Mit der Loslösung von Frankreich wandelte sich die Front de libération nationale (FLN) von der Widerstandsbewegung zur politischen Partei. Obwohl es die ursprünglich gegen die Besatzungsmacht gerichtete Bewegung nicht schaffte die verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Partei zu einen, konnte sich die FLN trotz interner Rivalitäten schadlos halten und ihre Macht weiter zementieren. Auch von aussen kommende Machtansprüche anderer Bewegungen und Parteien wurden während des knapp 50-jährigen Bestehens des algerischen Staats von der FLN erfolgreich abgewehrt. Es ist deshalb wenig erstaunlich, dass mit Staatspräsident Abdelaziz Bouteflika heute immer noch ein FLN-Mann der ersten Stunde an der Macht ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Etablierung und Niedergang der FLN
- Soziale Strukturen der FLN während des Algerienkriegs
- Etablierung der FLN als Staatspartei nach der Unabhängigkeit Algeriens
- „Sozialistische“ Wirtschaftspolitik der FLN
- Chadlis Präsidentschaft und das Ende des Einparteienstaates
- Umbruch der politischen Landschaft in Algerien
- Parteienpluralismus und islamistische Opposition
- Vereitelung des demokratischen Prozesses und Konflikteskalation
- Mit der Demokratie kehrt die FLN zurück
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Transformation der Front de libération nationale (FLN) von einer Widerstandsorganisation zu einer politischen Partei im unabhängigen Algerien. Sie untersucht die Herausforderungen, denen die FLN nach dem Algerienkrieg begegnete, und die Faktoren, die zu ihrem Wandel führten, insbesondere im Hinblick auf den Verlust ihrer Legitimationsgrundlage und den Zerfall des ursprünglichen politischen Machtgefüges in den 1990er Jahren.
- Die Rolle des inneren Aufbaus der FLN und ihrer ursprünglichen Bestimmung als Guerillaorganisation bei der Transformation zu einer politischen Partei.
- Die Entwicklung der sozialen Strukturen der FLN während des Algerienkriegs und ihre Auswirkungen auf die politische Landschaft im unabhängigen Algerien.
- Die Herausforderungen, denen die FLN als Staatspartei begegnete, insbesondere in Bezug auf die Wirtschaftspolitik und die Beziehungen zur Bevölkerung.
- Die Auswirkungen des Parteienpluralismus und der islamistischen Opposition auf die FLN und die politische Stabilität Algeriens.
- Die Ursachen für den Zerfall des ursprünglichen politischen Machtgefüges in den 1990er Jahren und die Rolle der FLN in diesem Prozess.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der FLN von ihrem Ursprung als Widerstandsbewegung bis zum Ende des Einparteienstaates Ende der 1980er Jahre. Es untersucht die sozialen Strukturen der FLN während des Algerienkriegs, die Etablierung der FLN als Staatspartei nach der Unabhängigkeit Algeriens und die „sozialistische“ Wirtschaftspolitik der FLN. Das Kapitel beleuchtet auch die Präsidentschaft von Chadli Benjedid und die politischen und sozialen Umwälzungen, die zum Ende des Einparteienstaates führten.
Kapitel 3 analysiert die politischen Veränderungen in Algerien in den 1990er Jahren, die durch den Aufstieg des Parteienpluralismus, der islamistischen Opposition und die damit verbundene Eskalation eines neuen Konflikts geprägt waren. Es untersucht die Versuche, einen demokratischen Prozess zu etablieren, die Herausforderungen, denen die FLN in diesem Kontext begegnete, und die Folgen für die politische Landschaft Algeriens.
Schlüsselwörter
Algerienkrieg, FLN, Widerstandsorganisation, politische Partei, Staatspartei, Unabhängigkeit Algeriens, soziale Strukturen, Wirtschaftspolitik, Islamismus, Parteienpluralismus, Konflikteskalation, Legitimationsgrundlage, politisches Machtgefüge, Demokratie, Demokratisierung, innere Konflikte.
- Quote paper
- M.A. Manuel Irman (Author), 2009, Die FLN im unabhängigen Algerien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174642