Einleitung
Angst ist eines der menschlichen Grundgefühle. Sie stellt sich immer dann ein, wenn der Mensch sich in irgendeiner Form unsicher oder bedroht fühlt. Dass jeder Krieg Ängste weckt und auch fortwährend neue produziert, ist eine triviale Feststellung. Im Ersten Weltkrieg erreichte das Phänomen „Angst“ jedoch eine neue Qualität. Durch die neuen Techniken wie Tanks, U-Boote, Flugzeuge und Giftgas, das in zermürbenden Grabenkriegen eingesetzt wurde, erreichte der Erste Weltkrieg bis dahin unbekannte, wohl auch ungeahnte Dimensionen, unter denen auch die Zivilbevölkerung zu leiden hatte. Aber auch ein selbstgewähltes Instrument, die bewusst geförderte Verbreitung von Mythen und Märchen, erreichte im Ersten Weltkrieg eine neue Sphäre. Es war die Geburtsstunde der staatlich organisierten Angstpropaganda, die in Teilen zur Gräuelpropaganda auswuchs. Dabei war die Karikatur neben den Presseberichten ein probates Mittel, auf das vor allem Großbritannien und die USA häufig zurückgriffen wurde, um die Gräuelpropaganda zu verbreiten.
In der vorliegenden Arbeit soll geklärt werden, wie die Karikatur in der britischen und US-amerikanischen Presse der Angst- und Gräuelpropaganda eingesetzt wurde, wie die Deutschen darin dargestellt wurden, was man sich davon versprach und welche Folgen sich daraus ergaben.
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel. Zunächst soll erläutert werden, was Propaganda im Allgemeinen und was Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg im Speziellen ist. Dann soll gezeigt werden, welche Rolle die Karikatur dabei einnahm. Im dritten Kapitel wird die britische und US-amerikanische Angst- und Gräuelpropaganda genauer untersucht.
Zur Veranschaulichung der erarbeiteten Fakten sollen Beispiele von Gräuelkarikaturen als Illustration der Angstpropaganda vorgestellt werden. Da hiermit das Ziel der besseren Darstellung verfolgt werden soll, wird von einer tiefgehenden Analyse der einzelnen Karikaturen abgesehen. Die gewählten Karikaturen stammen aus Hiery, H. J.: Angst und Krieg. Die Angst als bestimmender Faktor im Ersten Weltkrieg.
Die Quellenlage für Gräuelpropaganda ist insgesamt als dürftig zu bezeichnen. Eberhard Demm hat 1988 zwar zahlreiche verschiedene Karikaturenpublikationen des Ersten Weltkriegs aller Länder erfasst, klammert dabei aber die Gräuelkarikatur aus. Eine umfassende historische Aufarbeitung der Gräuelkarikatur ist bis heute nicht erschienen, obwohl die Rolle der Karikatur in der Angstpropaganda nicht unerheblich sein dürfte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Propaganda
- 1.1 Kriegspropaganda
- 1.2 Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg - Angst- und Gräuelpropaganda
- 2. Karikatur
- 2.1 Karikatur als Quelle
- 2.2 Geschichte der Karikatur
- 2.3 Karikatur im Ersten Weltkrieg - Angst und Gräuelpropaganda
- 3. Angst- und Gräuelpropaganda im Ersten Weltkrieg
- 3.1 Sonderstellung Großbritanniens
- 3.2 Erfolge der britischen Angst- und Gräuelpropaganda
- 3.3 Amerikanische Propaganda
- 3.4 Deutsche Propaganda
- 3.5 Zusammenfassung zentraler Merkmale
- 3.6 Nachwirkungen der Angst- und Gräuelpropaganda
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einsatz von Karikaturen in der britischen und amerikanisch-amerikanischen Presse zur Verbreitung von Angst- und Gräuelpropaganda während des Ersten Weltkriegs. Die Zielsetzung ist es, die Methoden, die Darstellung Deutschlands und die Folgen dieser Propaganda zu analysieren.
- Die Rolle der Propaganda im Ersten Weltkrieg
- Die Karikatur als Werkzeug der Kriegspropaganda
- Analyse der britischen und US-amerikanischen Angst- und Gräuelpropaganda
- Die Darstellung Deutschlands in der Propaganda
- Die Folgen der Angst- und Gräuelpropaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Ersten Weltkrieg als einen Krieg, der durch neue Technologien und die gezielte Verbreitung von Mythen und Märchen eine neue Dimension erreichte, insbesondere durch staatlich organisierte Angst- und Gräuelpropaganda. Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle der Karikatur in der britischen und US-amerikanischen Propaganda und deren Auswirkungen.
