"Wissen ist Macht?!"
Die steigende Bedeutung des Wissensmanagements zu Beginn der 90er Jahre ist insbesondere auf die Arbeiten von Nonaka zurückzuführen, dessen Ansatz in der Literatur als wichtige Grundlage der Wissensmanagementforschung angesehen wird und demzufolge die Basis für eine Vielzahl neuer Wissensmanagement-Konzepte gebildet hat.
Weitere wichtige Auslöser waren die Entwicklung der Informations- und Kommunikations-technologien (IuK), die den strukturellen Wandel von der Industrie- zur Informations- und Wissensgesellschaft sowie die Globalisierung vorantrieben. Bechmann (2003) verweist in diesem Zusammenhang auf die zunehmende Komplexität des erforderlichen Rechts- bzw. Fachwissens in der Verwaltung, die neuen IuK-bestimmten Arbeitsweisen sowie die schnelle Ausweitung und Veränderung des im Verwaltungsalltag erforderlichen Wissens .
Zudem hatten auch die knappen öffentlichen Kassen sowie der gesellschaftliche Wertewandel und die veränderten Ansprüche an die Verwaltung weitgehende Auswirkungen auf den öffentlichen Sektor. Die Wirtschaftlichkeit, Innovationsfähigkeit und Kundenfreundlichkeit rückten in der Folge immer weiter in den Mittelpunkt des Verwaltungshandelns.
In der öffentlichen Verwaltung wurde bzw. wird dieses Konzept demgegenüber erst in wenigen Behörden implementiert .
Daher soll das Ziel dieser Arbeit die Untersuchung des möglichen Nutzens des Wissensmanagements für die öffentliche Verwaltung sein. Im Focus stehen dabei die beiden Fragen: Welche Aufgaben und Wirkungen hat das Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland? Und inwiefern kann das Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung dazu beitragen, die vier strategischen Ziele des New Public Managements zu erreichen?
Dazu erfolgt zunächst eine theoretische Einführung in das Thema Wissensmanagement inklusive der Darstellung von Konzepten, Aufgaben und Organisation sowie darauf aufbauend eine Erörterung der Wirkungen des Wissensmanagements in der Praxis. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die sechs Bausteine des Wissensmanagements nach Probst et al. und die Prinzipien des Wissensmanagements nach Davenport sowie die Einführungs- und Umsetzungs-Voraussetzungen für das Wissensmanagement in der Verwaltungspraxis gelegt. Abschließend wird im Fazit erörtert wie die Verwaltungsmodernisierung (langfristig) vom Wissensmanagement profitieren könnte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Wissensmanagement
- Begriffsbestimmung
- Definitionsansätze - Wissensmanagement
- Aufgaben, Organisation und Wirkung des Wissensmanagements in der öffentlichen Verwaltung
- Einführung
- Organisation des Wissensmanagements, Wissensmanagement-Konzepte
- Die vier Formen der Wissensumwandlung nach Nonaka
- Die sechs Bausteine des Wissensmanagements nach Probst, Raub und Romhardt
- Die Prinzipien des Wissensmanagements nach Davenport
- Aufgaben des Wissensmanagements in der öffentlichen Verwaltung
- Wirkungen des Wissensmanagements, Einführungs-Strategien
- Evaluation von Wissensmanagement-Projekten
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht den möglichen Nutzen von Wissensmanagement für die öffentliche Verwaltung. Sie konzentriert sich dabei auf die Aufgaben und Wirkungen des Wissensmanagements in diesem Sektor und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der besonderen Struktur der öffentlichen Verwaltung ergeben.
- Die Rolle von Wissen als Ressource in der öffentlichen Verwaltung
- Verschiedene Konzepte und Modelle des Wissensmanagements und deren Anwendung im öffentlichen Sektor
- Die Herausforderungen bei der Implementierung und Umsetzung von Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung
- Die Wirkungen von Wissensmanagement auf die Effizienz, Qualität und Innovationsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung
- Methoden zur Evaluation von Wissensmanagement-Projekten in der öffentlichen Verwaltung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema Wissensmanagement ein, beleuchtet dessen Bedeutung und erklärt die Notwendigkeit eines effektiven und effizienten Umgangs mit Wissen. Es werden wichtige Auslöser für die steigende Bedeutung des Wissensmanagements, wie die Entwicklung der IuK-Technologien und der strukturelle Wandel zur Informations- und Wissensgesellschaft, genannt.
- Aufgaben, Organisation und Wirkung des Wissensmanagements in der öffentlichen Verwaltung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Organisation des Wissensmanagements und stellt verschiedene Konzepte und Modelle vor. Dabei werden die vier Formen der Wissensumwandlung nach Nonaka und die sechs Bausteine des Wissensmanagements nach Probst, Raub und Romhardt näher beleuchtet. Es werden auch die Prinzipien des Wissensmanagements nach Davenport diskutiert und die Auswirkungen des Wissensmanagements auf die Verwaltungspraxis betrachtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Themen Wissensmanagement, öffentliche Verwaltung, Organisationsstruktur, Effizienz, Qualität, Innovation und Evaluation. Die Analyse untersucht verschiedene Modelle und Konzepte des Wissensmanagements und deren Anwendung in der öffentlichen Verwaltung, mit besonderem Fokus auf die Herausforderungen der Implementierung und die Bewertung der Wirkung von Wissensmanagement-Projekten.
- Quote paper
- Diplom-Verwaltungswirtin (FH) Mandy Linke (Author), 2011, Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174426