Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Rezeption anthropologischer, sprachlicher und omnipolitischer Aspekte Grünbein'schen Schaffens und deren Präzisierung. Dies geschieht praktisch – anhand der diachronischen Untersuchung einer Auswahl seiner Werke. Konkret handelt es sich dabei um die drei Gedichtbände Grauzone morgens, Schädelbasislektion und Erklärte Nacht, die jeweils einer unterschiedlichen Dekade entstammen und stellvertretend für die Entwicklungsstadien oder auch gedanklichen Konstrukte „vor-der-Wände“, „nach-der-Wände“ und „heute“ stehen bzw. stehen können.
Durch diesen zeitlichen Abriss soll ein gemeinsamer Nenner, eine Art Einheit in der Grünbein’schen Lyrik gefunden werden. Ob diese Einheit in sich homogen oder stark eklektizistisch respektive pluralistisch ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle – entscheidend und zu untersuchen wird sein, was seine Lyrik in sich verbindet und in welchem Maße sie in sich verbunden ist. Dazu werden stichprobenhaft Sprache und Inhalt sowie die Metasprache seiner Gedichte reflektiert, um letztlich nicht nur Grünbeins Lyrik, sondern auch sein Verhältnis zur Literaturgattung selbst und zu Sprache per se zu eruieren:
So gibt sie [Grünbeins Lyrik] Aufschluß [sic] über ein bestimmtes künstlerisches Verhältnis zur Zeit, zum Ich in der eigenen Dichtung, über die eigene literarische Entwicklung und einer darauf aufbauenden Haltung dem politischen Alltagsgeschehen gegenüber […]“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literarische Verortung
- Lyrische Stichprobenanalyse
- Grauzone morgens
- Schädelbasislektion
- Erklärte Nacht
- Synthese
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Lyrik des deutschen Autors Durs Grünbein. Ziel ist es, Grünbeins poetologisches Konzept zu untersuchen und zu analysieren, ob seine Gedichte eher durch ein kohärentes Konzept oder durch eine kontradiktorische Poesie geprägt sind. Die Arbeit untersucht die Entwicklung seiner Lyrik anhand der drei Gedichtbände "Grauzone morgens", "Schädelbasislektion" und "Erklärte Nacht".
- Die literarische Verortung von Durs Grünbein und seine Einstufung im Kontext der Literaturgeschichte
- Die Analyse der Sprache, des Inhalts und der Metasprache in ausgewählten Gedichten
- Die Untersuchung der anthropologischen, sprachlichen und omnipolitischen Aspekte in Grünbeins Lyrik
- Die Erforschung der Einheit oder Pluralität in Grünbeins Werk
- Die Analyse von Grünbeins Verhältnis zur Literaturgattung und Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über Durs Grünbeins Leben und Werk sowie die literaturkritische Diskussion um seine Lyrik. Sie stellt die drei Gedichtbände vor, die in der Arbeit untersucht werden, und beschreibt den Ansatz der Arbeit.
Das Kapitel "Literarische Verortung" beleuchtet verschiedene Bezeichnungen und Einordnungen, die Grünbein im Laufe der Jahre erfahren hat, wie "Wende-Autor", "Transit-Poet", "poeta doctus" und "Philologen-Dichter". Es werden die verschiedenen Konzepte hinter diesen Begriffen diskutiert und deren Relevanz für die Analyse von Grünbeins Lyrik beleuchtet.
Das Kapitel "Lyrische Stichprobenanalyse" befasst sich mit einer Auswahl von Gedichten aus den drei untersuchten Gedichtbänden. Dabei werden die Sprache, der Inhalt und die Metasprache der Gedichte analysiert, um Einblicke in Grünbeins poetologisches Konzept zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind: Durs Grünbein, poetologisches Konzept, kontradiktorische Poesie, Lyrik, Gedichtanalyse, Sprache, Inhalt, Metasprache, anthropologische Aspekte, sprachliche Aspekte, omnipolitische Aspekte, Einheit, Pluralität, literarische Verortung, Wende-Autor, Transit-Poesie, poeta doctus, Philologen-Dichter.
- Quote paper
- Franco Dahms (Author), 2008, Durs Grünbein - poetologisches Konzept oder kontradiktorische Poesie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174560