figurenkonstellation.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende und Wissenschaftler der Germanistik, Literaturwissenschaft und vergleichbarer Fächer, die sich für Trivialliteratur, Stereotypenforschung und die Analyse von Erzählstrukturen interessieren.
- Quote paper
- Carola Beck (Author), 2011, Fremde Länder und das Unbekannte in der Trivialliteratur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175312