1. Propaganda: Dieses Kapitel definiert Propaganda allgemein und im Kontext des Ersten Weltkriegs. Es wird die Kriegspropaganda als Prozess der Wirklichkeitskonstruktion beschrieben, der die Identifikation mit militärischer Logik fördert und den Gegner dämonisiert. Die Entstehung staatlicher Propagandaapparate und deren Ziel, den öffentlichen Eindruck vom Krieg zu steuern, wird erläutert.
2. Karikatur: Dieses Kapitel beleuchtet die Karikatur als Quelle und deren historische Entwicklung. Es zeigt, wie die Karikatur im Ersten Weltkrieg als Instrument der Angst- und Gräuelpropaganda eingesetzt wurde, um den Feind zu verunglimpfen und die eigene Bevölkerung zu mobilisieren. Der Fokus liegt auf der Rolle der Karikatur in der Verbreitung von Mythen und negativen Stereotypen.
3. Angst- und Gräuelpropaganda im Ersten Weltkrieg: Dieses Kapitel untersucht detailliert die britische und US-amerikanische Angst- und Gräuelpropaganda, einschließlich der Sonderstellung Großbritanniens und den Erfolgen der Propaganda. Es werden die verwendeten Methoden, die Darstellung Deutschlands und die langfristigen Auswirkungen der Propaganda beleuchtet. Die Zusammenfassung zentraler Merkmale dieser Propaganda und deren Nachwirkungen wird ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Kriegspropaganda, Angstpropaganda, Gräuelpropaganda, Erster Weltkrieg, Karikatur, Großbritannien, USA, Deutschland, öffentliche Meinung, Mythen, Realitätskonstruktion, Medien, Identifikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema "Angst- und Gräuelpropaganda im Ersten Weltkrieg: Eine Analyse anhand von Karikaturen"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Einsatz von Karikaturen in der britischen und amerikanisch-amerikanischen Presse zur Verbreitung von Angst- und Gräuelpropaganda während des Ersten Weltkriegs. Der Fokus liegt auf den Methoden, der Darstellung Deutschlands und den Folgen dieser Propaganda.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Propaganda im Ersten Weltkrieg, die Karikatur als Werkzeug der Kriegspropaganda, eine detaillierte Analyse der britischen und US-amerikanischen Angst- und Gräuelpropaganda, die Darstellung Deutschlands in der Propaganda und die langfristigen Folgen dieser Propaganda.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, drei Hauptkapitel (Propaganda, Karikatur, Angst- und Gräuelpropaganda im Ersten Weltkrieg) und ein Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas, von der Definition von Propaganda und der Geschichte der Karikatur bis hin zur detaillierten Analyse der Propaganda in Großbritannien, den USA und Deutschland.
Was wird unter "Angst- und Gräuelpropaganda" verstanden?
Die Arbeit beschreibt "Angst- und Gräuelpropaganda" als einen Prozess der Wirklichkeitskonstruktion, der die Identifikation mit militärischer Logik fördert und den Gegner dämonisiert. Es geht um die gezielte Verbreitung von Mythen und negativen Stereotypen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und die Kriegsanstrengungen zu unterstützen.
Welche Rolle spielt die Karikatur in dieser Arbeit?
Die Karikatur wird als zentrales Werkzeug der Kriegspropaganda betrachtet. Die Arbeit analysiert, wie Karikaturen im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden, um den Feind zu verunglimpfen, die eigene Bevölkerung zu mobilisieren und negative Stereotypen zu verbreiten.
Wie wird Deutschland in der Propaganda dargestellt?
Die Arbeit untersucht die Darstellung Deutschlands in der britischen und US-amerikanischen Propaganda. Es wird analysiert, welche Mythen und negativen Stereotype über Deutschland verbreitet wurden und wie diese die öffentliche Meinung beeinflusst haben.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit der Arbeit fasst die zentralen Ergebnisse zusammen und diskutiert die langfristigen Folgen der Angst- und Gräuelpropaganda im Ersten Weltkrieg. Es werden die Auswirkungen auf die öffentliche Meinung, das internationale Verhältnis und das Verständnis des Krieges beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kriegspropaganda, Angstpropaganda, Gräuelpropaganda, Erster Weltkrieg, Karikatur, Großbritannien, USA, Deutschland, öffentliche Meinung, Mythen, Realitätskonstruktion, Medien, Identifikation.
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- Stefan Kummer (Author), 2011, Mythen, Märchen und Gräuel – Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174912