„It would be most unfortunate if surveying of Businesses and other Establishments stays
the same as it has in the last Decades of the 20th Century. It would be equally
unfortunate if we were to declare a new Era for use of only the new Web and IVR
Methods, and forget the Knowledge we already have for obtaining Responses using
traditional mail and telephone Methods. The obvious Implication is that designing and
implementing establishment Surveys is going to become more complex, requiring a
wider Range of methodological Skills and Knowledge than at any Time in our Past.”1
Unlautere Verkaufsmethoden, Angst vor Kriminalität, zunehmender Egoismus und
höhere Mobilität, Freizeitverhalten, Datenschutz - Aspekte die veranschaulichen, wie
durch gesellschaftliche Einflüsse Feldsituationen auf drastische Weise verändert werden
können. Die Folge sind allgemein sinkende Ausschöpfungsraten nicht nur bei
mündlichen Interviews, ebenso bei von Interviewern nicht beeinflussten schriftlichen
Interviews (vgl. Anders 1985, S. 75ff). Forschungs- und Methodenprobleme, wie auch
Institutsprobleme stehen diesen Feldsituationen gegenüber. Beide wirken zusammen
ursächlich, mittel- oder unmittelbar als Komplex auf durchzuführende Umfragen. Das
Resultat ist die Begünstigung von nonresponse oder geringe Teilnahmebereitschaft bei
postalischen Befragungen. „Wer einen Fragebogen samt freundlichem Anschreiben
ohne weitere Maßnahme verschickt, wird selten Rücklaufquoten über 20% erzielen:“
(vgl. Diekmann 2000, S. 441) Als empirischer Beleg dafür dienen zwei postalische
Befragungen (1996 und 1998), die bei der ZUMA2 durchgeführt wurden. Die
Rücksendequote betrug bei vergleichbaren Populationen 13,6% und 13,1%.
Wissenschaftlichen Ansprüchen genügen diese Quoten heute nicht mehr.
Unzulänglichkeiten im Design oder der Befragungsinstrumente sind einige der
Ursachen dafür, dass Personen an schriftlichen Befragungen nicht teilnehmen. Don
Dillman untersuchte dies in Experimenten und erbrachte dafür Nachweise. Die
Gestaltung von Fragebögen und die Ausführung stellt er in seinem Buch „Mail and
Telephone Surveys. The Total Design Method“ (1978) dar. [...]
1 Aus dem Abstract Comparisons of the Total Design Method (TDM), A Traditional Cost-Compensation
Model, and Tailored Design von Don A. Dillman, Washington State University
2 Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Befragungen
- Probleme der mündlichen Befragung
- Die schriftliche Befragung
- Ausschöpfungsquoten
- Die Total Design Methode nach Dillman
- Die Anwendung in Deutschland
- Die Wirkung der Thematik und materieller Incentives
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Total Design Methode nach Don Dillman, einem Instrument zur Verbesserung der Rücklaufquoten bei postalischen Befragungen. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die durch gesellschaftliche Veränderungen für die Durchführung von Befragungen entstehen, insbesondere die sinkenden Ausschöpfungsraten. Sie analysiert die Total Design Methode im Detail und untersucht ihre Anwendung in Deutschland sowie die Auswirkungen von Themenwahl und materiellen Anreizen auf die Teilnahmebereitschaft.
- Die Herausforderungen sinkender Ausschöpfungsraten bei Befragungen
- Die Total Design Methode nach Don Dillman
- Die Anwendung der Total Design Methode in Deutschland
- Der Einfluss von Themenwahl und materiellen Anreizen
- Die Bedeutung der Total Design Methode für die empirische Sozialforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Total Design Methode im Kontext der Herausforderungen der modernen empirischen Sozialforschung dar. Sie verdeutlicht die Bedeutung von hohen Rücklaufquoten und die Problematik sinkender Teilnahmebereitschaft bei Befragungen.
Das Kapitel "Befragungen" beleuchtet die verschiedenen Arten von Befragungen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Es werden die Problematik der mündlichen Befragung, die Vorzüge der schriftlichen Befragung und die Faktoren, die zu niedrigen Ausschöpfungsquoten führen, beleuchtet.
Das Kapitel "Die Total Design Methode nach Dillman" stellt die Total Design Methode als ein Instrument zur Verbesserung der Rücklaufquoten bei postalischen Befragungen vor. Es beschreibt die Anwendung der Methode in Deutschland und untersucht die Auswirkungen von Themenwahl und materiellen Anreizen auf die Teilnahmebereitschaft.
Schlüsselwörter
Total Design Methode, Befragungen, Ausschöpfungsquoten, empirische Sozialforschung, Rücklaufquoten, Teilnahmebereitschaft, postalische Befragungen, Themenwahl, materielle Incentives, Deutschland.
- Quote paper
- Christian Gust (Author), 2003, Die Total-Design Methode, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17519